Auf die Prämien setzen

Preisabsicherung Getreide­ und Rapspreise schwanken sehr stark. Wie Landwirte die derzeit hohen Preise für sich nutzen können, sagt Ihnen Lars Kuchenbuch.

Keine Frage, die Agrarrohstoff­ märkte werden volatiler darü­ber sind sich die Experten einig. Das beste Beispiel zeigt die Entwicklung der Getreidepreise zur Ernte 2007. Die Reduzierung der staatlichen Marktregu­lierung verstärkt auch den Einfluss des Weltmarktpreisniveaus auf die europäi­sche Agrarproduktion. Früher musste mit Exporterstattungen das aufgrund der Intervention künstlich hohe Preisni­veau der EU reduziert werden, um Dritt­ landsexporte zu ermöglichen. Heute ist dies nicht mehr nötig, da sich die Preis­niveaus einander angeglichen haben. So zahlt die EU für Drittlandsexporte vor­erst keine Erstattungen mehr. Die Märk­te werden also in Zukunft im Getreide­ bereich kaum noch einer staatlichen Re­gulierung unterliegen und sich selbst re­gulieren über Angebot und Nachfrage. Die Klimaveränderung und die damit verbundenen Wetterkapriolen sorgen dafür, dass auf den Märkten die Stim­mungen und Marktmeinungen schwanken, sich also so genannte Wettermärk­te bilden, die zu einem raschen Preisan­stieg oder Preisverfall führen können.

Agrarpreise werden stärker schwanken

Zudem haben Finanzinvestoren und In­vestmentbanken am Agrarsektor ein stärkeres Interesse. Aufgrund der Tatsa­che, dass zwischen dem Rohstoffmarkt und dem Aktienmarkt kaum eine Korre­lation besteht, entdecken viele Banker den Agrarbereich als interessantes Anla­gefeld zur Risikodiversifizierung ihres Portfolios. Dies bringt zum einen den Vorteil der höheren Liquidität der Wa­renterminmärkte mit sich, aber im Gegensatz dazu auch das Risiko stärke­rer Preisausschläge nach allen Seiten. An der Chicago Board of Trade wird über Futures beispielsweise die weltweite Ge­treide- und Ölsaatenernte von 2,4 Mio. t 25 mal umgeschlagen. Für die Rohstoffzukaufsbetriebe ist es wichtig, sich bei einem interessanten Preisniveau Mengen für ihre Rohstoff­ versorgung zu sichern. Dies ist aber auf dem physischen Markt oft nicht mög­lich, da zum Zeitpunkt niedriger Preise oft keine Verkäufer bereit sind, Ware ab­zugeben weder am Spotmarkt (sofort), noch auf spätere Termine.

Auch der Rohstoffabgeber hat das Pro­blem, dass zum Zeitpunkt hoher Preise die Preise sofort oder auf Termin schwie­riger durchzusetzen sind, da der Händ­ler oder Verarbeiter auf billigere Kurse wartet oder mit ihnen rechnet. Eine Lösung für dieses Dilemma bieten die Warenterminmärkte für Agrarroh­stoffe, wie sie an der Euronext (früher Matif) oder der RMX Hannover existie­ren. Die Preisnotierungen an den Wa­renterminmärkten haben seit der Re­duzierung des staatlichen Einflusses auf die Preisgestaltung eine Leitfunktion für die Preisgestaltung am physischen Markt übernommen.

Terminbörse hat Leitfunktion

Für die Agrarproduktion in der EU ist vor allem die europäische Warenbörse Euronext die Leitbörse. Hier werden Fu­tures auf Raps, Mahlweizen, englischen Futterweizen, Körnermais, Zucker, Ka­kao, Rapsöl etc. gehandelt. Die Raps­ preise am physischen Markt richten sich schon jetzt an den täglichen Börsennotierungen an der Euronext aus und auch die Korrelation zwischen dem Kassa­ markt für Weizen und dem dazugehö­renden Future-Preis ist sehr hoch, wie die Grafik unten links zeigt. Ein Future ist ein standardisierter Ver­trag, eine festgelegte Menge einer Ware in der Zukuft zu kaufen oder zu verkau­fen. Beim Mahlweizen-Future an der Eu­ronext stehen beispielsweise 50 Tonnen einer definierten Qualität hinter dem Kontrakt. Es werden die Termine Sep­tember, November, Januar, März und Mai gehandelt. Allerdings wird im näch­sten Jahr der September-Termin durch August ersetzt. Immer acht Termine können gleichzeitig gehandelt werden, so dass man bereits jetzt Weizen mit Lie­fertermins Januar 2009 kaufen oder verkaufen kann.

