Im neuesten Bericht des Bundesinformationszentrums für Landwirtschaft wird eine bemerkenswerte Entwicklung in der deutschen Malzherstellung offengelegt. Ein deutlicher Rückgang in der Produktion von Gerstenmalz auf ein Mehrjahrestief sowie ein Nachlassen der Malzexporte aus der EU zeichnen ein Bild von veränderten Marktbedingungen und Herausforderungen für die Brauwirtschaft.
Produktionsrückgang bei Gerstenmalz
Der Novemberbericht des Bundesinformationszentrums für Landwirtschaft stellt einen besorgniserregenden Trend fest: Die Produktion von Gerstenmalz ist auf den niedrigsten Stand seit mindestens fünf Jahren gefallen. Diese Entwicklung deutet auf eine Verschiebung in der Nachfrage und möglicherweise auf Veränderungen in der Produktionskette hin.
Exporteinbußen und Weizenmalzproduktion
Zusätzlich zur inländischen Produktionsdämpfung zeigen die Zahlen, dass die Malzexporte aus der EU im Vergleich zum Vorjahr um 150.000 Tonnen gesunken sind. Obwohl sie auf einem ähnlichen Niveau wie in den Jahren 2020/21 und 2021/22 liegen, offenbart dieser Rückgang eine Stagnation im internationalen Geschäft. Parallel dazu verzeichnet die Produktion von Weizenmalz einen stetigen Rückgang, der nun 10% unter dem Vorjahresniveau liegt – ein weiteres Indiz für die schwindende Bedeutung von Weizenmalz im Malzmarkt.
Nachfrageverschiebungen
Die sinkende Produktion spiegelt sich auch in der Nachfrage nach Rohstoffen wider. Sowohl Braugerste als auch Brauweizen verzeichnen einen rückläufigen Bedarf. Diese Entwicklung lässt auf eine veränderte Verbraucherpräferenz oder eine Anpassung der Brauindustrie an neue Gegebenheiten schließen.
Preisdruck
Die gesunkenen Nachfragen üben Druck auf die Preise aus. Dies könnte langfristig zu einer Umstrukturierung der Preisstrategien und des Anbaus der Rohstoffe führen. Dies stellt sowohl Landwirte als auch Brauereien vor neue wirtschaftliche Herausforderungen.
Der aktuelle Bericht verdeutlicht, dass die deutsche Malzindustrie einem tiefgreifenden Wandel unterzogen ist. Mit einem historischen Produktionsrückgang und verminderten Exporten steht die Branche vor der Aufgabe, sich an die veränderten Marktbedingungen anzupassen. Dies könnte sowohl für die Landwirtschaft als auch für die Brauereien Chancen für Innovation und Neuausrichtung bieten.