MARS Bulletin Juni 2025: Große Spannbreite bei EU-Ernteprognosen – Wetterextreme nehmen zu
Der aktuelle MARS Bulletin Juni 2025 der Europäischen Kommission zeigt ein geteiltes Bild der diesjährigen Vegetationsperiode: Während in Südeuropa Rekorderträge erwartet werden, leiden viele Regionen in West- und Mitteleuropa unter anhaltender Trockenheit. Die Unterschiede zwischen Nord und Süd könnten in dieser Erntesaison kaum größer sein. Positive Ertragserwartungen in Süd- und Osteuropa laut EU-Erntebericht Juni In Ländern wie Spanien, Portugal, Rumänien, Bulgarien, Griechenland und den baltischen Staaten sind die Ertragsaussichten für Wintergetreide überdurchschnittlich gut. In Rumänien begünstigen hohe Bodenfeuchte und stabile Temperaturen eine überdurchschnittliche Biomasseentwicklung – die Prognosen wurden auf ein neues Rekordniveau angehoben. Auch Bulgarien meldet sehr gute Bedingungen: Rechtzeitige Niederschläge und kühle Phasen im Mai ermöglichen eine kräftige Pflanzenentwicklung. In Spanien und Portugal wird von stabilen Bedingungen berichtet – die Erträge für Winterkulturen liegen nahe an den Spitzenwerten der letzten Jahre. Auch in Griechenland und im Baltikum verlaufen Entwicklung und Ertragspotenzial bislang positiv. MARS Bulletin Juni 2025 zeigt: Trockenheit und Schädlingsdruck belasten Mitteleuropa Im Gegensatz dazu sehen sich Teile Mitteleuropas mit zunehmenden Risiken konfrontiert. In Zentralfrankreich, Ostdeutschland, Belgien und Westpolen führen anhaltende Niederschlagsdefizite zu Stress im Kornfüllungsstadium vieler Kulturen. In Deutschland wird die Situation durch Schädlingsdruck zusätzlich verschärft – insbesondere Zuckerrüben und Kartoffeln sind durch bakterielle Krankheiten infolge der Ausbreitung des Schädlings Pentastiridius leporinus bedroht. Auch in Ungarn nimmt die Bodenfeuchte seit Wochen kontinuierlich ab, was bereits messbare Auswirkungen auf die Biomasseentwicklung bei Sommergetreide zeigt. Selbst dort, wo es lokal geregnet hat, bleibt der Wasserhaushalt vielerorts kritisch, besonders für Frühjahrs- und Sommerkulturen. Italien: Ertragskontraste zwischen Nord und Süd Italien zeigt sich wie so oft zweigeteilt. Während im Süden, insbesondere auf Sizilien, eine sehr gute Ernte beim Durumweizen erwartet wird, sehen sich Landwirte im Norden mit gegenteiligen Bedingungen konfrontiert. Die übernassen Frühjahrsmonate verzögerten vielerorts die Aussaat, und Staunässe schädigte Bestände bereits frühzeitig. Eine zusätzliche Hitzewelle Mitte Juni hat das Stressniveau weiter erhöht und die Prognosen für Wintergetreide entsprechend verschlechtert. Sommerkulturen: Erste Anzeichen von Stress Auch bei den Sommerkulturen zeigen sich zunehmende Risiken. In Ungarn, der Slowakei und Tschechien führten verspätete Aussaat und fehlende Niederschläge zu einem verzögerten Wachstumsverlauf – erste Anzeichen von Trockenstress sind bereits sichtbar. Rumänien liefert hier ein Gegenbeispiel: Dort beschleunigten warme Juni-Temperaturen das vegetative Wachstum, sodass sich Mais und Sonnenblumen trotz verspäteter Aussaat sehr positiv entwickeln. In Frankreich und Italien bleibt die Situation regional unterschiedlich. Entscheidend für das weitere Potenzial der Sommerkulturen wird die Niederschlagsverteilung in den kommenden Wochen sein. Wetterextreme erhöhen das Risiko – Preissicherung gewinnt an Bedeutung Der EU-Erntebericht Juni 2025 unterstreicht einmal mehr, wie stark klimatische Extreme – von Dürre über Hitzewellen bis hin zu übermäßiger Nässe – die Ernteerträge beeinflussen. Landwirte sehen sich zunehmend mit schwankenden Erträgen und schwer kalkulierbaren Preisen konfrontiert. Warentermingeschäfte als Instrument zur Absicherung Gerade in Phasen hoher Unsicherheit bieten Warentermingeschäfte wie Futures und Optionen eine strategische Möglichkeit, Erzeugerpreise frühzeitig abzusichern – ohne dabei die Chance auf steigende Märkte aufzugeben. Wer sich unabhängiger von kurzfristigen Wetterextremen und Marktdruck machen möchte, kann mit gut geplanten Terminmarktstrategien mehr Planungssicherheit in die Vermarktung bringen. Lesen Sie dazu unseren Bericht über Optionsstrategien im Agrarhandel: https://ks-agrar.de/2025/05/20/optionsstrategien-im-agrarhandel-verstaendlich-erklaert/ Weitere Informationen zur Preisabsicherung und aktuelle Marktanalysen finden Sie kostenlos auf unserer Website oder auf LinkedIn. Folgen Sie uns hier: KS Agrar auf LinkedIn.