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Die Basis macht den Unterschied

Bis 2006 sorgten Intervention und Protektionismus der EU für eine relative Ausgeglichenheit am hiesigen Getreidemarkt. Dies hat sich grundlegend geändert, die Preise schwanken teilweise extrem. Warenterminmärkte bieten für Landwirte neben Informationen auch Möglichkeiten, die Schwankungen auszugleichen. Die Einflüsse des Weltmarktes schlagen immer stärker auf den europäischen und deutschen Getreidemarkt durch. Die Preise schwanken stärker als früher. Die beiden vergangenen Jahre machten dies nur zu deutlich. Stürmten 2007 die Preise für Getreide noch von einem Hoch zum nächsten, kam 2008 die Ernüchterung. Die moderate Ernte 2007 und der Anstieg der Nachfrage führten zu einer weltweiten Verknappung des Angebots und zu niedrigen Endbeständen. Im Jahre 2008 drehte sich das Blatt. Eine Rekordernte in großen Teilen der Welt hinterlässt ein üppiges Angebot und wieder steigende Getreidebestände. Die enormen Preisausschläge an den Agrarmärkten oder wie es auch heißt, die hohe Volatilität der Getreidepreise – stellt die Landwirtschaft vor neue Herausforderungen. Als eine Möglichkeit, die Preisschwankungen abzufedern, sind Warenterminbörsen wieder stärker im Gespräch. Landwirte halten sich jedoch – auch wegen der spekulativen Einflüsse auf die Börsen – hier oft noch sehr zurück. Deshalb soll gezeigt werden, dass Warenterminmärkte nicht trotz, sonderngerade wegen der Spekulanten für Landwirte interessant sind. Terminmärkte unterliegen vielfältigen Einflüssen Die enormen Preissprünge an den Warenterminbörsen für Agrarrohstoffe sind zum Teil auch auf den Einfluss der Spekulanten zurückzuführen. Gerade im Zuge der Banken- und Finanzkrise wurde den Agrarbörsen massenhaft Liquidität entzogen und die Abwärtsbewegung zusätzlich angeheizt. Einzelne institutionelle Anleger spekulieren längst mit Volumen an den Terminmärkten die, wie beim Mais, der jährlichen Importmenge der EU entsprechen. Dieser Sachverhalt bringt aber auch einen entscheidenden Vorteil mit sich. Der Terminmarkt wird liquide. Das heißt, erst das Aufeinandertreffen möglichst vieler Marktteilnehmer mit unterschiedlichen Interessen sorgt füreinen reibungslosen Handelsablauf an der Warenterminbörse. Die Spekulanten bringen die Terminmärkte erst richtig zum laufen und sorgen dafür, dass jederzeit die Möglichkeit besteht einen Gegenüber zu finden, der die Gegenposition einnimmt. Der steigende Anteil an Bioenergie verzahnt die Terminmärkte immer stärker mit den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und den Kapitalmärkten. Durch die Produktion von Biodiesel und Bioethanol aus Mais oder Raps sind die Marktpreise wesentlich stärker an die Entwicklung der Rohölpreise gekoppelt. Dass die Nachfrage nach Bioenergie die alleinige Schuld am Preisanstieg bei Lebensmitteln trägt, ist allerdings genauso falsch, wie die Behauptung: Allein die Spekulanten sind für die mitunter enormen Schwankungen an den Terminmärkten verantwortlich. Dennoch führte die Summe dieser Einflüsse zu einer Überhitzung der Preise im Jahre 2007. Abbildung 1 zeigt deutlich, wie sich in den letztenbeiden Jahren die Preise für Weizen stark nach oben bewegten und sich zeitweise von der weltweiten Angebot und Nachfragesituationabkoppelten. Wesentlich bedeutender für die Preisentwicklung der letzten Jahre ist jedoch die Verschiebung der globalen Versorgungslage. Die weltweite Weizenernte 2008 war mit 680 Mio. Tonnen eine der größten Ernten überhaupt. Bei einer vergleichsweise konstanten Nachfrage baute sich dadurch ein enormer Druck auf die Märkte auf. Die Situation von 2007 kehrte sich ins Gegenteil. Märkte sind eng verknüpft Handel und Verarbeiter richten ihre Einkaufspreise schon lange an den Terminbörsen aus. Die Kursentwicklungen dort bilden die Grundlageund sind Orientierung für den lokalen Kassamarkt. Allerdings kann man die Preise nicht 1 : 1 übernehmen. Der Ortskassapreis lässt sich über jeweils regional unterschiedliche Auf- und Abschläge – man bezeichnet diese als Basis – bestimmen. Diese Basis ist definiert als die Differenz