Matif Rapskontrakt: Märkte könnten Boden gefunden haben

Chart des Matif Rapskontrakts für November 2024 zeigt mögliche Bodenbildung nach Zehnmonatstief. Matif Rapskontrakt, November 2024, Andienungsverfahren, Kassamarkt, Rapspreis
Gestern setzte eine späte Käuferwelle ein, die den Matif Rapskontrakt für November 2024 nach einem Zehnmonatstief wieder nach oben führte. Inmitten global steigender Preise bleibt das Angebot knapp, was die Prämien am Kassamarkt weiter erhöht.

In den vergangenen Tagen verzeichnete der Matif Rapskontrakt für November 2024 einen deutlichen Preisrückgang und erreichte ein Zehnmonatstief. Dies war hauptsächlich auf Druck auf den Fronttermin in Frankreich zurückzuführen, der möglicherweise mit dem Andienungsverfahren der Matif in Zusammenhang steht. Trotz dieser negativen Entwicklung kam es gestern am Nachmittag zu Käufen, die den Schlusskurs nach oben trieben und möglicherweise auf eine Stabilisierung des Marktes hindeuten. Der Matif Rapskontrakt könnte den Boden gefunden haben.

Hauptteil:

Globale Preisentwicklung und Knappheit am Kassamarkt

Während die Preise in Indien auf einem sehr hohen Niveau bleiben und auch die Inlandspreise in Russland weiter steigen, bleibt das Angebot am Kassamarkt extrem knapp. Diese Knappheit spiegelt sich in den weiter steigenden Prämien wider. Besonders auffällig ist, dass der Rapspreis trotz der angespannten Marktlage in den letzten Tagen zulegen konnte.

Einfluss des Andienungsverfahrens der Matif

Der Druck auf den Fronttermin in Frankreich könnte einmal mehr auf das Andienungsverfahren der Matif zurückzuführen sein. Durch die zugrunde liegenden Bedingungen des Incograin-Kontrakts in der physischen Abwicklung kann Ware mit einem Schmachtkornanteil von bis zu 4% angedient werden, was zusätzliche Unsicherheit und Volatilität in den Markt bringt.

US-Fonds und Maispreise unter Druck

Parallel dazu haben US-Fonds ihre Shortpositionen auf rund 100.000 Kontrakte oder 13,6 Millionen Tonnen ausgeweitet, was den Druck auf den Markt weiter erhöht. Der Maispreis steht ebenfalls unter Druck, da viele Marktteilnehmer die Gelegenheit zum Verkauf verpasst haben. Laut MARS könnte die neue Ernte auf einem ähnlichen Niveau wie in diesem Jahr verfügbar sein, was zusätzliche Unsicherheiten birgt.

Fazit: Der Markt für Rapskontrakte zeigt Anzeichen einer Bodenbildung, nachdem späte Käufe den Markt gestern stützten. Dennoch bleibt die Lage aufgrund globaler Unsicherheiten und knapper Angebote angespannt. Sollte es nicht erneut zu massiven Käufen kommen, könnte das Märztief tatsächlich als Wendepunkt dienen.

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