In der ersten Sitzung der Woche erlebten die Preise für Weizen eine Korrektur, nachdem sie in den Tagen zuvor erneut angestiegen waren. Der Preis für Euronext-Septemberweizen erreichte 235 €/t, was dem Höchststand vom vergangenen Dezember entspricht. Die Preise wurden sowohl durch technische Faktoren als auch durch die Rückkehr einiger Niederschläge in die Trockenzone im Süden Russlands beeinflusst. Allerdings reicht dieser Regen nicht aus, um das bestehende Wasserdefizit auszugleichen, was zu weiteren Preisanpassungen führen könnte. Westeuropa leidet weiterhin unter unbeständigen Wetterbedingungen, die zu weiteren Zweifeln an der Ernteleistung führen.
Marktreaktionen und Ernteprognosen: Die Marktteilnehmer in Westeuropa blicken skeptisch auf die diesjährige Ernte. Die EU hat kürzlich eine Prognose veröffentlicht, die einen deutlichen Produktionsrückgang voraussagt. In Deutschland wird die Weizenproduktion auf 18,8 Mio. Tonnen geschätzt, was 13,4% unter dem 5-Jahres-Durchschnitt liegt. Frankreich wird mit 31,4 Mio. Tonnen prognostiziert, was 8,7% unter dem Durchschnitt liegt. Die gesamte EU rechnet mit einer Ernte von etwa 120 Mio. Tonnen, 6,5 Mio. Tonnen oder 5,2% unter dem Durchschnitt.
Ursachen des Rückgangs: Obwohl die Erträge nur geringfügig unter dem Durchschnitt liegen, wird der Produktionsrückgang hauptsächlich auf eine kleinere Anbaufläche (-4,5%) zurückgeführt. Dies unterstreicht die Bedeutung der Flächenverfügbarkeit für die Getreideproduktion in Europa.
Fazit: Die Weizenpreise bleiben trotz vorübergehender Korrekturen volatil und werden weiterhin von Wetterbedingungen und Anbauflächen beeinflusst. Die EU-Ernteprognosen deuten auf einen Produktionsrückgang hin, was vor allem auf die kleinere Anbaufläche zurückzuführen ist. Marktteilnehmer sollten die Entwicklungen genau verfolgen, um auf künftige Veränderungen angemessen reagieren zu können.