Optionsstrategien im Agrarhandel verständlich erklärt

Optionsstrategien im Agrarhandel: Mindestpreis & Long Straddle

Dieses kompakte Beispiel zeigt zwei klassische Optionsstrategien im Agrarhandel: das Mindestpreismodell und den Long Straddle. Beide Varianten bieten praktische Ansätze für Landwirte, Mühlen und Händler, die entweder einen Preis absichern oder von Marktbewegungen profitieren möchten – ohne physische Ware handeln zu müssen.


Mindestpreismodell – Preissicherung nach unten, Chancen nach oben

Das Mindestpreismodell eignet sich besonders für Landwirte oder Händler mit physischer Ware, z. B. wenn die Ernte im Sommer verkauft werden muss, der Preis aber frühzeitig abgesichert werden soll.

Wie funktioniert das?
Sie erwerben über KS Agrar eine Put-Option, die Ihnen einen garantierten Mindestpreis zusichert – auch wenn der Markt später fällt.

Beispielhafte Berechnung:

  • Strike (Börsenpreis): 195 €/t
  • Basis (z. B. Regionalzuschlag): +2 €/t
  • Prämie (Optionskosten): –15 €/t
  • Garantierter Mindestpreis: 182 €/t

Das bedeutet:
Fällt der Marktpreis unter diesen Wert, erhalten Sie trotzdem mindestens 182 €/t – nach oben bleiben Sie flexibel und können von steigenden Preisen profitieren.

Fazit:
Sie sichern sich mit dieser Optionsstrategie im Agrarhandel nach unten ab – und behalten gleichzeitig die Chance auf höhere Erlöse.

Long Straddle – Gewinne bei Marktbewegung, egal in welche Richtung

Der Long Straddle eignet sich besonders, wenn die Marktrichtung unsicher ist – aber Bewegung erwartet wird. Diese Strategie besteht aus dem gleichzeitigen Kauf einer Call- und einer Put-Option zum gleichen Preisniveau (Strike).

Beispiel-Strategie mit Strike 210 €/t:

  • Markt fällt auf 170 €/t → +40 €/t durch Put, abzüglich Prämien = +18 €/t Gewinn
  • Markt bleibt bei 210 €/t → beide Optionen wertlos, Verlust = –22 €/t
  • Markt steigt auf 250 €/t → +40 €/t durch Call, abzüglich Prämien = +18 €/t Gewinn

Fazit:
Der Verlust ist auf die gezahlte Prämie begrenzt. Aber: Bei starker Preisbewegung – egal ob nach oben oder unten – entstehen deutliche Gewinnchancen. Eine typische Strategie z. B. bei politischen oder klimatischen Unsicherheiten.


Fazit zu den Optionsstrategien

Wann passt welche Strategie?

  • Sie möchten reale Ware absichern und brauchen einen festen Mindestpreis? → Mindestpreismodell
  • Sie spekulieren auf starke Marktbewegung, unabhängig von der Richtung? → Long Straddle

Bei KS Agrar unterstützen wir Sie praxisnah bei der Auswahl der passenden Optionsstrategie im Agrarhandel – ob mit physischer Ware oder als Finanzabsicherung.


Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung – oder lesen Sie weiter in unserem Beitrag zur Preisabsicherung mit Optionen.

➡️ Weitere praxisnahe Einblicke finden Sie im Beitrag
„Handelsstrategien im Agrarhandel – verständlich erklärt für Landwirte“.

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