Marktanalyse: Weizen, Mais und Sojabohnen im Fokus

Trotz geopolitischer Spannungen und unerwarteten Erntemeldungen zeigt sich der Agrarmarkt überraschend dynamisch. Wie werden Weizen, Mais und Sojabohnen auf diese Entwicklungen reagieren?

Nach einem zögerlichen Start konnte der Weizenpreis gestern im Laufe des Nachmittags an Dynamik gewinnen. Die anhaltenden Angriffe auf Odessa führen zu weiteren Zerstörungen, während das IGC aus russischen Quellen berichtet, dass die Weizenernte möglicherweise größer ausfallen wird als erwartet. Im Gegensatz dazu sind die Exporte aus der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Technisch gesehen bleibt die Unterstützungsmarke von 234 €/t bestehen.

Der US-Dezember-Mais schloss am Montag mit einem Plus von 4 Cent bei 4,81 1/4 $, begünstigt durch trockene Wettervorhersagen, die den Erntefortschritt in dieser Woche beschleunigen könnten. In Deutschland hat in einigen Regionen die Körnermaisernte bereits begonnen, und bis Ende der Woche werden erste Tendenzen erwartet. Unsere Prognose deutet auf eine höchstens durchschnittliche Ernte für Deutschland hin.

US-November-Sojabohnen zeigten während des Tages eine schwächere Performance, konnten jedoch am Montag mit einem Plus von 1 1/2 Cents bei $ 12,97 3/4 abschließen – dem niedrigsten Schlusskurs seit fast drei Monaten. Aktuelle CFTC-Daten zeigen, dass nicht-kommerzielle Unternehmen am 19. September 62.690 Netto-Longpositionen hielten, im Vergleich zu 85.217 in der Vorwoche.

Marktausblick: Trotz der aktuellen Entwicklungen sehen wir für Weizen und Mais wenig Potenzial für fallende Kurse. Die Preise an der Matif zeigen sich aktuell positiv, und es ist möglich, dass die Matif diesem Trend folgt.

Mehr lesen

Preisabsicherung an den Finanzmärkten – ein zentrales Element moderner Handelsstrategien im Agrarhandel.

Handelsstrategien im Agrarhandel – verständlich erklärt für Landwirte

Der Agrarmarkt ist ständig in Bewegung. Preise schwanken, politische Entscheidungen oder Wetterereignisse sorgen für Unsicherheit. Umso wichtiger ist es, die Vermarktung der eigenen Ernte aktiv zu steuern. Genau hier setzen Handelsstrategien an. Sie helfen Landwirten, Preisrisiken abzusichern und Chancen zu nutzen. Wir erklären einfache Einstiegsstrategien – und zeigen, wie auch Futures und Optionen sinnvoll eingesetzt werden können. Hauptteil (mit Zwischenüberschriften): Warum Handelsstrategien im Agrarhandel wichtig sind Wer seine Ernte ohne Plan verkauft, ist dem Marktpreis ausgeliefert. Handelsstrategien ermöglichen dagegen ein gezieltes Vorgehen – angepasst an die jeweilige Marktlage. Ziel ist nicht Spekulation, sondern Stabilität. Einstieg leicht gemacht: Feste Preise sichern Eine einfache Strategie ist der Vorverkauf zu einem Festpreis. Hier wird ein Teil der Ernte schon vor der Ernte zu einem bekannten Preis verkauft. Das schafft Planungssicherheit – vor allem bei steigenden Produktionskosten. Strategie mit Terminbörsen: Futures nutzen Futures-Kontrakte bieten Landwirten die Möglichkeit, Preise an der Börse abzusichern. Dabei wird nicht die Ware selbst verkauft, sondern ein standardisierter Vertrag. Wer sich damit vertraut macht, kann Preisrisiken am Markt gezielt abfedern. Optionen: Flexibilität mit Sicherheit verbinden Im Unterschied zu Futures ermöglichen Optionen mehr Flexibilität. Wer eine Verkaufsoption (Put) kauft, sichert sich einen Mindestpreis ab – profitiert aber noch, wenn die Preise steigen. Diese Strategie eignet sich für Landwirte, die auf steigende Märkte hoffen, aber dennoch Sicherheit wollen. Schrittweise herantasten Wir empfehlen, mit einfachen Strategien zu beginnen – zum Beispiel dem Teilverkauf über Festpreisvereinbarungen. Danach kann man sich schrittweise an Börseninstrumente wie Futures und Optionen herantasten – idealerweise mit Beratung durch Fachleute. Fazit:Handelsstrategien sind kein Hexenwerk – sondern ein wichtiges Werkzeug für Landwirte, um auf einem unsicheren Markt erfolgreich zu bestehen. Wer sich informiert und strategisch vorgeht, kann Risiken begrenzen und Chancen gezielt nutzen.

Weizenchart mit Kursbewegungen, technische Indikatoren und Widerstandsmarken.

Weizenfutures: Konsolidierung nach starkem Anstieg

Die Weizenfutures zeigen nach einer starken Rallye erste Anzeichen einer Konsolidierung. Doch wie reagieren die Märkte auf schwache Exportzahlen und technische Widerstände? Eine Analyse der aktuellen Entwicklungen.

Nach oben scrollen