Der Sojabohnenmarkt steht aktuell im Fokus, insbesondere die Futures für November 2024 an der CBoT. Nach einer Phase des Drucks durch Leerverkäufe und Unsicherheiten, insbesondere im Weizenmarkt, zeigen Sojabohnen jetzt kräftige Zuwächse. Der anstehende USDA-Bericht und Gerüchte über chinesische Käufe von US-Bohnen treiben die Preise weiter in die Höhe. Der Weizenmarkt hingegen steht weiterhin unter dem Einfluss der russischen Exporte, die die Preisentwicklung dominieren.
Marktentwicklung Weizen:
Die Unsicherheit am Weizenmarkt hält weiter an. Am vergangenen Freitag sanken die Weizenmärkte unisono, da kaum neue Nachrichten vorlagen, die den Markt hätten beeinflussen können. Insbesondere zum Ende der Woche waren Fonds als Verkäufer von Weizen aktiv. Ein wesentlicher Druckfaktor bleibt die Dominanz Russlands bei den Exportangeboten, die sich auf 217 $/mt für Oktober festgesetzt haben. In den vergangenen Monaten gab es in diesem Bereich nur minimale Preisbewegungen.
Zudem stellt die EU vor ein Problem: Die Maisernte im Südosten fällt hinsichtlich Menge und Qualität enttäuschend aus. Dies führt dazu, dass erhebliche Mengen Mais aus der Bilanz gestrichen werden könnten. Auch die Produktion von DDGS (Distillers Dried Grains with Solubles) wird merklich zurückgehen.
Sojabohnen und Sojaschrot:
Anders sieht die Lage bei Sojabohnen und Sojaschrot aus. Am Freitag verzeichneten diese Märkte starke Kursgewinne, insbesondere getrieben durch die Eindeckung von Leerverkäufen bei Sojabohnen durch Fonds. Dies geschah im Vorfeld des mit Spannung erwarteten USDA-Berichts, der am Montag veröffentlicht wird. Auch bei Sojaschrot legten die Fonds ihre Netto-Long-Positionen weiter auf.
Gerüchte um große US-Bohnenkäufe durch China stützen den Markt ebenfalls. Nachdem bereits letzte Woche unbestätigte Berichte über chinesische Käufe die Runde machten, verdichten sich die Anzeichen, dass China am Freitag erneut in großem Stil US-Bohnenfutures gekauft hat. Dies dürfte den Markt in den kommenden Tagen weiter beeinflussen.
Fazit:
Der Sojabohnenmarkt zeigt aktuell eine deutliche Aufwärtsbewegung, angetrieben durch Fondsaktivitäten und Gerüchte um chinesische Käufe. Auch der bevorstehende USDA-Bericht sorgt für Spannung. Im Gegensatz dazu bleibt der Weizenmarkt weiterhin unter Druck, insbesondere aufgrund der dominierenden russischen Exporte. Die Entwicklung der Maisernte in der EU könnte weitere Auswirkungen auf die Märkte haben.