Schweinehalter oder Milchviehbetriebe können dies für ihre Preiskalkulation nutzen, um sich auf dem Papier den Rohstoff, zum Beispiel Weizen, auf Ter­min dann zu kaufen, wenn die Preise interessant sind. Momentan dürfte dies eher nicht der Fall sein. Bei reellem Kauf der Ware am physischen Markt wird das Papiergeschäft wieder glattgestellt, der Weizen, der auf dem Papier gekauft wur­de, wird also wieder verkauft. Die Preis­ differenz zwischen Einkauf und Verkauf am Warenterminmarkt ist bei steigen­ den Märkten der Gewinn für den Zukaufsbetrieb. Mit diesem Gewinn kann er den Preis für die am physischen Markt jetzt verfügbare, aber teurere Wa­re ausgleichen. Dies nennt man sichern (engl. hedgen.) Der Zukaufsbetrieb kann natürlich auch versuchen, sich alle benötigten Rohstoffmengen in der Ernte von anderen Landwirten zu kau­fen oder Lieferverträge abzuschließen. Dies ist jedoch mit einem hohen Kapi­taleinsatz, Erfüllungsrisiko und nicht zuletzt Lagerrisiko verbunden.

Ackerbauern sollten hohe Preise absichern

Für den Marktfruchtbetrieb gilt das glei­che umgekehrt. Wenn er der Meinung ist, dass der Preis für seine Ware gut ist, kann er seine Ware am Warentermin­ markt verkaufen, sich somit also den Verkaufspreis sichern. Wenn er die Ware an den Landhändler oder den Verarbei­ter physisch verkauft, stellt er parallel dazu seinen Verkaufskontrakt an der Börse wieder glatt. Er kauft die Ware auf dem Papier wieder ein. In fallenden Märkten hat er somit einen Gewinn am Warenterminmarkt erzielt, mit dem er dann den schwächeren Preis am physi­schen Markt ausgleichen kann. In stei­genden Märkten macht er zwar an der Börse Verluste, diese kann er aber wieder über die höheren Preise am physischen Markt zumindest teilweise wettmachen. Er hat den Vorteil, sich unabhängig der aktuell für die verschiedenen Termine vorhandenen Käufer, am physischen Markt einen zusätzlichen Marktpartner geschaffen zu haben. Bei der Preissicherung über einen entsprechenden Future an der Warenter­minbörse fallen geringe Kosten an, da man beim Kauf eines Futures lediglich eine Margin leisten muss. Sie entspricht einem Bruchteil des Warenwertes. So ist beim Kauf eines Weizen-Futures an der Euronext eine Einschussmargin von rund 875 € pro Kontrakt (je nach Bro­ker) zu hinterlegen. Bei einer Kontrakt­ größe von 50 Tonnen macht dies 17,5 €/t aus. Die Margin kann in verschienden For­men hinterlegt werden, als Bareinlage oder als Bürgschaft. Die Margin dient zur Sicherheit der gegenseitigen Kontrakt­ partner. Sie wird mit glattstellen des Kontraktes wieder dem Konto gutge­schrieben. Daneben fallen aber unter­ schiedlich hohe Makler- und Börsenge­ bühren an.