zwischen Preis am Kassamarkt und dem korrespondierenden Futurekurs (Kurs des Terminkontraktes): Basis = Ortskassapreis minus Futurepreis Anhand des Weizenkontraktes lassen sich über die Basis zudem die Preise für die unterschiedlichen Qualitätsstufen während einer Erntesaison (A- , B-, E- und Futterweizen) ermitteln. Ein Beispiel von der wichtigsten europäischen Warenterminbörse, der EURONEXT(ehemals MATIF ), an der Agrarfutures auf Mahlweizen, Raps und Körnermais gehandelt werden, soll die verdeutlichen: Beträgt der Abgabepreis für 11,5er B-W eizen frei Lager des Landhändlers 125 €/t und die EURONEXT notiert für den vordersten Termin mit 135 €/t, würde die lokale Basis minus 10 € betragen. Diese Basis ist aber nicht fix. Regionale Einflüsse lassen sie variieren. Beispielsweise schwankte die Basis für B-Weizen franko Hamburg im Jahre 2007 um rund 20 € je Tonne. Die Abbildung 2 verdeutlicht diesen Zusammenhang Während die Preise für Mahlweizen an der EUR ONEXT und auf dem Kassamarkt in den letzten vier Jahren zwischen 110 €/t und 270 €/t schwankten, bewegte sich die Basis zwischen –10 € und +10 €. In den eng verknüpften Warentermin und Kassamärkten ist also eine Parallelentwicklung der Preise nicht zu jedem Zeitpunkt gegeben. Folglich bleibt auch bei der Preisabsicherung ein Restrisiko bestehen das Basisrisiko. Warum schwankt die Basis? Das bei einem Absicherungsgeschäft (Hedge) verbleibende Risiko besteht in der Praxis darin, dass eine negative Entwicklung des Weizenpreises nicht vollständig durch den Terminmarkt abgefangen wird. Es kann sich aber auch die Chance bieten, dass der Preisverfall am physischen Markt durch stärker fallende Börsenpreise überkompensiert wird. Das ist so, weil Terminmarkt und physischer Markt nicht immer den gleichen Einflüssen ausgesetzt sind. Beispielsweise können eine lokal verregnete Ernte und daraus resultierende Qualitätsverluste am regionalen Markt zu Preissteigerungen führen. Der Terminmarkt wird sich davon unbeeindruckt zeigen, sodass die regionale Basis steigt. Andererseits können aber auch die Börsenkurse – etwa angesichts einer pessimistischen Ernteschätzung durch das amerikanische Landwirtschaftministerium relativ schnell und stark ansteigen. Der physische Markt setzt dies möglicherweise nicht direkt um und reagiert erst verzögert. Die Basis würde also fallen. Im Gegensatz zum Kassamarkt werden an den Terminbörsen also überwiegend Erwartungenbezüglich der künftigen Angebots- und Nachfragesituation gehandelt. Am Kassamarkt geht es dagegen um regionale Angebots- undNachfragekomponenten. Über die Laufzeit eines Terminkontraktes sind die Abweichungen zwischen Terminmarkt und Kassamarkt normal. Sie werden über die Basis abgefedert. Ein Unsicherheitsfaktor sind die Schwankungen der Basis. Trotzdem kann man in aller Regel Preissicherungen über den Terminmarkt als effizient bezeichnen. Denn das Basisrisiko ist wesentlich kleiner als das Preisänderungsrisikoder ungesicherten Weizenposition. Risikomanagement-Instrument Die Terminmärkte besitzen für den physischen Markt eine gewisse Vorreiterrolle, sie reagieren schneller auf neue Markteinflüsse. Der Terminmarkt dient somit als recht effizienter Indikator für die weitere Entwicklung der lokalen Kassamärkte. Handel und Verarbeiter nutzen die EURONEXT schon heute als Ausgangspunkt für die Preisfindung am physischen Markt für Getreide und Ölsaaten. Die RMX (jetzt EUCOMEX ) in

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Terminmärkte erfolgreich nutzen

