EU-Rapsmarkt: Schwankende Preise und gemischte Aussichten

Rapsfelder unter bewölktem Himmel, symbolisch für die aktuellen Herausforderungen und Chancen im EU-Rapsmarkt
Während die EU-Rapspreise eine leichte Erholung zeigen, wirken sich Wetterbedingungen und globale Markttrends auf den Rapsanbau aus. Ein umfassender Überblick über die aktuelle Situation

In der letzten Woche erlebten die EU-Rapspreise eine gewisse Erholung und konnten um 6,50 €/t zulegen, obwohl sie weiterhin in einer Bandbreite von 430-450 € verharren. Diese Preisbewegungen spiegeln eine anhaltende Unsicherheit im Markt wider, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Nach einer Phase der Schwäche kehrten die Preise wieder zum unteren Ende der Handelsspanne zurück, was zu einem Stillstand der Verkäufe durch die Landwirte führte.

Kanada

Betrachtet man die Situation in Kanada, so zeigte sich ein ähnliches Bild. Die kanadischen Canola-Futures schlossen die letzte Woche mit niedrigeren Werten ab, und die Verkaufsgeschwindigkeit der Landwirte begann sich zu verlangsamen. Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich der Markt in einer Phase der Bewertung und Anpassung befindet.

EU-27

Die jüngsten Berichte der EU-Kommission zum Zustand der Rapskulturen bieten sowohl Grund zur Hoffnung als auch zur Vorsicht. Der November Crop Monitoring Bericht besagt, dass die Rapsaussaat nun abgeschlossen ist und die Pflanzen in den Hauptanbauregionen Deutschland, Frankreich und Polen in einem guten Zustand zu sein scheinen. Dies ist ein positives Zeichen für den Markt. Jedoch könnten die übermäßigen Regenfälle in Nord- und Westfrankreich sowohl die Aussaat als auch die Entwicklung der Kulturen beeinträchtigt haben. Ebenso bereiten die zu nassen Bedingungen in Nordeuropa und die extrem trockenen Böden in Südosteuropa Sorgen.

In der Ukraine wird erwartet, dass die milden Temperaturen und günstigen Niederschläge seit Mitte Oktober die Entwicklung des Rapses vor dem Winter begünstigen. Doch in der südlichen Ukraine, insbesondere in der Schwarzmeerregion, sind die Böden weiterhin problematisch trocken. Für eine angemessene Entwicklung der Kulturen sind hier dringend mehr Niederschläge erforderlich.

Fazit:

Die aktuelle Lage im Rapsmarkt ist von einer Mischung aus vorsichtigem Optimismus und Sorge geprägt. Während einige Regionen gute Anbaubedingungen melden, stellen Wetterextreme in anderen Gebieten eine Herausforderung dar. Der Markt scheint momentan eine Seitwärtsbewegung anzunehmen, wobei die zukünftige Entwicklung stark von den kommenden Wetterbedingungen und Marktdynamiken abhängen wird.

Mehr lesen

Diagramm der Rapspreise von Mai bis November mit einem starken Preisrückgang.

Marktreport Getreide- und Ölsaaten

Rapspreise stürzen ab – Ein Markt im Umbruch Ein rasanter Verlust in nur drei Tagen Die Rapspreise haben in den letzten Tagen eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt. Innerhalb von nur drei Tagen brach der Preis um fast 40 €/t ein, was nicht nur Anleger beunruhigt, sondern auch zu einem Anstieg des Open Interest (OI) führte. Diese Bewegung deutet darauf hin, dass frisches Kapital in den Markt fließt. Ein Blick auf die Marktdynamik Sojaöl unter Druck Besonders auffällig war die Entwicklung beim Sojaöl, das trotz einer bisher ungewöhnlich starken Exportleistung für das aktuelle Wirtschaftsjahr zum ersten Mal seit zwei Monaten unter seinem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt schloss (43,55 cents/lb). Der Ausverkauf scheint also auch diesen Markt zu erfassen. Ob sich dieser Abwärtstrend fortsetzt, wird sich im Laufe des Tages zeigen. Weizen: Stabilität in unsicheren Zeiten Im Gegensatz dazu konnten die Weizenfutures am Mittwoch zulegen. Der Grund hierfür liegt in einer Kombination aus: Die Eskalation zwischen Russland und der Ukraine scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben, was sich auch auf die ukrainischen Exporte auswirkt. Vermutlich haben diese Exporte in diesem Wirtschaftsjahr bereits ihren Höchststand erreicht. Fazit: Ein turbulenter Markt bleibt spannend Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie volatil die Rohstoffmärkte derzeit sind. Während die Rapspreise und Sojaöl Verluste hinnehmen mussten, bieten Weizenfutures Stabilität und neue Chancen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends in den kommenden Tagen entwickeln werden.

Diagramm der EU-27 Rapssaatimporte mit Vergleich der Jahre 2022/23, 2023/24 und Prognose für 2024/25, einschließlich wöchentlicher Volumenveränderung und Importziele.

Sojabohnen- und Rapspreise: Stabilisierung nach WASDE-Report

Nach dem jüngsten WASDE-Bericht und globalen Marktentwicklungen stabilisieren sich die Preise für Sojabohnen und Raps. Welche Faktoren aktuell die Märkte beeinflussen und wie sich die Preise in Zukunft entwickeln könnten, erfahren Sie hier.

Nach oben scrollen