HRW-Weizen unter Druck: Markttrends und Wetter im Fokus

Eine Grafik zeigt die wöchentliche Volumenveränderung und die Gesamtexportmenge von Weizen in der EU im Vergleich der Erntejahre 2022/23 und 2023/24.
HRW-Weizen bleibt unter dem 20-Tage-Durchschnitt und erreicht die niedrigsten Septemberpreise seit dreieinhalb Jahren. Welche Faktoren beeinflussen den Markt und was erwartet uns im kommenden USDA-Bericht?

Der Markt für HRW-Weizen kämpft derzeit mit sinkenden Preisen und bleibt unter dem 20-Tage-Durchschnitt. Trotz kurzfristiger Wetterveränderungen, die die Sommerweizenernte begünstigen könnten, gibt es weltweit Unsicherheiten, die den Markt beeinflussen. Der bevorstehende USDA-WASDE-Bericht könnte für weitere Bewegung sorgen. Auch internationale Entwicklungen, wie die Weizenproduktion in Europa, der Ukraine und Russland, spielen hier eine Rolle.

HRW-Weizenpreis bleibt unter Druck

Am Mittwoch versuchte HRW-Weizen, sich zu erholen, schloss jedoch mit einem Minus von 6 Cents bei $5,55 1/2 und blieb damit auf einem niedrigen Niveau. Dies sind die niedrigsten Septemberpreise seit über dreieinhalb Jahren, was zeigt, dass der Markt weiterhin unter Druck steht. Der Preis bleibt unter dem 20-Tage-Durchschnitt, ein Zeichen für anhaltende Schwäche in den Weizenmärkten.

Wetterbedingungen und Ernteaussichten

Das Radarbild vom Mittwoch zeigte leichte Regenfälle in den Dakotas und Montana. Diese waren jedoch nicht ausreichend, um die Winterweizenernte zu beeinträchtigen oder die Sommerweizenernte wesentlich zu beeinflussen. Kühlere Temperaturen in dieser Woche könnten günstig für die Sommerweizenernte sein, insbesondere in den westlichen Dakotas, die zuvor heißeres und trockeneres Wetter erlebt haben.

In den westkanadischen Prärien wird in den nächsten sieben Tagen überwiegend Trockenheit erwartet, während die Temperaturen kühl bleiben. In Saskatchewan besteht in den kommenden Tagen die Möglichkeit von Frost, bevor die Temperaturen in der nächsten Woche wieder ansteigen.

Ausblick auf den USDA-WASDE-Bericht

Der bevorstehende USDA-WASDE-Bericht am Montag könnte die US-Weizenproduktion höher einschätzen, insbesondere aufgrund der Berichte über hohe Winterweizenerträge in South Dakota und die guten Bewertungen für Sommerweizen. Außerhalb Nordamerikas könnte das USDA seine Schätzungen für die Weizenproduktion in Europa, der Ukraine und Russland senken, was den internationalen Markt beeinflussen könnte.

Internationale Weizenmärkte und Exporte

Der am Mittwoch veröffentlichte Bericht des Internationalen Getreiderats zeigt einen Anstieg der FOB-Weizenpreise in Russland um einen Dollar auf 222 $ pro Tonne. Dies ist 2 $ mehr als der Preis für SRW-Weizen in den USA, bleibt aber wettbewerbsfähig genug, um Exporte, insbesondere nach Ägypten, zu beeinflussen. Die EU-Weizenexporte kommen derzeit nur schleppend in Gang, was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass Ware aus Frankreich kurzfristig nicht verfügbar war.

Der Markt für HRW-Weizen bleibt unter Druck, mit Preisen unter dem 20-Tage-Durchschnitt und den niedrigsten Septemberwerten seit Jahren. Während kurzfristige Wetterbedingungen für die Ernte vorteilhaft sein könnten, bleiben die Markttrends rückläufig. Der kommende USDA-Bericht könnte entscheidende Hinweise liefern, während internationale Faktoren ebenfalls eine Rolle spielen werden.

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