Weizenpreise unter Druck: Russland dominiert den Markt

Hafen mit Weizenverladung von Lastwagen auf Schiffe, umgeben von Getreidesilos und Kräne, die im Einsatz sind. Weizenpreise, Matif, Terminmarkt, Russland
Die Weizenpreise an den Terminmärkten sind weiter unter Druck. Russlands Dominanz im Weizenhandel sorgt für kontinuierliche Preisrückgänge. Eine wichtige Unterstützungslinie könnte bald getestet werden.

An den internationalen Weizenterminmärkten gibt es derzeit wenig, was die Weizebnpreise an der Matif stabilisieren könnte. Täglich kommen neue Verkaufswellen auf, die die Preise weiter nach unten drücken. Besonders die dominierende Rolle Russlands im Weizenhandel zeigt starke Auswirkungen.

Hauptteil: Der Fronttermin an der Matif hat allein in dieser Woche fast 15 €/t verloren und notiert nun nur noch knapp über der Marke von 200 €/t. Diese Entwicklung ist das Resultat eines Zusammenspiels mehrerer Faktoren. Zwar haben die USA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 34 % mehr Weizen verkauft, und Frankreich hat fast 8 Millionen Tonnen weniger zur Verfügung, doch diese Zahlen scheinen den Markt derzeit nicht zu beeinflussen. Vielmehr ist es die Dominanz Russlands, die immer wieder auf die Preise drückt.

Der Kassamarkt konnte gestern kaum auf die Preisrückgänge am Terminmarkt reagieren, da diese erst gegen Abend einsetzten. Der Rapsmarkt hingegen konnte am gestrigen Tag zulegen, jedoch bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend heute fortsetzt.

An der Cbot notieren die Preise heute Morgen in allen Bereichen wieder deutlich im Minus, was darauf hindeutet, dass die Matif den Abwärtstrend, insbesondere im Weizenbereich, fortsetzen könnte. Damit könnte auch die wichtige Marke von 200 €/t zur Eröffnung in Gefahr geraten. Charttechnisch liegt die nächste Unterstützungslinie bei 196 €/t, womit alle Gewinne des Jahres wieder aufgezehrt wären.

Fazit: Die Weizenpreise stehen weiterhin unter starkem Druck. Sollten die Preise weiter fallen, wird die Marke von 196 €/t zur nächsten kritischen Grenze. Marktteilnehmer sollten die Entwicklungen genau beobachten, da Russlands Einfluss weiterhin dominieren könnte. Der Terminmarkt übt mit dem Verhalten Druck auf die russischen Exporte aus.

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