EU-Weizenexporte: Aktuelle Entwicklungen und Prognosen

Diagramm der EU-Weizenexporte mit jährlicher Trendlinie und Volumenänderungen, illustrierend die Marktdynamik und Exportprognosen für den europäischen Weizenmarkt.
Die EU-Weizenexporte zeigen im Wirtschaftsjahr 2023/24 einen Rückgang, beeinflusst durch einen erstarkten Euro und nach unten korrigierte Exportprognosen von FranceAgriMer.

Die Weizenpreise an der europäischen Terminbörse Matif erlebten jüngst einen Rückgang. Ein stärkerer Euro und revidierte Exportprognosen Frankreichs sind zentrale Faktoren dieser Entwicklung. Die neuesten Zahlen von FranceAgriMer und die aktuellen Exportdaten der EU bieten einen detaillierten Einblick in den Weizenmarkt.

Die Preisentwicklung des Weizens an der Matif steht im direkten Zusammenhang mit der Wechselkursdynamik. Ein stärkerer Euro führt dazu, dass europäischer Weizen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig wird, was die Preise belastet. Laut der jüngsten Prognose von FranceAgriMer wurden die französischen Weizenexporte in Drittländer für das Wirtschaftsjahr 2023/24 leicht nach unten auf 6,69 Mio. Tonnen korrigiert. Ebenso ist der prognostizierte Endbestand gestiegen, was im Vergleich zur letzten Saison einen deutlichen Anstieg bedeutet.

Die EU-Weizenexporte selbst sind in der letzten Woche stark zurückgegangen, was die Sorgen über die Exportkraft der EU verstärkt. Die Schwierigkeit bei der Interpretation der Exportzahlen bleibt bestehen, insbesondere durch fehlende Angaben einiger Länder und nachträgliche Korrekturen. Trotz der herausfordernden Zahlenlage bleibt Marokko der Hauptabnehmer europäischen Weizens, gefolgt von Nigeria, Ägypten und Algerien.

Fazit: Die jüngsten Daten signalisieren eine Seitwärtsbewegung des EU-Weizenmarktes. Die Anpassungen der Exportzahlen und die Währungseinflüsse sind entscheidende Indikatoren, die es zu beobachten gilt. Für Marktakteure ist es wichtig, die Entwicklungen genau zu verfolgen, um auf potenzielle Schwankungen reagieren zu können.

Mehr lesen

Preisabsicherung an den Finanzmärkten – ein zentrales Element moderner Handelsstrategien im Agrarhandel.

Handelsstrategien im Agrarhandel – verständlich erklärt für Landwirte

Der Agrarmarkt ist ständig in Bewegung. Preise schwanken, politische Entscheidungen oder Wetterereignisse sorgen für Unsicherheit. Umso wichtiger ist es, die Vermarktung der eigenen Ernte aktiv zu steuern. Genau hier setzen Handelsstrategien an. Sie helfen Landwirten, Preisrisiken abzusichern und Chancen zu nutzen. Wir erklären einfache Einstiegsstrategien – und zeigen, wie auch Futures und Optionen sinnvoll eingesetzt werden können. Hauptteil (mit Zwischenüberschriften): Warum Handelsstrategien im Agrarhandel wichtig sind Wer seine Ernte ohne Plan verkauft, ist dem Marktpreis ausgeliefert. Handelsstrategien ermöglichen dagegen ein gezieltes Vorgehen – angepasst an die jeweilige Marktlage. Ziel ist nicht Spekulation, sondern Stabilität. Einstieg leicht gemacht: Feste Preise sichern Eine einfache Strategie ist der Vorverkauf zu einem Festpreis. Hier wird ein Teil der Ernte schon vor der Ernte zu einem bekannten Preis verkauft. Das schafft Planungssicherheit – vor allem bei steigenden Produktionskosten. Strategie mit Terminbörsen: Futures nutzen Futures-Kontrakte bieten Landwirten die Möglichkeit, Preise an der Börse abzusichern. Dabei wird nicht die Ware selbst verkauft, sondern ein standardisierter Vertrag. Wer sich damit vertraut macht, kann Preisrisiken am Markt gezielt abfedern. Optionen: Flexibilität mit Sicherheit verbinden Im Unterschied zu Futures ermöglichen Optionen mehr Flexibilität. Wer eine Verkaufsoption (Put) kauft, sichert sich einen Mindestpreis ab – profitiert aber noch, wenn die Preise steigen. Diese Strategie eignet sich für Landwirte, die auf steigende Märkte hoffen, aber dennoch Sicherheit wollen. Schrittweise herantasten Wir empfehlen, mit einfachen Strategien zu beginnen – zum Beispiel dem Teilverkauf über Festpreisvereinbarungen. Danach kann man sich schrittweise an Börseninstrumente wie Futures und Optionen herantasten – idealerweise mit Beratung durch Fachleute. Fazit:Handelsstrategien sind kein Hexenwerk – sondern ein wichtiges Werkzeug für Landwirte, um auf einem unsicheren Markt erfolgreich zu bestehen. Wer sich informiert und strategisch vorgeht, kann Risiken begrenzen und Chancen gezielt nutzen.

Diagramm der Rapspreise von Mai bis November mit einem starken Preisrückgang.

Marktreport Getreide- und Ölsaaten

Rapspreise stürzen ab – Ein Markt im Umbruch Ein rasanter Verlust in nur drei Tagen Die Rapspreise haben in den letzten Tagen eine bemerkenswerte Entwicklung gezeigt. Innerhalb von nur drei Tagen brach der Preis um fast 40 €/t ein, was nicht nur Anleger beunruhigt, sondern auch zu einem Anstieg des Open Interest (OI) führte. Diese Bewegung deutet darauf hin, dass frisches Kapital in den Markt fließt. Ein Blick auf die Marktdynamik Sojaöl unter Druck Besonders auffällig war die Entwicklung beim Sojaöl, das trotz einer bisher ungewöhnlich starken Exportleistung für das aktuelle Wirtschaftsjahr zum ersten Mal seit zwei Monaten unter seinem gleitenden 50-Tage-Durchschnitt schloss (43,55 cents/lb). Der Ausverkauf scheint also auch diesen Markt zu erfassen. Ob sich dieser Abwärtstrend fortsetzt, wird sich im Laufe des Tages zeigen. Weizen: Stabilität in unsicheren Zeiten Im Gegensatz dazu konnten die Weizenfutures am Mittwoch zulegen. Der Grund hierfür liegt in einer Kombination aus: Die Eskalation zwischen Russland und der Ukraine scheint ihren Höhepunkt erreicht zu haben, was sich auch auf die ukrainischen Exporte auswirkt. Vermutlich haben diese Exporte in diesem Wirtschaftsjahr bereits ihren Höchststand erreicht. Fazit: Ein turbulenter Markt bleibt spannend Die aktuellen Entwicklungen zeigen, wie volatil die Rohstoffmärkte derzeit sind. Während die Rapspreise und Sojaöl Verluste hinnehmen mussten, bieten Weizenfutures Stabilität und neue Chancen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Trends in den kommenden Tagen entwickeln werden.

Nach oben scrollen