Das Wirtschaftsjahr ist zu Ende, und der Rapspreis hat in den letzten Tagen eine deutliche Korrektur erfahren. Vom Hoch dieser Woche verlor der Novembertermin fast 30 €/t. Diese Preisentwicklung ist nicht leicht zu erklären, da der Druck eher vom Pflanzenölmarkt ausging. Dieser steht seit Montag erheblich unter Druck. Dies blieb nicht ohne Auswirkungen auf den Rapspreis und die Handelstätigkeit. In Deutschland liegen die ersten Erträge laut Raiffeisenbarometer unter dem Vorjahresniveau, und die kommenden Tage werden zeigen, in welche Richtung sich die Erträge entwickeln. Die Rapsimporte in die EU sind in dieser Saison deutlich geringer als im Vorjahr, was vor allem zu einem Abbau der Lagerbestände geführt hat. Diese Analyse beleuchtet die aktuellen Marktdynamiken und gibt einen Ausblick auf die kommenden Entwicklungen.
Marktanalyse und Preiskorrektur
Der jüngste Preisrückgang bei Raps um fast 30 €/t innerhalb weniger Tage lässt sich nicht direkt auf den Rapsmarkt selbst zurückführen, sondern auf den Druck auf dem Pflanzenölmarkt. Dieser Markt steht seit Montag erheblich unter Druck, was sich unweigerlich auf den Rapspreis auswirkte. Die steigende Volatilität erschwert den Handel zunehmend.
In Deutschland zeigen die ersten Ernteerträge gemäß dem Raiffeisenbarometer, dass sie unter dem Vorjahresniveau liegen. Diese frühen Ernteergebnisse werden in den nächsten Tagen entscheidend sein, um die weitere Entwicklung abzuschätzen.
Rückgang der EU-Importe und Lagerbestände
Die Importe von Rapssaat in die EU sind in der aktuellen Saison deutlich zurückgegangen im Vergleich zum Vorjahr. Dies führte zu einem spürbaren Abbau der Lagerbestände in der EU. Wie die Saison weitergeht, wird entscheidend sein für die Preisentwicklung an der Basis. Derzeit wird der Gesamtpreis stark von den Fonds beeinflusst, was zu einer möglichen Reaktion des Kassamarkts mit schwächeren Preisen führen könnte.
Internationale Entwicklungen
Auch international zeigen sich bedeutende Entwicklungen. Zum gestrigen Handelsschluss kam der Sojakomplex erneut unter Druck. Das USDA meldete am Mittwoch, dass China 131.000 t Sojabohnen aus neuer Ernte gekauft hat, der erste offizielle Verkauf von Sojabohnen aus neuer Ernte nach China im Jahr 2024. Der kommende WASDE-Bericht am Freitag wird voraussichtlich keine großen Veränderungen in der US-Sojabohnenbilanz aufzeigen. Die niedrigere USDA-Schätzung der Anbaufläche wird die Produktionsschätzung begrenzen.
Fazit: Die aktuelle Saison zeigt eine signifikante Veränderung in den Rapsimporten und Lagerbeständen in der EU, was den Markt nachhaltig beeinflusst. Der Preisverfall bei Raps und die zunehmende Volatilität stellen große Herausforderungen für Händler dar. Die kommenden Ernteergebnisse und internationalen Entwicklungen, insbesondere im Sojamarkt, werden entscheidend für die zukünftige Preisentwicklung sein.