In den letzten Tagen konnte der Weizenpreis über der wichtigen 50-Tage-Linie bleiben, auch wenn der jüngste Kursanstieg teilweise wieder ausgeglichen wurde. Der neue USDA-Bericht bringt wichtige Erkenntnisse über die erwartete Weizenproduktion und die Endbestände in verschiedenen Regionen der Welt. Besonders die Entwicklungen in Russland und der Ukraine sowie die globale Bestandslage werfen einige Fragen auf. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die aktuellen Zahlen und was sie für den Markt bedeuten.
Hauptteil:
Produktion und Endbestände
Der USDA-Bericht schätzt die kommende Weizenernte auf 130,5 Mio. Tonnen, was 1,5 Mio. Tonnen weniger ist als in der letzten Schätzung. Auch die Endbestände in der EU wurden von 14,44 Mio. Tonnen auf 11,44 Mio. Tonnen reduziert. Für die kommende Saison wird ein Export von nur noch 34 Mio. Tonnen erwartet, 1 Mio. Tonnen weniger als in der laufenden Saison. Die aktuellen Prognosen deuten darauf hin, dass das Ziel von 35 Mio. Tonnen in dieser Saison möglicherweise nicht erreicht wird.
Regionale Entwicklungen
In Russland wird die Ernte auf 83 Mio. Tonnen und in der Ukraine auf 19,5 Mio. Tonnen geschätzt, was insgesamt 6,5 Mio. Tonnen weniger sind als zuvor angenommen. Trotz der kürzlich gefallenen Regenfälle haben sich die Wetterbedingungen in Russland nicht verbessert. Experten erwarten weiterhin hohe Temperaturen, die die Abreife der Pflanzen beschleunigen und somit die Erntebedingungen verschlechtern könnten.
Globale Bestandslage
Die globalen Endbestände sind auf ein 17-Jahres-Tief gefallen. Besonders besorgniserregend ist, dass ohne die Bestände Chinas nur noch ein Überhang von 119,76 Mio. Tonnen zur Verfügung steht. Dies könnte zu erheblichen Marktverwerfungen führen, wenn die Nachfrage weiter steigt oder die Produktion nicht wie erwartet ausfällt.
Marktausblick
Trotz der aktuellen Unsicherheiten sehen wir den Weizenmarkt nach der Ernte etwas positiver. Die Kombination aus niedrigeren globalen Beständen und stabilen Preisen könnte den Markt in den kommenden Monaten stützen.
Fazit: Die aktuellen USDA-Berichte und Wetterbedingungen in den wichtigen Anbauregionen deuten auf eine unsichere, aber möglicherweise positive Entwicklung des Weizenmarktes hin. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Ernte in den nächsten Wochen entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die globalen Märkte haben wird