Die Rapsmärkte stehen aktuell unter erheblichem Druck. Insbesondere der Preis auf dem Fronttermin hat eine kritische Marke unterschritten und liegt nun unter 400 €/t. Auch die Preise für die hinteren Termine zeigen Schwäche. Es wird erwartet, dass der November-Termin eine hohe Andienungsmenge aufweisen wird. Die attraktiven Prämien, die für ukrainischen Raps gezahlt wurden, lassen eine Andienung als wahrscheinlich erscheinen.
Interessanterweise zeigen die Importzahlen eine bemerkenswerte Dynamik. Im August wurden 74.967 t Raps nach Deutschland importiert, während die gesamten Einfuhren in die EU im gleichen Monat 176.603 t betrugen. Im Vergleich dazu standen im Vorjahr noch 348.910 t zu Buche. Dies bedeutet, dass sich die Einfuhren aus der Ukraine im Jahresvergleich halbiert haben. Auch aus Australien wurden mit 28.332 t im August rund 2.000 t weniger importiert als im Vorjahr. Angesichts dieser Zahlen ist es überraschend, dass die Nachfrage in der EU als gut gedeckt gilt.
Ein weiterer interessanter Punkt ist die Ankunft des ersten Zuges mit Rapssaat in Riga, der in Containern geliefert wurde. Es wirft Fragen auf, wie solche Waren im Container noch rentabel sein können, insbesondere angesichts der Preise, die aktuell in der Ukraine gezahlt werden und die kaum oder gar nicht kostendeckend erscheinen.
Die Rapsmärkte befinden sich in einer Phase der Unsicherheit und Volatilität. Während die Preise fallen, werfen die aktuellen Importzahlen und Marktbedingungen viele Fragen auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und welche Auswirkungen dies auf Produzenten und Verbraucher haben wird.