StatsCan erfüllt nicht die Erwartungen, Weizenpreise profitieren

Weizenpreise am 29. August 2024, dargestellt in einer Tabelle, mit steigenden Kursen aufgrund schlechter Ernteergebnisse und drohendem Niedrigwasser Weizenpreise Ernteergebnisse Niedrigwasser Sojaöl
Die Weizenpreise zeigen weiterhin Stärke, unterstützt durch schlechtere Ernten in Kanada und Europa. Der Markt bleibt volatil, während die Pegelstände am Rhein für zusätzliche Unsicherheiten sorgen.

Der Weizenmarkt erlebt derzeit einen anhaltenden Aufwärtstrend, der durch eine Kombination aus schlechten Ernteergebnissen in wichtigen Anbauländern und der zurückhaltenden Verkaufsbereitschaft der Produzenten gestützt wird. Diese Entwicklungen, gepaart mit den drohenden Transportproblemen aufgrund von Niedrigwasser, könnten die Preise in den kommenden Wochen weiter beeinflussen.

Weizenpreise steigen weiter

Am gestrigen Handelstag verzeichnete der Weizenpreis einen weiteren deutlichen Anstieg, was die bullische Stimmung im Markt weiter befeuert. Technische Analysen, wie die Candlestick-Analyse, bestätigen dieses positive Momentum, indem sie ein „bullishes Reversal“ signalisierten.

Schlechte Ernteergebnisse belasten den Markt

Fundamental betrachtet gibt es wenige positive Nachrichten. Kanada, eines der wichtigsten Weizenanbauländer, hat die Erwartungen der Analysten mit einer Produktionsmenge von 34,2 Millionen Tonnen knapp verfehlt. Auch in Europa zeigt sich ein ähnliches Bild: Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat eine unterdurchschnittliche Ernte bestätigt, und französische Landwirte sind weiterhin sehr zurückhaltend beim Verkauf.

Regionale Preisentwicklungen und Herausforderungen

In Deutschland wird an der Mosel Futterweizen zu Preisen zwischen 201 und 202 €/t gehandelt. Gleichzeitig haben auch die USA mit Ernteproblemen zu kämpfen, die denen in Europa ähneln. Insbesondere der Sommerweizen steht unter Druck, was sich ebenfalls auf die globalen Preise auswirkt.

Entwicklung bei Sojabohnen und Raps

Während Sojabohnen und Sojaschrot am Mittwoch nachgaben, konnte Sojaöl seine anfänglichen Verluste wieder ausgleichen und schloss den Handelstag im Plus. Diese Entwicklung könnte sich heute positiv auf den Rapspreis auswirken und die jüngsten Verluste ausgleichen.

Niedrigwasser sorgt für steigende Transportkosten

Ein weiterer Faktor, der die Marktbedingungen verschärfen könnte, ist der drohende Niedrigwasserstand am Pegel Kaub. Dies würde die Schiffstransporte verteuern und könnte die Versorgungsketten zusätzlich belasten.

Ausblick auf die kommenden Handelstage

Die Preise für Weizen der Sorten HRS (Soft Red Sommer) und HRW (Hard Red Winter) liegen aktuell stabil bzw. im Plus. Die Spotmarkt-Prämien bleiben stabil, was auf eine weiterhin starke Nachfrage hindeutet. Heute Nachmittag werden zudem die neuesten Exportzahlen aus den USA erwartet, die weitere Hinweise auf die Marktentwicklung geben könnten.

Die aktuellen Entwicklungen auf dem Weizenmarkt unterstreichen die Volatilität und Unsicherheiten, die durch wetterbedingte Ernteausfälle und logistische Herausforderungen verstärkt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Faktoren in den kommenden Wochen auf die Preisgestaltung auswirken werden. Der Wetterausblick deutet darauf hin das sich das Niedrigwasser in den kommenden Tagen weiter verschärfen wird.

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