Prämienkontrakte sind sinnvoller

Um nun den Warenterminmarkt mit dem physischen Markt zu kombinieren, bieten sich Prämienkontrakte an, bei de­nen auf Basis der Preise am Warenter­minmarkt ein Auf- oder Abschlag festge­legt wird. Es wird beispielsweise für Fut­terweizen franko Veredelungsbetrieb ei­ne Prämie von -X €/t auf den entsprechenden Euronext-Future für Mahlweizen (milling wheat) festgelegt. Die Vermarktungspartner können dann zeitlich unabhängig voneinander ihren Preis über die Basis der Euronext fixie­ren. Der Marktfruchtbetrieb hingegen kann einen Prämienkontrakt mit seinem Er­fassungsbetrieb festlegen, zum Beispiel eine Prämie für A-Weizen zur Euronext Notierung für Mahlweizen von – X €/t. Der Landwirt hat dann vom Zeitpunkt der Aussaat bis zur Ernte Zeit, seinen Preis durch Fixierung des Euronext-Kur­ses beim Händler festzulegen. Er macht also quasi einen Vertragsanbau mit fle­xiblem Preis.

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Bauern als Kaufleute und Spekulanten

Vortrag: Experte Lars Kuchenbuch erklärt, welche Risiken an der Warenterminbörse auf Landwirte lauern Münchberg– Mit Interesse und vielfach ungläubigem Staunen nahmen die etwa 200 Mitglie­der der Raiffeisen-Trocknungs­ genossenschaft Münchberg und  Umgebung den Vortrag „Warenterminbörse eine Möglichkeit der Preissicherung auch für Landwirte” von Lars Kuchenbuch auf. Der Ge­schäftsführer von KS-Agrar GmbH, bei der Deutschen Bank zum Finanzassistenten ausge­bildet, kennt dieses Metier ge­nau. Als Abwickler bei Soufflet Negoce S.A. in Frankreich, bei der CGB in Mount Vemon (USA) sowie als Telefonhändler bei Tenco an der größten Wa­renterminbörse der Welt, der Chicago Board of Trade (CBoT), kennt er alle Unwägbarkeiten bei diesem Geschäft genau. Fast rund um die Uhr wird an den Börsen- weltweit mit Weizen und Soja gehandelt. Allein in Chicago werden im Jahr 600 Millionen Kontrakte mit jeweils Hundert Tonnen pro Kontrakt gehandelt. Das er­rechnete Handels-volumen be­trägt hier 60 Milliarden Ton­nen, bei einer Weltproduktion von jährlich zwei Milliarden Tonnen Getreide und 400 Mil­lionen Tonnen Ölsaaten. ,,Dies bedeutet, dass die Welternte volumenmäßig 25 Mal gedreht wirdl”. Innerhalb eines Tages, so der Experte, gingen mehr als 1400 Meldungen aus dem Agrarbereich über den Ticker, viele von ihnen können zu Preisschwankungen führen. Gründe dafür seien die Freigabe der Märkte (weniger Staat, mehr Markt), die Zunahme der Produktivität in den ehemali­gen Oststaaten, Verschiebun­gen in der Angebots- und Nachfrage-Situation, geplanter Wegfall von Exporterstattungen, Veränderungen der lnter­ventionskriterien, die Nachfra­ge nach erneuerbaren Energien, Spekulationen von Marktteil­nehmern, Strukturveränderungen bei den landwirtschaftli­chen Betrieben, Investment­ banken als Anleger und nicht zuletzt die Wetterkapriolen, die in den vergangenen Jahren ständig zunahmen.  Dadurch, so der Referent weiter, seien auch die Marktpreise beein­ flusst worden. Am Beispiel des Brotweizens machte Kuchenbuch die Risiken für den Landwirt deutlich. In den vergangenen Jahren ha­be sich hier der Preis zwischen 100 und 120 Euro für eine Ton­ne bewegt. Bis Ende September stieg er auf 300 Euro an, um dann bis zum November wie­ der abzubröckeln. Die Meldung ,,in Argentinien könnten even­tuell Frostschäden zu Ernteaus­fällen führen” ließ den Kurs des Weizens wieder ansteigen. Des­halb müsse sich der Bauer fra­gen, ob er eventuell mJt 230 Euro verkauft, oder wartet, um dann eventuell mit 260 Euro verkaufen zu können und sich dann schließlich mit 180 Euro zufrieden geben müsse. ,,Der Bauer ist vom Tag des Saatgut­ kaufs bis zum Zeitpunkt des Verkaufs ein Spekulant”, so der Referent. Auch innerhalb der EU müs­se man sich jedes Jahr auf neue Warenströme einrichten. So hatten die Bauern in den neu­en Ländern befürchtet, dass die Polen mit ihrem EU-Beitritt ihren Markt mit Getreide über­ schwemmen würden, dann sei es aber ganz anders gekommen. ,,Die Polen kauften das Getrei­de in Deutschland.” Wie unberechenbar die Märkte seien, zei­ge die Tatsache, dass die USA dieses Jahr erstmals 25000 Tonnen EU-Weizen in Deutschland kauften. ,,So etwas hat es noch nie gegeben.” Der Landwirt müsse deshalb wie ein Kauf­mann denken, Preisrisiken ab­ sichern und das Gefühl für den richtigen Verkaufszeitpunkt ha­ben, sonst könne die Arbeit für ein ganzes Jahr umsonst gewe­sen sein.

