Sojabohnen- und Rapspreise: Stabilisierung nach WASDE-Report

Diagramm der EU-27 Rapssaatimporte mit Vergleich der Jahre 2022/23, 2023/24 und Prognose für 2024/25, einschließlich wöchentlicher Volumenveränderung und Importziele.
Nach dem jüngsten WASDE-Bericht und globalen Marktentwicklungen stabilisieren sich die Preise für Sojabohnen und Raps. Welche Faktoren aktuell die Märkte beeinflussen und wie sich die Preise in Zukunft entwickeln könnten, erfahren Sie hier.

Der August-WASDE-Bericht hat beeindruckende Zahlen für die Sojabohnenproduktion geliefert, darunter Rekorderträge und eine zusätzliche Anbaufläche von einer Million Acres. Diese Nachrichten sorgten für Bewegungen auf den Märkten, die sich in den letzten Tagen stabilisiert haben. Besonders Sojabohnen und Sojaprodukte zeigten Anzeichen einer Erholung, nachdem sie zuvor einen deutlichen Abwärtstrend verzeichneten. Auch die Rapsmärkte profitierten von dieser Entwicklung, insbesondere in Europa. Doch auch auf dem globalen Markt für Pflanzenöle, wie Palmöl und Sojaöl, gab es bemerkenswerte Entwicklungen, die die Preisbewegungen beeinflussten.

Stabilisierung der Sojabohnen- und Sojamehlpreise:

Nachdem die November-Sojabohnen- und September-Sojamehl-Futures in den letzten sechs Tagen einen Abwärtstrend verzeichneten und am Dienstag neue Kontrakttiefs erreichten, stabilisierten sich die Preise am frühen Mittwoch. Diese Stabilisierung ist eine direkte Reaktion auf die Zahlen des jüngsten WASDE-Berichts, der nicht nur Rekorderträge, sondern auch eine Ausweitung der Anbauflächen aufzeigte. Diese Nachrichten haben dazu beigetragen, das Vertrauen der Märkte zu stärken und den Abwärtstrend zu bremsen.

Sojaöl und der Einfluss kalifornischer Vorschläge:

Sojaöl stand in den letzten Tagen ebenfalls unter Druck, da ein neuer Vorschlag in Kalifornien, der die Gutschriften für die Verwendung von Sojaöl und Raps in der Herstellung von Biodiesel und erneuerbarem Diesel begrenzen könnte, auf sich warten lässt. Diese Unsicherheit hat den Sojaölmarkt belastet und die Preise in Richtung der Tiefststände gedrückt. Auch der Rapspreis, der stark mit der Entwicklung von Sojaöl verbunden ist, stand unter Druck, konnte jedoch gestern dank der positiven Entwicklung auf den Sojamärkten anziehen.

EU-Rapsimporte und globale Pflanzenölmärkte:

Die Rapsimporte in die Europäische Union liegen aktuell über dem Vorjahresniveau und könnten, sollten sie linear weiter verlaufen, knapp unter den Importzielen des USDA liegen. Die Stabilität der Prämien und die vorsichtige Zurückhaltung der Verkäufer deuten darauf hin, dass der Markt ein stabiles Niveau erreicht hat.

Auf globaler Ebene stiegen die Palmöl- und Sojaölimporte in Indien im Juli auf ein Rekordhoch, da die Raffinerien angesichts einer Preiskorrektur ihre Käufe für die bevorstehenden Festivals erhöhten. Diese Entwicklung könnte sich auch auf die globalen Preisbewegungen auswirken. Gleichzeitig sanken die malaysischen Palmölvorräte Ende Juli um 5,35 % auf den niedrigsten Stand seit März, was ebenfalls zu weiteren Preissteigerungen führen könnte.

Die Märkte für Sojabohnen, Sojamehl und Raps zeigen nach den jüngsten Rückgängen Anzeichen einer Stabilisierung. Der Einfluss globaler Entwicklungen, wie der indischen Importnachfrage und der Vorschläge aus Kalifornien, bleibt jedoch ein Unsicherheitsfaktor. Für die Rapssaat erwarten wir eine weitere Stabilisierung der Preise auf dem aktuellen Niveau, während die Entwicklungen im Bereich der Pflanzenöle weiterhin aufmerksam verfolgt werden sollten.

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Marktreport Getreide- und Ölsaaten

Rapspreise stürzen ab – Ein Markt im Umbruch Ein rasanter Verlust in nur drei Tagen Die Rapspreise haben in den letzten Tagen eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt. Innerhalb von nur drei Tagen brach der Preis um fast 40 €/t ein, was nicht nur Anleger beunruhigt, sondern auch zu einem Anstieg des Open Interest (OI) führte. Diese Bewegung deutet darauf hin, dass frisches Kapital in den Markt fließt. Ein Blick auf die Marktdynamik Sojaöl unter Druck Besonders auffällig war die Entwicklung beim Sojaöl, das trotz einer bisher ungewöhnlich starken Exportleistung für das aktuelle Wirtschaftsjahr zum ersten Mal seit zwei Monaten unter seinem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt schloss (43,55 cents/lb). Der Ausverkauf scheint also auch diesen Markt zu erfassen. Ob sich dieser Abwärtstrend fortsetzt, wird sich im Laufe des Tages zeigen. Weizen: Stabilität in unsicheren Zeiten Im Gegensatz dazu konnten die Weizenfutures am Mittwoch zulegen. Der Grund hierfür liegt in einer Kombination aus: Die Eskalation zwischen Russland und der Ukraine scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben, was sich auch auf die ukrainischen Exporte auswirkt. Vermutlich haben diese Exporte in diesem Wirtschaftsjahr bereits ihren Höchststand erreicht. Fazit: Ein turbulenter Markt bleibt spannend Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie volatil die Rohstoffmärkte derzeit sind. Während die Rapspreise und Sojaöl Verluste hinnehmen mussten, bieten Weizenfutures Stabilität und neue Chancen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends in den kommenden Tagen entwickeln werden.

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