Rohstoffmärkte: EU im Minus – US im Plus

Kursentwicklung der CBoT-Sojabohne im September 2024
Turbulente Zeiten an den Rohstoffmärkten: Während die Matif-Notierungen abstürzen, schafft die CBoT-Sojabohne den Sprung ins Plus. Ein detaillierter Blick auf die aktuellen Entwicklungen.

Die Rohstoffmärkte sind derzeit geprägt von starken Schwankungen. Besonders auffällig sind die divergierenden Entwicklungen zwischen den Matif und CBoT Notierungen. Während die Preise für Weizen, Mais und Raps an der Matif deutlich nachgeben, zeigt sich die Sojabohne an der CBoT widerstandsfähig und verzeichnet deutliche Kursgewinne. Dieser Artikel beleuchtet die aktuellen Marktentwicklungen und liefert eine fundierte Analyse der Ursachen.

Marktentwicklung Matif

An der Matif verlieren alle Notierungen deutlich. Der September-Weizen gibt um 4 €/t nach, Mais verliert 3 €/t und der Raps erleidet mit einem Minus von 18,50 €/t einen erheblichen Rückgang. Diese Abwärtsbewegungen sind auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, darunter die allgemeine Marktsituation und spezifische Angebots- und Nachfragebedingungen.

CBoT Sojabohne: Im Gegensatz dazu zeigt sich die Sojabohne an der CBoT robust. Die Preise steigen deutlich, und die Sojabohne schließt mit einem Plus von 15 ct/bu. Diese positive Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass Hedge-Fonds-Gelder aus dem Aktienmarkt in den überverkauften Getreidemarkt geflossen sind, um Short-Positionen abzudecken und Gewinne mitzunehmen.

US-Exportinspektionen

Die US-Exportinspektionen für Weizen 24/25 verzeichnen insgesamt einen Anstieg auf 130 mb, was einem Plus von 16 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotz dieser positiven Zahlen liegen die Inspektionen leicht hinter den Schätzungen des USDA zurück. Dies könnte darauf hindeuten, dass die Marktteilnehmer weiterhin vorsichtig sind und auf weitere Entwicklungen warten.

Russischer Weizenmarkt

Nach Angaben von IKAR lag der Preis für russischen Weizen in der letzten Woche bei 221 $/t FOB, ein Anstieg um 1 $ gegenüber der Vorwoche. Laut SovEcon exportierte Russland in der vergangenen Woche 1,06 Mio. t Getreide, davon 930 Mio. t Weizen. Diese Zahlen verdeutlichen die starke Position Russlands im globalen Weizenmarkt.

Fazit: Die aktuellen Entwicklungen an den Rohstoffmärkten sind geprägt von starken Schwankungen und divergierenden Tendenzen zwischen den verschiedenen Handelsplätzen. Während die Matif-Notierungen unter Druck stehen, zeigt die CBoT-Sojabohne eine bemerkenswerte Erholung. Marktteilnehmer sollten die Lage weiterhin genau beobachten und auf kurzfristige Veränderungen vorbereitet sein.

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Diagramm der Rapspreise von Mai bis November mit einem starken Preisrückgang.

Marktreport Getreide- und Ölsaaten

Rapspreise stürzen ab – Ein Markt im Umbruch Ein rasanter Verlust in nur drei Tagen Die Rapspreise haben in den letzten Tagen eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt. Innerhalb von nur drei Tagen brach der Preis um fast 40 €/t ein, was nicht nur Anleger beunruhigt, sondern auch zu einem Anstieg des Open Interest (OI) führte. Diese Bewegung deutet darauf hin, dass frisches Kapital in den Markt fließt. Ein Blick auf die Marktdynamik Sojaöl unter Druck Besonders auffällig war die Entwicklung beim Sojaöl, das trotz einer bisher ungewöhnlich starken Exportleistung für das aktuelle Wirtschaftsjahr zum ersten Mal seit zwei Monaten unter seinem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt schloss (43,55 cents/lb). Der Ausverkauf scheint also auch diesen Markt zu erfassen. Ob sich dieser Abwärtstrend fortsetzt, wird sich im Laufe des Tages zeigen. Weizen: Stabilität in unsicheren Zeiten Im Gegensatz dazu konnten die Weizenfutures am Mittwoch zulegen. Der Grund hierfür liegt in einer Kombination aus: Die Eskalation zwischen Russland und der Ukraine scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben, was sich auch auf die ukrainischen Exporte auswirkt. Vermutlich haben diese Exporte in diesem Wirtschaftsjahr bereits ihren Höchststand erreicht. Fazit: Ein turbulenter Markt bleibt spannend Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie volatil die Rohstoffmärkte derzeit sind. Während die Rapspreise und Sojaöl Verluste hinnehmen mussten, bieten Weizenfutures Stabilität und neue Chancen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends in den kommenden Tagen entwickeln werden.

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