Die Rohstoffmärkte für Weizen und Raps haben sich gestern leicht erholt. An der Matif konnte Weizen nach einem schwachen Start fester schließen und auch die Rapspreise erlebten eine moderate Erholung. Jedoch besteht weiterhin Unsicherheit, insbesondere in Bezug auf die Exportzahlen der EU und die Wetteraussichten in den wichtigsten Anbaugebieten.
Weizenmärkte stabilisieren sich – 100-Tage-Linie als Widerstand
Trotz eines schwachen Starts konnte der Weizenmarkt an der Matif gestern einen festen Schluss verzeichnen. Der Aufwärtstrend bleibt bestehen, allerdings müsste der Markt die 100-Tage-Linie durchbrechen, um weitere Kursgewinne zu erzielen. Die Exportzahlen der EU-Kommission sind jedoch alles andere als vertrauenswürdig. Laut eigenen Angaben der EU sind die Zahlen aus wichtigen Exportländern wie Frankreich, Bulgarien, Irland und Italien unvollständig – was dies für den Markt bedeutet, bleibt unklar.
Rapspreise erholen sich – Prämien auf Frontterminen schmelzen
Auch der Rapsmarkt konnte gestern leichte Erholungstendenzen zeigen. Die Prämien auf den vorderen Terminen schmelzen jedoch weiter ab. Daher empfiehlt es sich, Prämien auf spätere Termine zu sichern, sofern diese noch attraktiv sind. Dies kann Händlern in einem unsicheren Marktumfeld etwas mehr Planungssicherheit verschaffen.
Wetterbedingungen und Ernteentwicklungen beeinflussen den Markt
In Russland haben sich die Wetteraussichten kürzlich verbessert, während in Frankreich die Böden in einigen Regionen deutlich feuchter sind als im Vorjahr. Dies könnte positive Auswirkungen auf die kommenden Ernten haben. Gleichzeitig kommt die Körnermaisernte in Bayern nur schleppend voran, was zu einem deutlichen Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage führt. Vor allem spätere Liefertermine werden inzwischen teurer gehandelt.
Marktstart heute Morgen – positive Tendenz an der Cbot
Der heutige Marktstart zeigt eine leichte Erholung. An der Cbot notieren die Preise im Plus, was auch der Matif zu einem positiven Beginn des Handelstages verhelfen könnte. Dies deutet darauf hin, dass die Märkte kurzfristig auf eine gewisse Stabilisierung zusteuern könnten.
Fazit: Obwohl sich die Märkte für Weizen und Raps gestern leicht erholen konnten, bleibt das Marktumfeld weiterhin von Unsicherheiten geprägt. Die unvollständigen Exportdaten der EU-Kommission und die schleppende Maisernte in Bayern tragen dazu bei, dass vor allem späte Termine teurer gehandelt werden. Dennoch gibt es Anzeichen für eine kurzfristige Stabilisierung, insbesondere wenn die Wetterbedingungen in den Hauptanbauregionen stabil bleiben.