Dem gestrigen USDA Bericht war auch die Veränderung bei der weltweiten Pflanzenölnachfrage zu entnehmen. Demnach soll im Wirtschaftsjahr 2021/22 von einer deutlich höheren Produktion von 632,86 Mio. t (+32 Mio. t) ausgegangen, sodass die Endbestände um 5 Mio. t auf 106 Mio. t ansteigen werden. In allen großen Produktionsländern werden Zuwächse erwartet. Was die Rapsproduktion in der EU betrifft, wird diese gemäß USDA Schätzung um rund 1 Mio. t zunehmen. Die Endbestände sollen um 350.000 t zunehmen, da der innergemeinschaftliche Verbrauch nur um rund 250.000 t zulegt. Die Importe sollen dabei rückläufig sein und im kommenden Wirtschaftsjahr nur noch 6,3 Mio. t betragen (aktuell: 6,4 Mio. t). Aus Übersee wird ebenfalls keine erhöhte Nachfrage erwartet. Die chinesischen Rapssaatimporte sollen von 3,2 Mio. t auf auf 2,8 Mio. t sinken. Gleichzeitig sollen die chinesischen Sojabohnenimporte um 3 Mio. t zunehmen auf 103 Mio. t zunehmen. Die kanadischen Canoleexporte werden um 300.000 t geringer erwartet als im aktuellen Wirtschaftsjahr bei 10,4 Mio. t. Eine Knappheit des Angebots ist aufgrund weltweit höherer Endbestandserwartungen für das nächste Wirtschaftsjahr nicht zu erkennen. Fazit: Die Rally der Rapssaat an der MATIF könnte sich bei diesen Einschätzungen umkehren. Der fulminante Anstieg des Raps seit einem Jahr könnte sich nun wieder normalisieren. Bei Betrachtung des Charts ist ein Rücksetzer bis auf 500 €/t durchaus möglich.