Die globalen Weizenmärkte standen unter Druck, nachdem das US-Landwirtschaftsministerium (USDA) seine neuesten Produktionsschätzungen veröffentlicht hatte. Die Preise fielen auf ein Niveau, das seit mehr als dreieinhalb Jahren nicht mehr erreicht wurde. Gleichzeitig zeigt der große Weizeneinkauf Ägyptens das anhaltende Interesse an diesem Rohstoff, obwohl die Erntebedingungen in Europa zu Herausforderungen führen.
Hauptteil:
Weizenpreise auf Dreijahrestief
Der HRW-Weizen schloss mit einem Minus von 5 1/4 Cent bei $5,50 1/4 und erreichte damit den niedrigsten Stand seit mehr als dreieinhalb Jahren. Diese Entwicklung ist auf die erhöhten Produktionsschätzungen des USDA zurückzuführen, die den Markt unter Druck setzten. Trotz eines leichten Plus bei den Notierungen an der Matif gegen Handelsschluss, konnte der Markt insgesamt keine nachhaltige Unterstützung finden.
Erste Ernteergebnisse in Deutschland enttäuschen
Die ersten Ergebnisse der Gerstenernte in Deutschland entsprechen nicht den Prognosen des USDA. Experten gehen davon aus, dass diese enttäuschenden Ergebnisse auch bei der Weizenernte zu beobachten sein werden. Der Frost Ende März hat dem Weizen erheblichen Schaden zugefügt, und die fehlenden Sonnenstunden verschärfen die Situation weiter.
Ägypten kauft große Mengen Weizen
Am gestrigen Tag hat Ägypten bei einer Ausschreibung 770.000 Tonnen Weizen gekauft. Der Großteil dieses Weizens kommt aus Russland, während nur 50.000 Tonnen aus Bulgarien stammen. Dieses hohe Kaufinteresse zeigt, wie wichtig Weizen auf dem globalen Markt bleibt, trotz der aktuellen Preisschwankungen.
Rapsmarkt und Erntebedingungen
Der Rapspreis konnte sich gestern etwas stabilisieren, wobei die aktuellen Erträge wenig Spielraum nach oben lassen. Besonders im Osten liegen die Erträge unter den Markterwartungen. Die nächsten Tage sollen trocken bleiben, was die Erntearbeiten begünstigen könnte. Dennoch wird der Markt weiterhin stark von den USA beeinflusst, eine Tendenz, die sich in den kommenden Wochen fortsetzen könnte.
Fazit:
Die aktuellen Entwicklungen auf dem Weizenmarkt zeigen, wie empfindlich die Preise auf neue Produktionsschätzungen reagieren können. Während der große Einkauf Ägyptens das Interesse an Weizen verdeutlicht, stellen die Erntebedingungen in Europa weiterhin eine Herausforderung dar. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Märkte in den kommenden Wochen entwickeln werden, insbesondere unter dem Einfluss der Wetterbedingungen und der internationalen Nachfrage.