In den letzten Tagen zeigen sich die Getreidemärkte weiterhin volatil. Besonders bemerkenswert ist die Stabilisierung des Weizenpreises an der Matif, der sich trotz des Drucks von der Cbot halten konnte. Gleichzeitig erleben wir signifikante Preissteigerungen bei Raps, während die Sonnenblumenproduktion in Osteuropa und der Ukraine stark von der anhaltenden Trockenheit und Hitze beeinträchtigt ist.
Weizenmarkt im Fokus: Stabilisierung trotz globalem Druck
Gestern konnte sich der Weizenpreis an der Matif vom Druck der Cbot leicht entziehen. Während an der Cbot die Preise ins Minus drehten, zeigte der Weizen an der Matif nach einer kurzen Schwächephase sogar einen Anstieg. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Märkte das drohende Defizit in Frankreich, einem der größten Weizenexporteure, langsam einpreisen. Sollte die französische Weizenernte wirklich um 8-10 Mio. Tonnen geringer ausfallen als im letzten Jahr, könnten die Auswirkungen auf den globalen Markt gravierend sein.
Rapsmarkt zeigt Erholung
Der Rapsmarkt konnte sich in den letzten beiden Tagen um 20 €/t vom Tief erholen. Dies deutet auf eine gestiegene Nachfrage oder eine verknappte Angebotslage hin. Die Verknappung könnte durch die Hitzewelle, die weite Teile Osteuropas und der Ukraine erfasst hat, weiter verstärkt werden.
Sonnenblumenproduktion in Gefahr
Besonders kritisch zeigt sich die Lage bei den Sonnenblumen. Die anhaltende Trockenheit und Hitze in Osteuropa und der Ukraine bedrohen die Ernte, was zu signifikanten Produktionskürzungen führen könnte. Dies wird sich möglicherweise schon im nächsten USDA-Bericht am Montag widerspiegeln. Auch für Mais wird eine ähnliche Entwicklung erwartet.
Blick in die Zukunft: Herausforderungen für den Maismarkt
Die EU könnte in der kommenden Saison ein noch größeres Defizit an Körnermais verzeichnen als in der aktuellen Saison. Dies würde die ohnehin schon angespannte Lage auf den Getreidemärkten weiter verschärfen.
Fazit:
Die Getreidemärkte stehen vor großen Herausforderungen. Während sich der Weizenpreis an der Matif stabilisiert, deutet sich in Frankreich ein drastischer Ernteausfall an. Die Hitzewelle in Osteuropa und der Ukraine könnte die Produktion von Sonnenblumen und Mais stark beeinträchtigen, was zu weiteren Preissteigerungen führen könnte. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die langfristigen Auswirkungen auf die globalen Märkte abzuschätzen.