Am vergangenen Freitag erlebte die Matif einen signifikanten Ausverkauf, der das Handelsvolumen und die Marktpreise massiv beeinflusste. Dies war der zweite Tag in Folge, an dem mehr als 50.000 Kontrakte am Fronttermin gehandelt wurden. Am Freitag sogar mehr als 70.000 Kontrakte (3,5 Mio. t) den Besitzer wechselten. Die genaue Ursache dieser Verkaufswelle ist derzeit noch unklar, doch eine wichtige Rolle spielt die jüngste Ankündigung der Türkei, alle Weizenimporte bis mindestens 15. Oktober auszusetzen.
Hauptteil
Auswirkungen der türkischen Ankündigung auf den Markt
Die Entscheidung der Türkei, Weizenimporte zu stoppen, hat weitreichende Folgen für den globalen Weizenmarkt. Russland, das stark auf die Türkei als zweitgrößten Abnehmer angewiesen ist, steht vor erheblichen Herausforderungen. Die türkische Weizenernte wird voraussichtlich 19 Mio. t erreichen, unterstützt durch günstige Wetterbedingungen, und zusammen mit den hohen Lagerbeständen von 6 Mio. t sinkt die Nachfrage nach russischem Weizen erheblich.
Marktentwicklungen in der Schwarzmeerregion und den USA
Im Gegensatz zur Schwarzmeerregion, die unter der türkischen Entscheidung leidet, konnte die Türkei ihre Erntebedingungen optimieren. Diese Entwicklungen wirken sich negativ auf die russischen Exporteure aus, die nun nach neuen Abnehmern suchen müssen. Parallel dazu konnten die US-Maisfutures nach einer Erholungsrallye am Donnerstag ihre Stärke, wobei diese nicht bis zum Ende der Woche halten. Sojabohnen erlitten am Freitag erhebliche Verluste, während Sojamehl und Sojaöl mit leichten Verlusten schlossen.
Prognosen und Marktaussichten
Man erwartet für die kommende Woche eine Schwäche der Matif. Insbesondere dürften die ersten Einschätzungen zur Sojabohnenernte, die am kommenden Montag veröffentlicht werden, optimistisch ausfallen. Experten bewerten voraussichtlich über 70% der Ernte als gut bis ausgezeichnet, was den Markt weiter beeinflussen könnte.
Fazit
Die jüngsten Entwicklungen an der Matif und die Ankündigung der Türkei, Weizenimporte auszusetzen, haben den Markt stark beeinflusst. Insbesondere russische Exporteure stehen vor neuen Herausforderungen. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich der Markt weiterentwickelt und welche langfristigen Auswirkungen diese Entscheidungen haben werden.