Die Federal Reserve überraschte die Märkte mit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte, was normalerweise zu einem schwächeren US-Dollar und damit attraktiveren US-Weizenexporten führt. Doch stattdessen brachen die Weizenmärkte ein, sowohl in den USA als auch in Europa. Dieser ungewöhnliche Trend wirft Fragen auf, vor allem, da die Exportverkäufe von US-Weizen zuletzt gestiegen sind. Auch Sojabohnen konnten sich gegen den negativen Trend stemmen, was die Märkte zusätzlich durcheinanderwirbelt.
Ungewöhnliche Reaktionen auf die Zinssenkung
Die Entscheidung der Federal Reserve, die Zinsen um 50 Basispunkte zu senken, führte zu einem markanten Rückgang des US-Dollars auf den niedrigsten Stand seit 2023. Normalerweise begünstigt ein schwächerer Dollar die Wettbewerbsfähigkeit von US-Exporten, da er die Preise für ausländische Käufer attraktiver macht. Allerdings fielen die Futures für Pariser Mahlweizen am Donnerstag, gefolgt von einem ähnlichen Rückgang an den US-Terminmärkten.
Positive Exportverkäufe treffen auf fallende Märkte
Seltsamerweise stiegen die Exportverkäufe für US-Weizen in der Woche bis zum 12. September deutlich, mit einem kumulierten Zuwachs von 28 % im Vergleich zum Vorjahr. Trotz dieser positiven Verkaufszahlen spiegelten sich die Erfolge nicht in den Marktpreisen wider. Der anhaltende Abwärtstrend stellt Marktbeobachter vor ein Rätsel, da normalerweise eine hohe Exportnachfrage die Preise stützen sollte.
Sojabohnen trotzen dem Abwärtstrend
Während die Weizenmärkte unter Druck standen, konnten sich Sojabohnen und Sojaprodukte am Donnerstag stabil zeigen. Die Sojabohnenkurse blieben nahezu unverändert, während die Preise für Sojaprodukte anstiegen. Trotz vieler Gerüchte über mögliche Spotverkäufe von Bohnen nach China gab es bisher keine neuen Ankündigungen. Dennoch waren die Exportverkäufe in der letzten Woche mit 64,2 Mio. Tonnen beeindruckend hoch, obwohl die Gesamtzusagen noch 6 % unter denen des Vorjahres liegen.
Aussicht auf eine Gegenbewegung an der Matif
Nach vier aufeinanderfolgenden Tagen im Minus könnten die Märkte heute an der Matif eine Gegenbewegung erleben. Marktteilnehmer hoffen auf eine Erholung, die durch technische Käufe oder neue Nachrichten gestützt werden könnte. Die Entwicklung der Märkte bleibt jedoch volatil und ist stark von den nächsten Wirtschaftsdaten und Exportberichten abhängig.
Fazit:
Die aktuelle Situation an den Weizenmärkten zeigt, wie komplex und unberechenbar die Auswirkungen geldpolitischer Entscheidungen auf die Rohstoffmärkte sein können. Trotz positiver Exportzahlen reagieren die Märkte nicht wie erwartet, was auf Unsicherheiten und weitere externe Faktoren hinweist. Anleger sollten die kommenden Entwicklungen genau beobachten, da eine mögliche Gegenbewegung an der Matif neue Chancen bieten könnte.