Die neuesten Exportzahlen für europäisches Gerstenmalz könnten auf den ersten Blick Grund zur Sorge geben. Die Daten für die Malzexporte zeigen eine deutliche Diskrepanz zu den Vorjahreswerten, besonders in der 24. Woche mit einem Rückstand von fast 93.000 Tonnen. Doch bei genauerer Betrachtung ergibt sich ein differenzierteres Bild der Lage.
Exporttrends und Marktdynamik
In der 27. Woche wuchs der Abstand im Jahresvergleich auf 97.000 Tonnen an. Diese Zahlen scheinen zunächst entmutigend, jedoch liegen sie immer noch über den Werten der Jahre 2021/22 und 2020/21. Die Hauptimportländer europäischen Gerstenmalzes – Brasilien, Japan, die Türkei und Nigeria – zeigen dabei eine konstante Nachfrage.
Marktaktivität und Preisentwicklung
Nach einem ruhigen Start in das Jahr verzeichnen die europäischen Braugerstenmärkte eine erhöhte Aktivität. Angesichts eines Preisrückgangs bei Braugerste um 20 bis 25 €/t seit Dezember belebt sich die Nachfrage merklich. Die Malzindustrie reagiert darauf mit dem Ankauf von Braugerste aus den Ernten 2023 und 2024.
Zukünftige Entwicklungen
Aufgrund schlechter Bedingungen für die Herbstaussaat ist europaweit mit einem Anstieg der Anbauflächen für Braugerste zu rechnen. Es wird erwartet, dass dies zu einem zunehmenden Druck auf die Braugerstenprämien führen wird.
Obwohl die aktuellen Exportzahlen für Gerstenmalz eine kurzfristige Schwäche aufzeigen, gibt es Anzeichen einer Erholung und Stabilisierung der Nachfrage. Mit den Anpassungen der Märkte und der Aussicht auf eine Ausweitung der Anbauflächen könnte sich das Blatt in den kommenden Monaten wenden.