Ein Blick auf die US-Winterweizensaison und den Einfluss Russlands auf den Weltmarkt

Während der KC-Weizen für Dezember neue Tiefststände erreicht, zeigt sich die Winterweizensaison in den USA in einem vielversprechenden Licht. Doch wie beeinflusst die russische Weizenernte den globalen Markt?

Der Dezember-KC-Weizen zeigt am frühen Nachmittag einen Rückgang um 5 Cent und setzt damit seinen Abwärtstrend fort. Trotz der fehlenden starken Unterstützung, die den Trend umkehren könnte, gibt es positive Nachrichten aus den USA: Die Winterweizensaison zeigt sich so vielversprechend wie schon lange nicht mehr. Laut einem Bericht des USDA vom späten Montag sind bereits 84% der Winterweizenfläche gepflanzt und 64% aufgelaufen. Zudem wurde 47% der Winterweizenernte als gut bis ausgezeichnet bewertet, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 28% im Vorjahr. Trotz dieser positiven Entwicklungen steht der US-Weizenmarkt vor einem großen Problem:

Die Exportnachfrage ist auf ein historisches Tief von 19 Mio. t gesunken. Die von Russland geschätzte Weizenernte von 93,0 Mio. t könnte, wenn bestätigt, den Markt weiterhin mit billigem Weizen überschwemmen.

Russland würde damit weiterhin des Exportmarkt dominieren. Obwohl die russischen Exporte zuletzt zurückgegangen sind und die weltweiten Weizenbestände außerhalb Chinas niedrig sind, bleibt der Druck auf die internationalen Preise bestehen.

Fazit: Die US-Winterweizensaison zeigt positive Anzeichen, wird jedoch durch die anhaltende Dominanz Russlands auf dem Weltweizenmarkt und die historisch niedrige Exportnachfrage der USA überschattet.

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