Der Weizenmarkt steht vor Herausforderungen: Wetterbedingte Sorgen in Russland und Australien könnten die Ernteerträge beeinflussen und die Preise weiter steigen lassen. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage am Spotmarkt verhalten, was die Marktteilnehmer in Spannung versetzt. Einleitung: Am Weizenmarkt an der Matif herrschte am Freitag zunächst eine ruhige Stimmung, doch gegen Ende des Tages kam Bewegung in den Handel. Insbesondere die Sorge um die Weizenernte in Russland rückte in den Fokus, was potenziell gravierende Auswirkungen auf die Marktpreise haben könnte. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf über die zukünftigen Preise und Erträge, sowohl in Russland als auch in anderen wichtigen Anbaugebieten wie Deutschland und Australien. Hauptteil: Sorgen um die Weizenernte in Russland Diskussionen über die möglichen Auswirkungen auf die russische Weizenernte haben den Markt in Aufruhr versetzt. Sollte sich bewahrheiten, dass Russland mit signifikanten Ertragsausfällen zu kämpfen hat, könnten bis zu 8-10 Millionen Tonnen auf der Habenseite fehlen. Dies würde die Preise weiter nach oben treiben und die weltweiten Lieferketten unter Druck setzen. Durchschnittliche Erträge in Deutschland In Deutschland wird derzeit von einem durchschnittlichen Ertrag ausgegangen. Dies sorgt für etwas Stabilität auf dem heimischen Markt, auch wenn die internationalen Entwicklungen nicht ignoriert werden können. Dennoch bleibt die Unsicherheit bestehen, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickeln wird. Sinkende Rapspreise und die Trockenheit in Australien Während die Weizenpreise unter Druck stehen, ist der Rapspreis zum Novembertermin unter die Marke von 500 €/t gefallen. Auch die Preise für Sojaöl haben nachgegeben, was den Markt zusätzlich belastet. Einige Marktteilnehmer weisen bereits auf die Trockenheit in Australien hin, die sich in den nächsten 8 Wochen zu einem Problem entwickeln könnte, falls keine ausreichenden Niederschläge eintreten. Verhaltener Spotmarkt und schlechte Prämien Am Spotmarkt bleibt die Nachfrage weiterhin sehr verhalten, und die Prämien sind nach wie vor sehr schlecht. Die Marktteilnehmer sind gespannt, ob zuerst die Verkäufer oder die Käufer Schwäche zeigen werden. Aus aktueller Sicht ist jedoch davon auszugehen, dass die Käufer mit Beginn der Ernte die Prämien anheben müssen, um die Nachfrage zu stimulieren. Ausblick und Wettervorhersagen Zum Ende der Woche sind in Südrussland einige, wenn auch sehr wenige, Niederschläge gemeldet. Dies könnte zumindest kurzfristig für etwas Entspannung sorgen, reicht jedoch nicht aus, um die langfristigen Sorgen zu zerstreuen. Der Feiertag in den USA sorgt zudem dafür, dass die Börse erst am Abend wieder öffnet, was die Handelsaktivitäten weiter beeinflusst. Fazit: Der Weizenmarkt steht vor einer unsicheren Zukunft, geprägt von wetterbedingten Sorgen und schwankenden Preisen. Die Entwicklungen in Russland und Australien werden genau beobachtet, während die Marktteilnehmer hoffen, dass die kommenden Ernten zumindest durchschnittliche Erträge liefern. In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob die Käufer ihre Prämien anheben und wie sich die globale Nachfrage entwickelt.