In den letzten Tagen sind die Weizenpreise erneut gefallen. Viele Analysten blicken in Richtung Russland und dessen Billigware, doch die Ursachen sind vielschichtiger. Die Exportzahlen der USA stehen besser da als im Vorjahr, und kürzlich erfolgte Großkäufe durch Saudi-Arabien könnten auch europäische Ware einbeziehen.
US-Exporte im Aufwind
Trotz der Kritik zeigen die Daten, dass die USA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr Weizenverkäufe verbuchen, insbesondere durch Geschäfte mit China.
Saudi-Arabiens Einkauf und die EU
Saudi-Arabien hat 1,3 Millionen Tonnen Weizen unterschiedlicher Herkunft gekauft, was auf die Beteiligung von EU-Ware hindeutet. Gleichzeitig liegen die EU-Exporte unter dem Vorjahresniveau, was durch fehlende Daten aus Bulgarien und Italien verzerrt sein könnte.
Russlands Rolle und die Preispolitik
Die schwachen Weizenpreise scheinen Russland wirtschaftlich zu schaden, da es nach aktuellen Statistiken die besten Exportgeschäfte tätigt. Ein um 10 €/t niedrigerer Preis könnte Russland um 450 Millionen Euro an Einnahmen bringen.
Fazit: Die Weizenpreise sind ein Resultat komplexer globaler Handelsdynamiken und nicht allein durch das Angebot aus Russland zu erklären. Die verzögerte Berichterstattung und politische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle, und die volle Tragweite des aktuellen Marktes könnte noch nicht abzusehen sein.