Gerstenmärkte in Wartestellung: Geringe Nachfrage trotz sinkender Endbestände

Die Gerstenmärkte zeigen sich gedämpft, trotz der Prognose sinkender Endbestände und steigenden Verbrauchs an Futtergetreide.

Die Gerstenmärkte befinden sich aktuell in einer Phase der Unsicherheit. Trotz der Unterstützung durch Landwirte, die mit Verkäufen zurückhaltend sind, bleibt die Nachfrage sowohl im Inland als auch auf dem Exportmarkt gering. Diese Situation führt zu einer Art Sackgasse, in der der Markt nach einer klaren Preisrichtung sucht.

Ein interessanter Aspekt in dieser Entwicklung sind die jüngsten Daten des International Grain Councils (IGC). Laut dem letzten Bericht wird für die Saison 2023/24 ein Rekordverbrauch an Futtergetreide erwartet, mit einer Schätzung von 1,044 Mrd. t, was einem Anstieg von 2,3% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Gesamtmenge des produzierten Getreides steigt jedoch nur um 1,3%. Bemerkenswert ist, dass die Endbestände, die bereits in der letzten Saison sehr niedrig waren, voraussichtlich um weitere 2,1% auf 585 Mio. t sinken werden.

Trotz dieser Prognosen spiegelt sich dies bisher weder auf dem Kassamarkt noch im Export wider. Beide Märkte zeigen sich derzeit noch sehr träge. In Frankreich schreitet die Wintergerstenaussaat nur langsam voran. Während letztes Jahr um diese Zeit die Aussaat bereits abgeschlossen war, liegt sie dieses Jahr erst bei 84%, deutlich unter dem 5-Jahres-Durchschnitt von 94%. Auch beim Weizen sieht es nicht besser aus, hier sind erst 71% im Boden, verglichen mit einem 5-Jahres-Durchschnitt von 89%.

Auf internationaler Ebene hat Tunesien eine Ausschreibung für den Kauf von rund 75.000 t Futtergerste veröffentlicht. Südkorea zeigt ebenfalls Aktivität auf dem Markt: Das Feed Leaders Committee (FLC) hat rund 50.000 t Futterweizen gekauft, der aus Osteuropa stammen soll, und MFG erwarb 115.000 t Futterweizen.

Fazit: Trotz der Prognose sinkender Endbestände und eines steigenden Verbrauchs an Futtergetreide bleiben die Gerstenmärkte gedämpft. Die langsame Aussaat in Frankreich und die träge Nachfrage auf dem Kassamarkt und im Export unterstreichen die aktuelle Unsicherheit im Markt.

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