Warentermingeschäfte zur Absicherung von Preisen – etwa für Weizen, Raps oder auch Schweine – sind eine gute Möglichkeit, die Risiken im Unternehmen einzugrenzen. Allerdings gilt es dabei aus Sicht des Landwirtes auch einiges zu beachten (Martin Hares, KS Agrar GmbH). Oft konzentriert man sich bei der Vermarktung zu sehr auf die aktuellen Marktentwicklungen. Das Schielen auf maximale Abgabepreise und hohe Verkaufserträge kann aber zu Fehlentscheidungen führen. Gerade in den letzten beiden Jahren konnte man beobachten wie die Vermarktung in Erwartung weiter steigender Preise schlichtweg vergessen wurde. Nicht das Wetten auf Preisspitzen wird zukünftig entscheidend sein sondern vielmehr die Frage: Wie können Vermarktungsgewinne und damit das Einkommen stabilisiert und Risiken eingrenzt werden? Vermarktung auf sollides Fundament stellen Dabei steht nicht die Marktentwicklung am Anfang der Betrachtung sondern die betriebswirtschaftliche Ausgangssituation. Die innerbetriebliche Kostenstruktur und die Liquiditätsplanung müssen die Entscheidungsgrundlage jeder Vermarktungsaktivität bilden (siehe nebenstehende Übersicht). Ein wichtiger Faktor ist die Kostenseite. Verkäufe von Getreide werden dann für den Landwirt interessant, wenn die gesamten Kosten der Produktion (variable sowie Fixkosten) gedeckt sind. Eine wichtige Kennzahl sind die Vollkosten je Produktionseinheit. Liegt der Verkaufspreis über diesen Kosten, wird ein positiver Unternehmensgewinn aus dem Verkauf des jeweiligen Produktes erwirtschaftet. Deshalb sollten zumindest Teilverkäufe oder eine Absicherung über die Börse in Betracht gezogen werden, sobald sich der Marktpreis über diesem Break Even Punkt befindet (siehe Abbildung). Damit der Betrieb keinen Liquiditätsengpässen ausgesetzt ist, muss darüber hinaus klar sein, wann welche wichtigen Zahlungsströme (Pachtzahlung/ Einkauf Betriebsmittel) anfallen. Es kann nicht das Ziel eines ökonomisch agierenden Betriebsleiters sein, auf der einen Seite auf steigende Getreidepreise zu warten man könnte auch wetten sagen und auf der anderen Seite Liquiditätsengpässe zu riskieren. Nicht nur bei Thomas Manns Buddenbrooks sollte die Maxime gelten: „Mein Sohn, sey mit Lust bey den Geschäften am Tage, aber mache nur solche, daß wir bey Nacht ruhig schlafen können.“ Sind die betriebswirtschaftlichen Faktoren bekannt, kann man sich dem Markt und den möglichen Vermarktungsstrategien widmen. Neben dem direkten Verkauf oder dem Abschluss von Lieferverträgen stellen Terminmarktgeschäfte eine interessante Option dar und zwar in Form von Hedging (Preisabsicherung).Im Unterschied zum klassischen Vorvertrag, wo in aller Regel die physische Lieferung erfolgt, hat der überwiegende Teil der an den Terminmärkten Handelnden gar kein Interesse daran, das dem Future (Warenterminkontrakt) zugrundeliegende Handelsgut auch tatsächlich physisch zu liefern. Die Börse bietet dem Halter eines Futures deshalb die Möglichkeit, durch Tätigen eines Gegengeschäftes die Position glatt zu stellen und damit die Verpflichtungen der Verkaufsposition jederzeit und in vollem Umfang aufzulösen. Bei einem klassischen Absicherungsgeschäft (Short-H edge) beispielsweise verkauft der Landwirt Futures am Terminmarkt und kauft diese später wieder zurück (Tabelle 1). Der Warenterminkontrakt dient ihm also nur zur Absicherung des Preises. Die Ware wird er nach wie vor am Kassamarkt, also dem Händler oder auch der Mühle verkaufen. Preisrisiken wirkungsvoll mindern Es ist unbestritten die Hauptaufgabe des Hedge, durch den Futureshandel Preisrisiken wirkungsvoll zu begegnen. Auf den lokalen Märkten kann es durchaus vorkommen, dass von Seiten der aufnehmenden Hand zeitweise kein Kaufinteresse besteht. Gerade bei fallenden Märkten ist dies öfter der Fall, da Käufer dann meist nur sehr verhalten agieren. Da am Terminmarkt aber jederzeit gehandelt werden kann, lässt sichdas Risiko, dass der physische Markt (etwa der lokale Landhändler) nicht bereit ist die Ware zu kaufen, umgehen, indem man sich gegen fallende Preise an der Terminbörse absichert. Im Gegensatz zu starren Lieferverträgen ist die Preissicherung über den Terminmarkt zudem flexibler. Bei einem Liefervertrag sind der Zeitpunkt der Warenübergabe und das Zahlungsziel fix. Bei der Preissicherung über den Terminmarkt können der Verkauf der Ware und die Auflösung des Futureskontraktes jederzeit erfolgen und so flexibel auf sich ändernde Liquiditätsbedürfnisse angepasst werden. Das Geheimnis der Margin Um ein Termingeschäft möglichst komplikationslos abzuwickeln, gilt es jedoch einiges zu beachten. Beispielsweise die Margin, die monetäre Konsequenzen für denjenigen hat, der ein Termingeschäft eingegangen ist. Die Margin