Wackeln im Sturm

Wetterkapriolen und die Launen der Terminhändler lassen die Rendite einer Anlage in Agrarrohstoffe stark schwanken Wenn Anleger in Agrarrohstoffe investieren, liegen Freud und Leid oft nah beieinander. Wäh­rend der Preis für Zucker sich seit Jahres­anfang verdoppelt hat, sind Mais und Weizen nach zwischenzeitlichen Preis­ anstiegen rund 20 Prozent ins Minus ge­rutscht. Ungewöhnlich ist das nicht, die Preise für Agrarrohstoffe schwanken stärker als etwa Aktienkurse. Beispiel Mais: Bauern in den USA haben in die­sem Jahr offensichtlich deutlich mehr Mais angebaut, als die Märkte erwartet hatten. Außerdem verspricht die Wetterlage bislang gute Ernteerträge. Deshalb der Preisrutsch. Das Blatt könnte sich allerdings schon bald wieder wenden: ,,Ein Kälteeinbruch in den USA im Sep­tember würde die Ernte dezimieren und die Preise entsprechend steigen lassen”, sagt Carsten Fritsch, Rohstoffanalyst bei der Commerzbank. In wirtschaftlich unsicheren Zeiten empfehlen Anlageberater gern, Roh­stoffe als alternative Investments zu Aktien und Renten im Portfolio stärker zu gewichten. Gerade bei zunehmenden In­flationssorgen sollen Sachwerte das Vermögen vor Geldentwertung schützen. Neben klassischen Rohstoffinvestments wie Industriemetallen geraten dabei auch immer wieder Agrargüter ins Blickfeld. Dazu zählen Ausgangspflanzen für Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais, Raps und Soja. Hinzu kommen Genuss­ mittel wie Kaffee, Kakao und Zucker. Wer sich solche Rohstoffe ins Portfolio legt, kauft sich damit allerdings einen nervenaufreibenden Inflationsschutz ein. Und selbst wenn er die Achterbahn fahrt der Agrarpreise über längere Zeit durchhält, wird er nicht automatisch be­lohnt. Anleger, die etwa zu Beginn des neuen Jahrtausends in einen Korb aus Agrarrohstoffen investiert haben, liegen heute mit rund 30 Prozent im Minus. Wer zwei Jahre später eingestiegen ist, schreibt immerhin eine schwarze Null. Im selben Zeitraum haben die Preise von Industriemetallen um fast 200 Pro­zent zugelegt. ,,Dafür war vor allem der Strukturwandel in China verantwort­lich”, sagt Fritsch. Ähnliche strategische Szenarien entwerfen Anlageberater auch für die Agrarrohstoffe: Ein Anstieg der Weltbevölkerung bei gleichzeitig be­grenzten Anbauflächen könnte die Preise für Agrarrohstoffe steigen lassen. Hinzu käme ein wachsender Lebensstandard in den Schwellenländern mit einem größe­ren Bedarf an landwirtschaftsintensiven Produkten wie Fleisch und Milch. ,,Bis­ lang haben solche Entwicklungen die Preise auf den Agrarmärkten aber nicht nachhaltig steigen lassen. Daran dürfte sich kurzfristig auch nichts ändern”, sagt Martin Rares, Analyst beim Agrarmakler KS Agrar (siehe Interview). Von Fortschritten in der Produktions­ technologie können Anleger profitieren, wenn sie zum Beispiel Agrarfonds kau­fen. Denn diese investieren meist nicht in die Rohstoffe, sondern in Unterneh­men der Nahrungsmittelproduktion. Ge­rade diese könnten vom