In den vergangenen Tagen hat der Weizenpreis nachgegeben, eine Entwicklung, die von den Fonds als Schwäche gedeutet worden ist. Doch unsere Einschätzung des Marktes weicht von dieser Auffassung ab. Die veröffentlichten Exportzahlen der EU zeigen einen Rückgang von 21% gegenüber dem Vorjahr. Ein Bild, das jedoch ohne die Exporte aus Bulgarien unvollständig scheint. Berücksichtigt man diese geschätzten E1-1,5 Millionen Tonnen, könnte sich ein positiveres Bild ergeben. Unsere Analyse zeigt, dass das eigentliche Problem im hohen Importvolumen liegt. Während im letzten Jahr 10,7 Millionen Tonnen Weizen netto in Drittländer exportiert wurden, sind es in diesem Jahr nur 7,5 Millionen Tonnen. Dies weist auf eine höhere Verfügbarkeit hin. Ein weiterer Sondereffekt ist, dass in den letzten Monaten Weizen aus der Ernte 2023 auf den Markt drängt.
Fazit: Die momentane Lage am Weizenmarkt ist von einer scheinbaren Diskrepanz zwischen Marktberichten und realen Daten geprägt. Die Weizenpreise reagieren, sehr nervös auf Informationen. Während die Fonds einen schwachen Markt prognostizieren, legen unsere Analysen nahe, dass die Situation bei genauerer Betrachtung der Export- und Importdaten differenzierter ist. Die Markttendenz zeigt sich derweil seitwärts.