Der Weizenmarkt hat einen soliden Aufwärtstrend gezeigt, trotz unterschiedlicher Prognosen aus Australien, der EU und Russland. Auch der US-Maismarkt erholt sich und überschreitet wichtige technische Marken.
Die globalen Weizenmärkte haben sich in den letzten Handelstagen als widerstandsfähig erwiesen, indem sie trotz frühem Verkaufsdruck an allen drei wichtigen Terminbörsen im Plus schlossen. Kansas City legte dabei sogar zum fünften Mal in Folge zu, während auch die Märkte in Chicago, Minneapolis und Frankreich ihren Aufwärtstrend fortsetzten. Die Marktteilnehmer sehen sich derzeit unterschiedlichen Einflüssen gegenüber, die sowohl bullish als auch bearish wirken.
Australien erwartet Rekordernten
In Australien schätzten Analysten die diesjährige Weizenernte auf beeindruckende 31,1 Millionen Tonnen. Diese Zahl liegt nicht nur 2 Millionen Tonnen über der Schätzung des Landwirtschaftsministeriums, sondern auch mehr als 5 Millionen Tonnen über der letztjährigen Ernte. Diese unerwartet hohe Prognose sorgt für eine bullishe Stimmung am Markt.
Europäische Weizenproduktion schwächer als erwartet
Gleichzeitig zeigt sich in der Europäischen Union eine gegenteilige Entwicklung. Die EU-Kommission hat die Weizenernte für das laufende Jahr von ursprünglich 120,8 Millionen Tonnen auf 116,1 Millionen Tonnen gesenkt.
Russische Weizenernte leicht gesenkt
Auch in Russland wurde die Weizenernteprognose leicht nach unten korrigiert. SovEcon reduzierte die Schätzung von 83,3 Millionen Tonnen auf 82,5 Millionen Tonnen. Der Weizenmarkt, wir auch in den kommenen Wochen für Überraschungen gut sein.
US-Maismarkt zeigt positive Signale
Am US-Maismarkt gibt es ebenfalls positive Signale. Zum dritten Mal in den letzten vier Handelstagen konnte der Maispreis zulegen und schloss erstmals seit fünf Wochen über dem gleitenden 20-Tage-Durchschnitt. Diese Entwicklung wurde vor allem durch starke Exportverkäufe unterstützt, die in der letzten Woche den höchsten Stand des Wirtschaftsjahres erreichten. An der Matif bewegte sich der Maispreis knapp unter der Marke von 200 Euro pro Tonne.
Heute ist in den USA Feiertag, weshalb die europäischen Märkte auf sich alleine gestellt sind. Dies könnte zu einer erhöhten Volatilität führen, da die üblichen Impulse aus den USA fehlen.
Fazit
Die globalen Weizen- und Maismärkte stehen derzeit unter dem Einfluss unterschiedlicher Faktoren, die sowohl Aufwärts- als auch Abwärtsbewegungen verursachen können. Während Australien von einer Rekordernte ausgeht, korrigieren die EU und Russland ihre Prognosen nach unten. Der US-Maismarkt zeigt hingegen eine Erholung, die auf starke Exportverkäufe zurückzuführen ist. Die kommenden Wochen dürften zeigen, wie sich diese unterschiedlichen Entwicklungen auf die Märkte auswirken.