Der Sojabohnenmarkt erlebte gestern neue Tiefststände, bevor er den Tag nahezu unverändert beendete. Parallel dazu stiegen die Preise für Sojabohnenöl. Trotz Niederschlagsvorhersagen für den Mittleren Westen der USA bleibt der Druck auf die Sojabohnen- und Rapssaatmärkte hoch. Die EU-Importe von Rapssaaten hinken hinter den Vorjahren hinterher.
Sojabohnenmarkt im Fokus:
Der Sojabohnenmarkt erreichte gestern neue Tiefststände, bevor er sich leicht erholte. Die Preise für Sojabohnenöl stiegen ebenfalls an. Niederschlagsvorhersagen für den Mittleren Westen der USA, einer wichtigen Sojabohnenanbauregion, haben die Chicagoer Sojabohnen-Futures unter Druck gesetzt. Diese Schwäche beeinflusste auch die Preise anderer Ölsaaten, einschließlich europäischer Rapssaaten.
Anbaufläche und Ernteprognose:
Die diesjährige Anbaufläche für Sojabohnen in den USA wird auf 34,5 Mio. ha geschätzt, was einem Anstieg von 3 % gegenüber dem Vorjahr und dem Fünfjahresdurchschnitt entspricht. Mit einem überdurchschnittlichen prognostizierten Ertrag von 3,5 t/ha wird erwartet, dass die USA ihre zweitgrößte Sojabohnenernte aller Zeiten mit 120,7 Mio. t produzieren werden.
EU-Rapssaatimporte:
Die am Dienstag veröffentlichten EU-Importzahlen für Raps sind im Vergleich zu den beiden Vorjahren enttäuschend. Bis zur aktuellen, 4. Woche wurden knapp 98.000 t importiert, während im letzten Jahr zur gleichen Zeit bereits 198.000 t und 2022/23 sogar 473.000 t importiert wurden. Der Großteil des importierten Rapses stammt aus Australien (48,2%), gefolgt von Moldawien (27,1%) und der Ukraine (16,9%).
Produktionsschätzungen:
Die Produktionsschätzungen der EU für Ölsaaten sind gemischt. Während beim Raps die schlechteste Ernte der letzten drei Jahre erwartet wird, liegt die Sonnenblumensaat 3,6 % über dem Durchschnitt, und die Sojabohnenernte wird mit einem Plus von 12,2 % prognostiziert.
Die aktuellen Entwicklungen im Sojabohnen- und Rapssaatmarkt zeigen eine volatile Marktsituation. Niederschlagsvorhersagen und Anbauflächenerweiterungen beeinflussen die Preise, während die EU-Importe von Rapssaaten hinter den Erwartungen zurückbleiben. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die weiteren Markttrends und deren Auswirkungen auf die Prognosen besser einschätzen zu können.