Im aktuellen Agrarhandel zeichnen sich signifikante Entwicklungen ab. Die Ukraine, ein Schlüsselakteur auf dem internationalen Getreidemarkt, hat im März fast 1,5 Millionen Tonnen Weizen exportiert. Damit liegt er knapp unter der vertraglich festgelegten Monatsmenge. Die bevorstehende Einführung eines EU-Zolls auf Getreideimporte aus Russland und Weißrussland könnte die Wettbewerbsfähigkeit ukrainischen Getreides weiter erhöhen.
Ukrainischer Weizenexport im Fokus
Laut APK Inform erreichte der ukrainische Weizenexport im März 1,5 Millionen Tonnen, hauptsächlich bestehend aus Futterweizen für die Türkei, die EU und asiatische Länder. Die Handelsaktivitäten erleben durch den Ramadan eine temporäre Dämpfung, doch die Nachfrage, besonders aus Italien, Portugal und Spanien, bleibt stark und dürfte weiter steigen. Aktuell bewegt sich der Preis für ukrainischen Futterweizen zwischen 144 und 147 USD pro Tonne.
Preisentwicklung und neue Zollpolitik
Eine Steigerung der Preise um 2-3 USD pro Tonne an Häfen und westlichen Grenzen wird erwartet. Infolge der Ankündigung der EU-Kommission, einen Zoll von 95 EUR pro Tonne auf Getreideimporte aus Russland und Weißrussland zu erheben, könnte sich die Nachfrage nach ukrainischem Getreide erhöhen, was dessen Wettbewerbsfähigkeit stärkt.
Ausblick auf die EU-Getreideproduktion
Die von Coceral veröffentlichte Ernteprognose sieht für die EU eine Gerstenproduktion von 52,84 Millionen Tonnen vor – ein Anstieg um 4 Millionen Tonnen gegenüber dem Vorjahr. Während in Frankreich ein Rückgang erwartet wird, sieht es in Deutschland nach einer leichten Steigerung aus. Die Tritikale-Produktion in der EU bleibt stabil.
Die Ukraine steht kurz davor, ihre Exportziele zu erreichen, während neue EU-Zölle ihre Position im Getreidehandel stärken könnten. Trotz temporärer Handelsbremsen bleibt die Nachfrage nach ukrainischem Futterweizen robust, mit positiven Aussichten für die Preisentwicklung.