Agrarmärkte-Dynamik und Preisentwicklung: Überblick vom 3. Januar 2024

Detaillierte Tabelle der Agrar-Rohstoffpreise vom 2. Januar 2024, darunter Weizen, Mais und Sojabohnen, mit Angaben zu Kursen und Volumen.
Der jüngste Agrar-Rohstoffbericht beleuchtet die markanten Bewegungen in den europäischen und amerikanischen Märkten zu Beginn des Jahres 2024, mit einem besonderen Blick auf Weizen, Mais und Sojabohnen

Das neue Handelsjahr hat mit gemischten Signalen auf den Agrarrohstoffmärkten begonnen. Während die europäischen Märkte eine ruhige Sitzung erlebten, war die Aktivität in Chicago intensiv. Die Euro-Dollar-Parität, die erneut unter 1,10 gefallen ist, bleibt ein zentraler Punkt für die Marktteilnehmer, insbesondere hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit des französischen Weizens.

Euro-Dollar-Parität und Wettbewerbsfähigkeit:

Die Rückkehr der Euro-Dollar-Parität unter die Schwelle von 1,10 hat erhebliche Auswirkungen auf die Preisgestaltung europäischer Weizenexporte. Französischer Weizen, der im Vergleich zur osteuropäischen Konkurrenz teurer ist, steht vor Herausforderungen in der Wettbewerbsfähigkeit.

Ukrainische Exportdynamik:

Die Ukraine zeigt eine starke Exportdynamik mit über 7 Millionen Tonnen Getreide im Dezember, trotz des Fehlens eines Exportkorridors. Dieser Umstand hebt die Bedeutung der Schwarzmeerregion für den weltweiten Getreidehandel hervor.

Geopolitische Spannungen:

Anhaltende geopolitische Spannungen halten die Marktteilnehmer in Alarmbereitschaft. Die Situation in der Ukraine sowie andere globale politische Herausforderungen werden auch zukünftig wesentliche Faktoren bleiben.

Klimatische Einflüsse und Produktionspotenzial:

In Frankreich und dem Vereinigten Königreich beeinträchtigen Regenfälle das Produktionspotenzial für das Jahr 2024. Die Differenz zwischen den Preisen der Ernten 2023 und 2024 weitet sich angesichts erhöhter Risiken aus.

US-Markt und Währungseinflüsse:

In den USA begann das Jahr mit einem Rückgang der Agrarrohstoffpreise. Die Stärkung des Dollars setzt die US-Rohstoffpreise unter Druck, was sich in den jüngsten Handelssitzungen widerspiegelt.

Die ersten Tage des Jahres 2024 zeigen, dass der Agrarrohstoffmarkt komplex und von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Währungsschwankungen, geopolitische Spannungen und klimatische Veränderungen werden auch weiterhin die Preise und die Handelsdynamik bestimmen. Eine genaue Beobachtung der Entwicklungen bleibt für Marktteilnehmer unerlässlich.

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Preisabsicherung an den Finanzmärkten – ein zentrales Element moderner Handelsstrategien im Agrarhandel.

Handelsstrategien im Agrarhandel – verständlich erklärt für Landwirte

Der Agrarmarkt ist ständig in Bewegung. Preise schwanken, politische Entscheidungen oder Wetterereignisse sorgen für Unsicherheit. Umso wichtiger ist es, die Vermarktung der eigenen Ernte aktiv zu steuern. Genau hier setzen Handelsstrategien an. Sie helfen Landwirten, Preisrisiken abzusichern und Chancen zu nutzen. Wir erklären einfache Einstiegsstrategien – und zeigen, wie auch Futures und Optionen sinnvoll eingesetzt werden können. Hauptteil (mit Zwischenüberschriften): Warum Handelsstrategien im Agrarhandel wichtig sind Wer seine Ernte ohne Plan verkauft, ist dem Marktpreis ausgeliefert. Handelsstrategien ermöglichen dagegen ein gezieltes Vorgehen – angepasst an die jeweilige Marktlage. Ziel ist nicht Spekulation, sondern Stabilität. Einstieg leicht gemacht: Feste Preise sichern Eine einfache Strategie ist der Vorverkauf zu einem Festpreis. Hier wird ein Teil der Ernte schon vor der Ernte zu einem bekannten Preis verkauft. Das schafft Planungssicherheit – vor allem bei steigenden Produktionskosten. Strategie mit Terminbörsen: Futures nutzen Futures-Kontrakte bieten Landwirten die Möglichkeit, Preise an der Börse abzusichern. Dabei wird nicht die Ware selbst verkauft, sondern ein standardisierter Vertrag. Wer sich damit vertraut macht, kann Preisrisiken am Markt gezielt abfedern. Optionen: Flexibilität mit Sicherheit verbinden Im Unterschied zu Futures ermöglichen Optionen mehr Flexibilität. Wer eine Verkaufsoption (Put) kauft, sichert sich einen Mindestpreis ab – profitiert aber noch, wenn die Preise steigen. Diese Strategie eignet sich für Landwirte, die auf steigende Märkte hoffen, aber dennoch Sicherheit wollen. Schrittweise herantasten Wir empfehlen, mit einfachen Strategien zu beginnen – zum Beispiel dem Teilverkauf über Festpreisvereinbarungen. Danach kann man sich schrittweise an Börseninstrumente wie Futures und Optionen herantasten – idealerweise mit Beratung durch Fachleute. Fazit:Handelsstrategien sind kein Hexenwerk – sondern ein wichtiges Werkzeug für Landwirte, um auf einem unsicheren Markt erfolgreich zu bestehen. Wer sich informiert und strategisch vorgeht, kann Risiken begrenzen und Chancen gezielt nutzen.

Preisentwicklung von Matif Weizen (September 2024) von Februar bis Juli 2024, mit einem deutlichen Preisanstieg im Mai und einem anschließenden Abfall.

Weizenpreise unter Druck

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