US-Weizenmärkte: Gewinnmitnahmen und russische Exporte sorgen für Korrektur

Darstellung eines historischen Gebäudes im Herzen der Stadt, flankiert von anderen Wolkenkratzern, mit einem markanten Uhrenturm. Weizenmärkte Gewinnmitnahmen russische Weizenexporte französische Weizenernte globale Getreidemärkte
Nach einer sieben Tage anhaltenden Gewinnserie an den US-Weizenmärkten kam es aufgrund von Gewinnmitnahmen und Rekordexporten Russlands zu einer Korrektur. Auch die französische Weizenernte fällt in diesem Jahr deutlich geringer aus.

Nach mehreren Tagen im Aufwärtstrend mussten die US-Weizenmärkte zuletzt eine Korrektur hinnehmen. Dies geschah in erster Linie durch Gewinnmitnahmen, nachdem die Preise in den vorangegangenen Tagen stark gestiegen waren. Gleichzeitig sorgten Meldungen über rekordverdächtige russische Weizenexporte für zusätzlichen Druck auf die Märkte. Auch in Frankreich sind die Prognosen für die diesjährige Weizenernte deutlich pessimistischer, was zu einer neuen Dynamik in den globalen Getreidemärkten führt.

Hauptteil:

Gewinnmitnahmen nach sieben Gewinntagen

An den US-Weizenmärkten kam es nach sechs bis sieben aufeinanderfolgenden Tagen mit Kursgewinnen zu einer merklichen Korrektur. Diese Kursverluste sind primär auf Gewinnmitnahmen zurückzuführen. Anleger wollten von den steigenden Preisen der letzten Woche profitieren, was den Verkaufsdruck erhöhte und die Preise wieder nach unten zog.

Der Weizenfuture an der Matif sowie der Kansas City Future beendeten ihre siebentägige Gewinnserie ebenfalls mit leichten Verlusten. Dieser Druck war nicht nur das Ergebnis von Gewinnmitnahmen, sondern wurde auch durch die starke Konkurrenz von russischem Weizen verstärkt. Russland konnte im August eine Rekordmenge von 5,5 Millionen Tonnen Weizen exportieren und plant im September ähnliche Exportvolumina.

Auswirkungen der russischen Weizenexporte

Russland hat seine Exporte in den letzten Monaten massiv gesteigert und hält seine FOB-Preise trotz der globalen Preisanstiege auf einem relativ niedrigen Niveau. Die russischen FOB-Notierungen für Weizen blieben trotz der jüngsten Rallye auf einem stagnierenden Niveau von 216 bis 217 $/t. Diese aggressive Exportstrategie setzt die anderen globalen Weizenmärkte unter Druck und sorgt dafür, dass die Preise nicht weiter steigen.

Französische Weizenernte fällt niedriger aus

Während Russland seine Exporte ausweitet, meldete der französische Erzeugerverband AGPB, dass die französische Weizenernte im Jahr 2024 um rund 9 Millionen Tonnen geringer ausfallen wird als im Vorjahr. Insgesamt werden nur 26 Millionen Tonnen Weizen erwartet. Diese geringere Produktion könnte den Weizenmarkt in Europa beeinflussen und die Preise mittelfristig nach oben treiben.

US-Maismarkt stabilisiert sich

Der US-Maismarkt zeigte sich nach mehreren Tagen mit Preisanstiegen etwas ruhiger. Der Dezember-Maisfuture legte eine Pause ein und testete erneut die Ausbruchszone am gleitenden 50-Tage-Durchschnitt. Die Maiserträge für 2024 wurden auf Rekordhöhen geschätzt, was den Markt beruhigt und für eine Stabilisierung sorgte. Trotz eines schwächeren US-Dollars notiert der CBOT Mais leicht im Minus.

Fazit:

Die aktuellen Entwicklungen an den globalen Getreidemärkten zeigen einmal mehr, wie stark die Märkte auf kurzfristige Meldungen und externe Faktoren reagieren. Während die Weizenpreise in den USA nach einer Rallye durch Gewinnmitnahmen leicht zurückgingen, setzt Russland durch seine Rekordexporte den globalen Weizenpreis unter Druck. Gleichzeitig könnte die geringere französische Weizenernte die Marktpreise in Europa langfristig beeinflussen. Der Maismarkt in den USA hingegen bleibt stabil und wird durch Rekorderträge getragen.

Mehr lesen

Preisabsicherung an den Finanzmärkten – ein zentrales Element moderner Handelsstrategien im Agrarhandel.

Handelsstrategien im Agrarhandel – verständlich erklärt für Landwirte

Der Agrarmarkt ist ständig in Bewegung. Preise schwanken, politische Entscheidungen oder Wetterereignisse sorgen für Unsicherheit. Umso wichtiger ist es, die Vermarktung der eigenen Ernte aktiv zu steuern. Genau hier setzen Handelsstrategien an. Sie helfen Landwirten, Preisrisiken abzusichern und Chancen zu nutzen. Wir erklären einfache Einstiegsstrategien – und zeigen, wie auch Futures und Optionen sinnvoll eingesetzt werden können. Hauptteil (mit Zwischenüberschriften): Warum Handelsstrategien im Agrarhandel wichtig sind Wer seine Ernte ohne Plan verkauft, ist dem Marktpreis ausgeliefert. Handelsstrategien ermöglichen dagegen ein gezieltes Vorgehen – angepasst an die jeweilige Marktlage. Ziel ist nicht Spekulation, sondern Stabilität. Einstieg leicht gemacht: Feste Preise sichern Eine einfache Strategie ist der Vorverkauf zu einem Festpreis. Hier wird ein Teil der Ernte schon vor der Ernte zu einem bekannten Preis verkauft. Das schafft Planungssicherheit – vor allem bei steigenden Produktionskosten. Strategie mit Terminbörsen: Futures nutzen Futures-Kontrakte bieten Landwirten die Möglichkeit, Preise an der Börse abzusichern. Dabei wird nicht die Ware selbst verkauft, sondern ein standardisierter Vertrag. Wer sich damit vertraut macht, kann Preisrisiken am Markt gezielt abfedern. Optionen: Flexibilität mit Sicherheit verbinden Im Unterschied zu Futures ermöglichen Optionen mehr Flexibilität. Wer eine Verkaufsoption (Put) kauft, sichert sich einen Mindestpreis ab – profitiert aber noch, wenn die Preise steigen. Diese Strategie eignet sich für Landwirte, die auf steigende Märkte hoffen, aber dennoch Sicherheit wollen. Schrittweise herantasten Wir empfehlen, mit einfachen Strategien zu beginnen – zum Beispiel dem Teilverkauf über Festpreisvereinbarungen. Danach kann man sich schrittweise an Börseninstrumente wie Futures und Optionen herantasten – idealerweise mit Beratung durch Fachleute. Fazit:Handelsstrategien sind kein Hexenwerk – sondern ein wichtiges Werkzeug für Landwirte, um auf einem unsicheren Markt erfolgreich zu bestehen. Wer sich informiert und strategisch vorgeht, kann Risiken begrenzen und Chancen gezielt nutzen.

Weizenchart mit Kursbewegungen, technische Indikatoren und Widerstandsmarken.

Weizenfutures: Konsolidierung nach starkem Anstieg

Die Weizenfutures zeigen nach einer starken Rallye erste Anzeichen einer Konsolidierung. Doch wie reagieren die Märkte auf schwache Exportzahlen und technische Widerstände? Eine Analyse der aktuellen Entwicklungen.

Nach oben scrollen