Getreidepreise spielen verrückt
Am gestrigen Donnerstag kannten die Getreidebörsen kein Halten mehr. Während der Fronttermin beim Raps an der MATIF zwischenzeitlich über die Marke von 600 €/t schoss, beendete die neue Ernte im MATIF Weizen den Handelstag bei 220,75 €/t. Wie auf dem obigen Bild zu sehen, sind die derzeitigen Preissprünge nahezu aller Agrarrohstoffe beispiellos. Fundamental sind diese extremen Kurssteigerungen kaum zu erklären. Es gibt zwar einige Gründe, die etwas Unsicherheit in den Markt bringen könnten, aber diese panikartigen Kurssprünge scheinen trotzdem auf eine Übertreibung hinzuweisen. Die tatsächliche Ursache könnte auch die vermehrte Spekulation von Finanzakteuren sein. Die Steigerung der Vermögenspreise ist an den Aktien- und Immobilienmärkten seit Jahren zu beobachten und hat durch die geld- und fiskalpolitischen Maßnahmen im Zuge der Corona-Pandemie nochmals Auftrieb bekommen. Es ist durchaus wahrscheinlich, dass die aktuellen Kursbewegungen auf spekulatives Kapital, das auf der Suche nach Rendite ist, zurückzuführen sind. Hinzu kommen die Gerüchte über einen baldigen Anstieg der Inflationsraten, was den Ansturm auf die Rohstoffe ebenfalls erklären könnte. Am heutigen Freitagnachmittag erwarten wir den COT-Bericht für die CBoT. Dabei wird ersichtlich, wie und in welcher Höhe die großen Marktteilnehmer positioniert sind. Anhand dessen werden wir bewerten können wie der Markt von den großen Playern aktuell eingeschätzt wird.
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