Steigende Rapspreise durch Rohöl Unterstützung – Marktausblick & Trends

Die Woche klingt mit einem Paukenschlag für den Rapspreis aus. Nach einem beeindruckenden Aufwärtstrend endete die Woche mit einem Schlusskurs, der die Widerstandsmarke von 456 €/t durchbrach

Die Woche klingt mit einem Paukenschlag für den Rapspreis aus. Nach einem beeindruckenden Aufwärtstrend endete die Woche mit einem Schlusskurs, der die Widerstandsmarke von 456 €/t durchbrach. Primärer Katalysator für diesen Zuwachs? Wie so oft, war das Rohöl der treibende Faktor hinter dieser Aufwertung.

Auf der anderen Seite des Spektrums konnten wir keine bemerkenswerte Verbesserung in der Nachfrage am Kassamarkt beobachten. Die Preisentwicklung für Weizen blieb über den Fronttermin hinaus konstant, gleichauf mit den Preisen der letzten Woche. Der Kassamarkt zeigte sich weiterhin stabil gegenüber dem Terminmarkt, trotz der fortgesetzten Bemühungen von Fonds, die Börsenpreise unter Druck zu setzen.

Aber Achtung, die aktuellen Bedingungen in den US-Plains sollten die Fonds zur Vorsicht mahnen. Über das Wochenende wurden hier Temperaturen von bis zu 27 Grad gemeldet, begleitet von windigen Bedingungen, die zu einer Reduzierung der Bodenfeuchtigkeit führen.

– In den nächsten 6 bis 10 Tagen ist Frost zu erwarten.
– Der derzeitige Zustand der Region ist im Vergleich zu den letzten beiden Jahren besser, aber eine Rückkehr der Trockenheit wäre nicht überraschend.

Mehr denn je haben politische Entwicklungen und Entscheidungen einen größeren Einfluss auf die Agrarmärkte als grundlegende Daten es je könnten. Die Vorhersage? Es ist wahrscheinlich, dass wir in dieser Woche einen erneuten Druck auf die Märkte sehen werden, unabhängig von den Preisentwicklungen bei Raps und Weizen. Es bleibt eine spannende Zeit für Investoren und Marktbeobachter.

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HRW-Weizenpreis sinkt, USDA zeigt fortschritt & EU-Kommission bring keine Zahlen

HRW-Weizen-Preise aus Kansas City nahmen am Dienstag einen Abwärtsdreh, der sich jedoch mit steigendem Kaufinteresse auf $6,64 erholte und 11 1/4 Cent unter dem neuen Höchststand des Montags (2024) lag. Die Situation war ähnlich an der Matif. Leider wurden keine Exportzahlen veröffentlicht und die EU-Kommission bleibt die Antwort schuldig. USDA-Daten zeigen, dass 47% des Sommerweizens gepflanzt wurden, was deutlich über dem Fünfjahresdurchschnitt von 31% liegt. Zudem zeigen Berichte von Agriculture and Agri-Foods Canada einen Weizenrückgang von 14 % im Vergleich zum Vorjahr auf 10,1 Mio. t (ohne Hartweizen). Der Hartweizenbestand sank sogar um 24% auf 1,65 Mio. t – ein 35-Jahres-Tief. Das Problem des sinkenden Lagerbestands ist global und lässt nur eine durchschnittliche globale Ernte erwarten. CBOT-Weizennotierungen sind stabil, während der Sojakomplex unter Druck steht. Trotz des morgigen Feiertags in Deutschland, werden moderate Gewinne an den Börsen erwartet. #Weizenpreis #USDA #EUKommission

Der Rapspreis verteidgt die 600 €/t Marke

Zum Wochenauftakt verlor der Rapspreis erneut deutlich und testet die Marke von 600 €/t. Der erneute Kursrutsch wurde durch die Schwäche in den Pflanzenölen und Rohöl mitgezogen. Innerhalb der EU ist die Rapsverarbeitung zu Öl in dieser Saison gegenüber der Vorsaison rückläufig. Auch die Exporte aus Deutschland liegen mit 1,1 Mio. t 22% tiefer als in der letzten Saison. Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (UFOP) führt den Rückgang der Rapsölexporte auf die gestiegene Nachfrage für die heimische Biodieselverarbeitung zurück. Der Verband geht davon aus, dass sich diese Entwicklung im Wirtschaftsjahr 2022/23 fortsetzen wird, da Biokraftstoffe auf Palmölbasis ab dem kommenden Jahr nicht mehr auf die THG-Quotenverpflichtung angerechnet werden können. Die UFOP erwartet daher, dass sich die Rapsfläche in der EU-27 auf dem derzeitigen Niveau von rund 5,8 Millionen Hektar stabilisieren wird. Tendenz. seitwärts  

Der Rapspreis steht unter Druck, fällt der Kurs auf die 600 €/t Marke

In den letzten Handelstagen ist der  Rapspreis weiter unter Druck geraten, seit Anfang November hat der Kurs knapp 55 €/t verloren. Der Rapspreis findet aktuell auch kaum Unterstützung aus den benachbarten Märkten. Die malaysischen Palmöl-Futures gaben am Dienstag frühe Gewinne wieder ab und fielen auf einen mehr als zweiwöchigen Tiefstand, da ein stärkerer Ringgit und schwächere konkurrierende Speiseöle einen Anstieg der Exporte aufwogen. Die Ausfuhren des weltweit zweitgrößten Erzeugers Malaysia stiegen im Zeitraum vom 1. bis 15. November zwischen 10 % und 12,7 % im Vergleich zu denselben Wochen im Oktober, wie aus den Daten der Frachtermittler hervorgeht. Die Aufwuchsbedingungen sind in weiten Teilen der EU sind inzwischen gut. Natürlich wird der weitere Verlauf in der Ukraine mit entschieden. Wir aber schon sehr oft erwähnt, kann die Rezession in der EU noch deutlich auf den Markt einwirken. Die Energiepreise von Rohöl, Gas und Strom sind inzwischen wieder deutlich gefallen. Dies macht es dem Rapspreis nicht leichter wieder zu steigen. Vor allem gehen die meisten Analysten inzwischen davon aus, dass die Rapsfläche innerhalb der EU-27 deutlich zugelegt hat. Damit könnte sich die Situation für die nächste Kampagne weiter entspannen. In den kommenden Tagen erwarten wir, sofern es von politischer Seite keine Überraschung gibt einen sich weiter abschwächenden Markt. Auch heute geht der Kursrückgang der Sojabohnen weiter.  Es heißt, die chinesische Regierung wolle ihre Null-Toleranz-Politik bei COVID zurückfahren, wird aber auch durch neue Berichte über steigende Fälle in Peking und anderen Städten in Frage gestellt. Dies dürfte die Rapspreise zusätzlich belasten. weitere Analysen im Rohstoffbrief

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