Rapsmarkt im Dilemma: Preisschwankungen und Kaufzurückhaltung trotz steigender Prämien

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Der Rapspreis kämpft mit Herausforderungen: Volatilität an der Matif und Zurückhaltung am Kassamarkt, trotz unveränderter Fundamentaldaten und steigender Prämien

Der Rapsmarkt befindet sich aktuell in einer schwierigen Phase. Einerseits verzeichnen wir deutliche Preisschwankungen an der Matif, andererseits herrscht eine spürbare Kaufzurückhaltung am Kassamarkt. Trotz dieser Herausforderungen haben sich die Fundamentaldaten in den letzten Wochen kaum verändert.

Interessanterweise haben die Prämien am Kassamarkt in den letzten Tagen zugenommen. Es ist nun wieder möglich, Ware auf den vorderen Terminen zu verkaufen, obwohl die Prämien im Vergleich zu den Vorjahren immer noch unter dem Matifpreis liegen.

Der Internationale Getreiderat (IGC) hat seine Prognose für die weltweite Rapserzeugung für das Wirtschaftsjahr 2023/24 auf 86,7 Mio. t erhöht. Diese Anpassung ist hauptsächlich auf höhere Ernteschätzungen in der Ukraine zurückzuführen, die nun auf 6,1 Mio. t geschätzt wird. Auch in der EU und Kanada wurden die Schätzungen nach oben korrigiert.

Der weltweite Rapsverbrauch wird auf 88 Mio. t geschätzt. Trotz des größeren Angebots wird ein Rückgang der weltweiten Lagerbestände um 1,5 Mio. t auf 6,2 Mio. t erwartet. Für das Wirtschaftsjahr 2024/25 wird ein Rückgang der Rapsanbaufläche um 300.000 Hektar auf 42,7 Millionen Hektar prognostiziert.

Fazit: Der Rapsmarkt zeigt sich von zwei Seiten: Während die Prämien am Kassamarkt steigen, bleibt die Nachfrage verhalten und die Preise an der Matif volatil. Die neuesten Prognosen des IGC deuten auf eine interessante Entwicklung in der weltweiten Rapserzeugung hin.

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