wachsenden Nahrungsmittelbedarf profitieren. So beteiligt sich der Fonds Invest Global Agribusiness der Deutsche-Bank Tochter DWS weltweit an Unternehmen, die zum Beispiel Saatgut oder Düngermittel herstellen: ,,Wir investieren entlang der gesamten Wertschöpfungskette des Agrarmarkts”, sagt Fondsmanager Ralf Oberbannscheidt. Dazu zählen für ihn auch Hersteller von Bewässerungsanlagen oder Nahrungsmittelhändler: ,,Wir setzen dabei weltweit auf Unternehmen, die daran arbeiten, Ineffizienzen in der Nahrungsmittelproduktion abzubauen”, so Oberbannscheidt. Im vergangenen Jahr hat der Fonds kräftig Federn lassen müssen, dafür liegt er seit Jahresanfang dank gut gelaufener Blue Chips mit 50 Prozent im Plus. Schließlich bieten auch Aktien einen guten Inflationsschutz. Interview: Saisonverlauf entscheider FTD: Herr Hares, Anleger kennen die Argumentation:Weltbevölkerung und Fleischkonsum wachsen, die Erde bietet nur begrenzten Platz, deshalb werden die Preise für Agrarrohstoffe langfristig steigen. Warum sehen wir davon nichts? Martin Hares: Wegen der steigenden Nachfrage weiten Bauern weltweit ihre Produktion aus, gleichzeitig werden die Anbaumethoden effi-zienter. Gerade in den Schwellen­ ländern schlummern noch deutli­che Reserven. Es ist denkbar, dass die Landwirtschaft die Weltbevöl­kerung eines Tages nicht mehr ernähren kann, absehbar ist eine solche Entwicklung für die kommenden Jahre aber nicht. FTD Zuletzt haben die Preise deutlich nachgegeben, Anfang 2008 gab es Rekordpreise zum Beispiel bei Getreide. Wie kommt es zu solchen Preissprüngen? Hares Agrarmärkte funktionieren allein nach saisonalen Gesichtspunkten. In Abhängigkeit von den Preisen der Vorsaison entscheiden die Landwirte, wovon sie wie viel anbauen. Der Rest hängt von der Wetterlage ab. Längerfristige Prognosen zur Preisentwicklung sind deshalb absolut unmöglich. FTD ,,Gegessen wird immer”, so lautet eine populäre Anlegerregel. Ist die Preisentwicklung tatsächlich unabhängig von der Konjunktur-entwicklung? Hares Bei Grundnahrungsmitteln wie Getreide und Getreideprodukten sicherlich. Dennoch passen die Menschen ihre Essgewohnheiten an. Sie kaufen zum Beispiel in schlechten Zeiten weniger teure Fleischprodukte. Das belegen weltweit rückläufige Produktionszahlen aus der Veredellungswirtschaft. Ein massives Engagement von Spekulanten und der abrupte Abzug von Kapital in der Krise haben die Konjunkturabhängigkeit noch verstärk. FTD Treibt denn der Biomasse Boom die Preise? Hares Kaum. Die Bedeutung der nachwachsenden Rohstoffe ist weltweit ehr nachrangig. Nur in den USA gibt es bislang einen nennenswerten Maisverbrauch für die Ethanolproduktion. Die anderen Industrienationen halten sich deutlich zurück, entsprechen gering ist der Einfluss der Biomasse auf die Agrarpreise. Daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern. Denn die Staaten werden andernfalls eingreifen, um Nahrungsmittel günstig zu halten.

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