Die Rapspreise erlebten in den letzten Handelstagen eine leichte Korrektur. Angesichts einer nach unten korrigierten Ernteprognose für die EU-Rapsproduktion von Strategie Grains und einer auffälligen Divergenz zu Cocerals Schätzungen, ist die Marktstimmung von Vorsicht geprägt. Die bevorstehenden Wochen könnten entscheidend sein, um Klarheit über die tatsächliche Ertragslage zu gewinnen. Die Ertragsschätzungen der Sonnenblumenproduktion könnten den Markt belasten.
Aktuelle Preisbewegungen
In der kürzlich abgelaufenen Handelsperiode verzeichnete der Rapsmarkt leichten Druck auf die Preise. Nach einer Revision von Strategie Grains wird die Rapsproduktion in der EU nun auf 18,1 Millionen Tonnen geschätzt, leicht unterhalb der vorherigen Prognose von 18,3 Millionen Tonnen. Interessanterweise liegt diese Prognose um eine ganze Million Tonnen niedriger als die letzte Schätzung von Coceral. Der Markt steht somit vor einer kritischen Phase, in der sich zeigen wird, welche der Prognosen der Realität am nächsten kommt.
Ertragsprognosen im Blick
Trotz aller Prognosen, die von durchschnittlichen Erträgen in der EU ausgehen, bleibt die Frage offen, wie die Erträge in der tatsächlichen Saison ausfallen werden. Es besteht die Annahme, dass die Erträge tendenziell eher unter dem Durchschnitt liegen könnten.
Sonnenblumen als Vergleichsparameter
Parallel dazu scheint die Sonnenblumenproduktion, ein weiterer wichtiger Akteur im Ölsaatenmarkt, derzeit über dem Niveau des Vorjahres zu liegen. Laut Strategie Getreide wird eine Produktion von 10,7 Millionen Tonnen erwartet, was einem Anstieg von 10% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Cocerals Schätzung weicht nur geringfügig, mit einer Differenz von 100.000 Tonnen, davon ab.
Preisentwicklung und -aussichten
Derzeit wird der faire Preis für Raps zwischen 430 und 460 Euro pro Tonne angesiedelt. Es besteht die Möglichkeit, dass der Rapsmarkt in den nächsten Tagen von einer allgemeinen Aufwärtsbewegung der Pflanzenölpreise profitieren könnte, die zuletzt ebenfalls eine positive Tendenz zeigten. Der Rapspreis könnten auch in den kommenden Wochen vom Umfeld der sojabohnen profitieren.
Fazit:
Während die kurzfristigen Aussichten für den Rapsmarkt durch die revidierten und unterschiedlichen Produktionsschätzungen etwas gedämpft wurden. So könnten die mittelfristigen Perspektiven durch steigende Pflanzenölpreise Unterstützung erfahren. Die kommenden Wochen werden für Marktbeobachter und Teilnehmer von großer Bedeutung sein. Damit eine fundiertere Einschätzung über die tatsächlichen Erträge und daraus resultierenden Preisbewegungen zu gewinnen. Die Ertragsschätzungen der Sonnenblumenproduktion müssen in den kommenden Wochen, genau beobachtet werden.