Die globalen Gerstenmärkte zeigen sich derzeit träge. Insbesondere russische Futtergerste, die in Nordafrika und im Nahen Osten zu erheblichen Abschlägen im Vergleich zum europäischen Markt gehandelt wird, hindert die EU daran, ihre Exportpreise zu erhöhen. Die einheimischen Verbraucher sind schwer zu erreichen, und die Exportnachfrage wird durch die günstigere russische Ware gedämpft.
Landwirte verkaufen momentan nur sporadisch, doch es wird erwartet, dass sich dies in den kommenden Wochen ändern wird. Der ansteigende Cashflow-Bedarf könnte zu einem erhöhten Verkaufsdruck auf den Markt führen. Wenn die Nachfrage nicht wieder anzieht, könnte der Preis für Gerste weiter sinken, um Absatzmärkte zu finden.
Kanada berichtet ebenfalls von mangelnden Exportmöglichkeiten, insbesondere nach der Öffnung des chinesischen Marktes für australische Gerste, was den Preisdruck erhöht. Coceral schätzt die europäische Gerstenproduktion für die Ernte 2023 auf knapp 47 Mio. t, rund 4,5 Mio. t weniger als im Vorjahr. Deutschland erntet laut Bericht etwa 11 Mio. t, was dem Vorjahresniveau entspricht.
Die Triticale-Ernte liegt mit 10,7 Mio. t leicht unter dem Vorjahresniveau. In der Ukraine wird eine Gerstenernte von etwa 5,9 Mio. t erwartet, was einer Steigerung von ca. 300.000 t gegenüber 2022 entspricht, dank der guten Erträge von 38 dt/ha.
Schluss: Die globalen Gerstenmärkte stehen vor Herausforderungen, wobei Angebot und Nachfrage, geopolitische Entwicklungen und Ernteerträge eine entscheidende Rolle spielen. Die Tendenz bleibt seitwärts, aber die Marktdynamik könnte sich in den kommenden Wochen ändern.