Die Exporte von EU-Gerste inklusive Malz weisen seit der 19. Woche eine anhaltend schwache Tendenz auf. Das ist eine Entwicklung, die bereits im Vorjahr zu verzeichnen war. Mit einem Exportvolumen von rund 3,9 Millionen Tonnen bis dato, liegen die Zahlen etwa 150.000 Tonnen unter denen des Vorjahres. Sie verzeichnen einen noch deutlicheren Rückstand von knapp 1,9 Millionen Tonnen im Vergleich zum Jahr 2021/22. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, wird erwartet, dass das gesetzte Exportziel für die EU-Gerste von 11,65 Millionen Tonnen verfehlt wird. Die Prognosen laufen auf ein Endergebnis von etwa 10 Millionen Tonnen hinaus.
Währenddessen haben schwere Regenfälle im Südosten Australiens die Weizenernte beeinträchtigt. Das könnte zu einer Reduktion der Produktion um mehr als 100.000 Tonnen führen und die Umwandlung von bis zu einer Million Tonnen Qualitätsweizen in Futtergetreide nach sich ziehen. Australien, als einer der führenden Weizenexporteure, hatte bisher über die Hälfte seiner Ernte abgeschlossen. Die Produktionsprognosen, die nach einer Hitzewelle und Dürre zu Beginn des Jahres von 40 Millionen Tonnen auf 25-28 Millionen Tonnen korrigiert wurden, müssen nun möglicherweise weiter nach unten angepasst werden. Dies könnte zusätzlichen Druck auf die Futterweizenpreise und -prämien ausüben und sich auf die globalen Märkte auswirken.
Die EU-Gerstenexporte bleiben hinter den Erwartungen zurück, und die jüngsten Ereignisse in Australien könnten zusätzliche Herausforderungen für die Getreidemärkte darstellen. Beobachter und Akteure auf dem Markt müssen sich auf potenzielle Schwankungen bei Qualität und Preisen einstellen.