Marktbericht Weizen: Preise und Exportentwicklungen in der EU

Diagramm zu den EU-Exporten von Weichweizen bis zur 4. Woche im Jahr 2024 im Vergleich zu den Jahren 2022/23 und 2023/24.
Die Weizenpreise zeigen Stabilität in den USA, während sie an der Matif Verluste teilweise wettmachen. Die EU-Exporte hinken hinterher, und die Ernteprognosen sind düster. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Trends und Herausforderungen.

Die Weizenmärkte bleiben volatil, mit stabilen Preisen in den USA und einer leichten Erholung an der Matif. Französische Landwirte sehen sich einer möglichen katastrophalen Ernte gegenüber, während die EU-Exportzahlen für Weizen schwach starten. Die globalen und regionalen Entwicklungen werfen neue Herausforderungen für die Marktteilnehmer auf.

Weizenpreise in den USA und der EU:

Die Weizenpreise in den USA bleiben für HRW- und SRW-Sorten stabil und handeln weiterhin nahe ihrer Tiefststände. In Chicago bewegen sich die Preise für die Ernte 2024 in der gleichen Spanne wie in den letzten Tagen. An der Matif konnte der Weizen die Verluste der letzten fünf Tage teilweise wieder wettmachen, was möglicherweise auf Berichte über eine katastrophale französische Weizenernte zurückzuführen ist.

Französische Weizenernte in der Krise:

Die französische Weizenernte steht vor einer möglichen Katastrophe, mit Produktionsrückgängen zwischen 15 % und 28 %, was zu einer Ernte von nur 26 Mio. t führen könnte. Französische Landwirte haben die Regierung um finanzielle Unterstützung gebeten, da die Einkommensverluste auf mehr als 1,6 Mrd. Euro geschätzt werden.

Australische Weizenernte:

Im Gegensatz dazu wird die australische Weizenernte auf bis zu 30 Mio. t geschätzt, was einen deutlichen Anstieg gegenüber den 26 Mio. t des letzten Jahres darstellt. Diese positiven Aussichten könnten den globalen Weizenmarkt beeinflussen.

EU-Weizenexporte:

Die EU-Weizenexporte zeigen eine Anlaufschwäche. Bis zur 4. Woche wurden lediglich 1,85 Mio. t exportiert, was etwa 1 Mio. t hinter den Werten der beiden Vorjahre liegt. Hauptabnehmer für europäischen Weizen waren Ägypten und Nigeria mit jeweils knapp 14 %. Die EU-Ernteprognosen schätzen die diesjährige Weizenernte als die schlechteste der letzten vier Jahre, 4,7 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt.

Deutscher Kassamarkt:

Am deutschen Kassamarkt bleibt das Tauziehen um den Mahlweizen bestehen. Aufgrund der niedrigen Matif und der Zurückhaltung der Abgeber kaufen einige Mühlen zu Fixpreisen, unabhängig von den Börsenkursen. Mahlweizen mit höheren Proteinen (ab 12,5 %) ist stark nachgefragt. Abgeber warten teilweise das Ende der Ernte ab, um ein genaueres Bild über Menge und Qualitäten zu haben.

Die Weizenmärkte stehen vor großen Herausforderungen, von möglichen katastrophalen Ernten in Frankreich bis zu verhaltenen Exporten in der EU. Während die Preise in den USA stabil bleiben, zeigen sich an der Matif leichte Erholungen. Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um die weiteren Entwicklungen und deren Auswirkungen auf den globalen Weizenmarkt besser zu verstehen.

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