Weizenpreis im Rückgang – Auswirkungen der Wetterlage

Niederschlagsprognose Karte für Europa und Russland vom 9. bis 23. September 2024 mit Bereichen unterdurchschnittlicher und überdurchschnittlicher Niederschläge. Weizenpreis, Weizenernte, IKAR, US-Weizenexporte
Nach einem siebentägigen Anstieg gerieten die Weizenpreise unter Druck. Die Wettervorhersagen deuten auf mögliche Ernteausfälle hin, insbesondere in Russland und Europa, was den Markt nachhaltig beeinflussen könnte.

Die Rohstoffmärkte haben in den letzten Tagen eine interessante Entwicklung durchlaufen. Nach einem kontinuierlichen Anstieg der Weizenpreise verzeichneten diese gestern leichte Rückgänge. Dies geschieht in einem Umfeld von Unsicherheiten bezüglich der bevorstehenden Ernten und der Wetterlage, insbesondere in Russland und Europa. Auch der Raps- und Maismarkt steht vor wichtigen Herausforderungen, die die Preisentwicklungen in den kommenden Wochen maßgeblich bestimmen könnten. IKAR hat die Weizenproduktion in Russland reduziert.

Weizenpreise unter Druck – Wie die Ernteprognosen die Märkte beeinflussen


Charttechnisch befindet sich der Weizenpreis derzeit in einer spannenden Lage: Nach einem Anstieg über sieben Tage hinweg zeigt der Markt nun eine gewisse Schwäche, was zu Preisrückgängen führte. Aktuell bewegt sich der Preis zwischen der 20- und der 50-Tagelinie. Sollte eine dieser Linien durchbrochen werden, könnten wir eine deutliche Marktreaktion und ein erhöhtes Handelsvolumen beobachten.

Russische Weizenernte nach unten korrigiert


Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor ist die jüngste Korrektur der russischen Weizenernte durch das IKAR. Die Schätzung wurde von 83,8 mmt auf 82,2 mmt nach unten korrigiert, was fast 12 mmt weniger als die ursprünglich zu Beginn der Saison geschätzten Erntemengen darstellt. Diese Korrektur unterstreicht die zunehmenden Herausforderungen für die globale Weizenversorgung.

US-Weizenexporte auf Rekordniveau


Auf der anderen Seite zeigen sich die US-Weizenexporte in diesem Jahr bemerkenswert stark. Im Vergleich zum Vorjahr liegen die Exportverkäufe bisher um 31 % höher. Dies deutet auf eine solide Nachfrage auf dem Weltmarkt hin, was den Preis in den USA stabilisiert.

Rapspreis findet Unterstützung – Der Markt stabilisiert sich


Auch der Rapsmarkt stand in den letzten Tagen im Fokus. Unterstützt von einem positiven Rohöl- und Pflanzenölmarkt konnte der Rapspreis zwischenzeitlich deutlich zulegen. Gegen Handelsschluss musste der Markt jedoch wieder etwas nachgeben. Es scheint, als hätte der Rapspreis in den letzten Tagen einen Boden gefunden.

Maisernte in Deutschland – Hohe Ernteerwartungen trotz Risiken


Mit Blick auf die bevorstehende Maisernte in Deutschland herrscht weiterhin Zuversicht, dass die Ernte gut ausfallen wird. Allerdings müssen wir uns auch hier der Risiken bewusst sein: Das feuchte Frühjahr hat das Risiko eines erhöhten Fusariumbefalls deutlich erhöht. Ein solcher Befall könnte die ohnehin angespannte Versorgungslage in Deutschland und Frankreich weiter verschärfen und zu Preissteigerungen führen.

Aktuell zeigen sich die Preise an der Cbot (Chicago Board of Trade) im Plus, was die Unsicherheit und die Volatilität der Märkte weiter unterstreicht.

Fazit:


Die Agrarmärkte zeigen sich derzeit volatil und stark beeinflusst durch die Entwicklungen auf den globalen Erntemärkten. Während die Korrektur der russischen Weizenernte sowie das Risiko von Fusariumbefall in Europa die Preisprognosen unsicher machen, scheinen die US-Weizenexporte eine stabilisierende Wirkung zu haben. Der Raps- und Maismarkt wird in den kommenden Wochen weiter im Fokus stehen, da hier ebenfalls entscheidende Entwicklungen anstehen. Wird IKAR aufgrund der Wetterlage nochmal eine Änderung vornhemen?

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