Weizenpreise unter Druck

Preisentwicklung von Matif Weizen (September 2024) von Februar bis Juli 2024, mit einem deutlichen Preisanstieg im Mai und einem anschließenden Abfall.
Der Weizenpreis an der Matif bleibt trotz erschreckender Ernteprognosen in Frankreich unter Druck. Die jüngste Entwicklung im Raps- und Maismarkt zeigt ebenfalls interessante Trends. Ein detaillierter Wochenrückblick.

In der vergangenen Woche hat der Weizenpreis an der Matif erneut 3 €/t verloren. Trotz mehrfacher Tests des Widerstands bei 215 €/t schloss der Preis letztendlich bei 217 €/t. Besonders bemerkenswert ist dies angesichts der jüngsten Schätzungen des französischen Landwirtschaftsministeriums, das die Weizenproduktion des Landes deutlich nach unten korrigierte. Diese Entwicklungen werfen Fragen auf, insbesondere angesichts der historisch niedrigen Ernteerwartungen in Frankreich.

Matif-Weizen: Anhaltender Preisrückgang trotz schlechter Ernteprognosen

Der Weizenpreis an der Matif bleibt unter Druck und verlor in der letzten Woche erneut 3 €/t. Besonders auffällig ist, dass der Preis trotz mehrfacher Tests des Widerstands bei 215 €/t letztlich bei 217 €/t schloss. Dies ist umso erstaunlicher, als dass das französische Landwirtschaftsministerium seine Schätzung für die Weizenproduktion des Landes um 3,35 Mio. t auf 26,3 Mio. t senkte. Sollte diese Prognose zutreffen, würde dies einem Rückgang von 25 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen und die kleinste Ernte seit fast 40 Jahren bedeuten.

Rapsmarkt: Nach steilem Rückgang leichte Erholung zum Wochenschluss

Der Rapsmarkt erlebte zu Beginn der Woche eine steile Talfahrt, bei der der Preis um 22 €/t fiel. Zum Wochenschluss konnte sich der Preis jedoch leicht erholen. Diese Schwankungen zeigen, wie volatil der Markt aktuell ist und wie stark er auf kurzfristige Entwicklungen reagiert.

CboT-Weizen stabil, Sojabohnen und Mais auf Talfahrt

Während sich der CboT-Weizen im Wochenverlauf kaum veränderte und sogar leicht zulegen konnte, setzt sich der Abwärtstrend bei den Sojabohnen fort. Am Donnerstag wurde die psychologisch wichtige Marke von 1000 ct/bu durchbrochen, und der Schlusskurs am Freitag lag bei knapp 989 ct/bu – ein neues Rekordtief. Auch heute setzt sich der Abwärtstrend fort, mit einem weiteren Verlust von 4 ct.

Ähnlich düster sieht es für den Mais aus, der in der vierten Sitzung in Folge aufgrund von Verkäufen der Landwirte und günstigen Wettervorhersagen weiter an Wert verlor. Dez-Mais erreichte neue Tiefststände und fiel in der letzten Woche um 8 ¼ Cent. Alle Augen sind nun gespannt auf den bevorstehenden USDA-Bericht gerichtet.

Die vergangene Woche war von erheblichen Preisbewegungen auf den Agrarrohstoffmärkten geprägt. Während der Weizenpreis an der Matif trotz alarmierender Ernteprognosen niedrig bleibt, zeigen die Entwicklungen bei Raps, Mais und Sojabohnen eine differenzierte Marktsituation. Die Unsicherheiten und Erwartungen an den kommenden USDA-Bericht könnten weitere Bewegung in die Märkte bringen.

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