wird von der Clearingstelle vorgegeben, der übergeordneten Kontroll- und Koordinierungsinstitution der Warenterminbörse. Eine solche Stelle ist notwendig, weil an der Börse nie zwei Marktakteure bei Kauf oder Verkauf eines Futures direkt in Verbindung treten. Die Clearingstelle tritt somit als passiver Vertragspartner zwischen Käufer und Verkäufer. Da also kein direkter Vertrag zwischen Verkäufer und Käufer zustande kommt, übernimmt diese Stelle auch mögliche Ausfall- oder Bonitätsrisiken der Vertragsparteien. Aus diesem Grund werden von Seiten der Börse für den Handel mit Terminkontrakten Sicherheitsleistungen gefordert. Diese werden als Margin bezeichnet. Bei Abschluss eines Warenterminkontraktes wird eine Sicherheitsleistung fällig. Diese Einschussmargin (Initialmargin) soll Risiken, die auf Seiten der Börse und des Brokers liegen, reduzieren. Diese Initialmargin beträgt derzeit an der Euronext für einen Rapskontrakt (50 t) 1.100 €. Bei Notierungen, die bei etwa 310 Euro/t liegen, bedeutet das, dass 7 % des tatsächlichen Warenwertes auf dem Konto, das man bei seinem Broker unterhält, hinterlegt werden müssen. Es ist allerdings ratsam, über weitere Liquiditätsreserven zu verfügen. Denn der Warenterminkontrakt wird kontinuierlich, d.h. täglich zum aktuellen Marktpreis bewertet. Gewinne aber auch Verluste werden auf dem Konto direkt erfasst. Das Konto muss immer so ausgeglichensein, dass mindestens der Wert der Initialmargin verfügbar ist. Der Wert des Margin-Kontos entspricht demnach stets der Summe aus dem „Initialmargin“ plus tägliche Gewinne sowie minus aller täglichen Verluste über alle gehaltenen offenen Positionen. Verkauft ein Landwirt beispielsweise vier Rapskontrakte an der Euronext um seine Ernte abzusichern, muss er 4.400 € auf seinem Kontohinterlegen, das er bei seinem Broker unterhält (Tabelle 2, S. 24). Angenommen am Handelstag der Positionseröffnung fallen die Rapsnotierungen um 5 €/t. Da der Landwirt eine Short-Position eingegangen ist, d.h. einen Rapskontrakt verkauft hat, bekommt er aufeinem Konto 1.000 € (4 Kontrakte a 50 t x 5 €) gutgeschrieben. Steigt der Kurs entgegen aller Erwartungen um 5 €/t, werden 1.000 € Verlust verbucht, die der Landwirt auf seinem Margin-Kontobis zum nächsten Tag hinterlegen muss (Tabelle 2). Für die Absicherungsposition des Landwirts (Short Hedge) bedeutet das, dass zusätzlich Liquidität bereitgehalten werden muss. In der Praxis geht man davon aus, dass zu Beginn eines Hedgegeschäftes die Margin-Auslastung höchstens 50 % betragen sollte. In unserem Beispiel bedeutet das, dass neben der Initialmargin von 4.400 € zusätzlich noch einmal 4.400 € bereitgehalten werden sollten. Damit

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Vorsicht Ostwind

Getreidemarkt Die Schwarzmeerstaaten haben ein großes Produktionspotenzial für Getreide. Das haben sie 2016 bewiesen. Für 2017 stehen die Vorzeichen ebenfalls gut. Deutsche Ackerbauern werden mit der osteuropäischen Konkurrenz zu kämpfen haben. Schon in der laufenden Saison sorgten die guten Getreideernten in den Schwarzmeerstaaten wie Russland, Kasachstan und Ukraine für einen gehörigen Preisdruck auf den Exportmärkten der EU. Könnte dies in den nächsten Jahren zu einem Dauerzustand werden? Immerhin sprechen die derzeitigen Witterungsbedinungen für die kommende Ernte 2017 erneut für gute Hektarerträge. Doch die Schwarzmeerstaaten sind auch anfällig, weiß Expertin Stefanie Strebel, Geschäftsführerin bei KS Agrar. Die guten Weizenernten 2016 in den Schwarzmeerstaaten führten zu einer verstärkten Konkurrenz zum Beispiel für EUWeizen. Wird das Exportangebot dieserLänder in den kommenden Monaten abnehmen? Strebel: Der Markt hofft aktuell auf einNachlassen der Schwarzmeerexporte im Februar aufgrund von Behinderungen durch Eis. Im letzten Jahr waren jedoch keine massiven Behinderungen zu verzeichnen. Aus Russland sind bereits gut 40 Prozent der erwarteten Exporte und aus der Ukraine knapp zwei Drittel verladen. Die russischen Getreide-Exporte starteten verhalten in das neue Jahr, konnten zwischenzeitlichjedoch den Rückstand zum Vorjahraufholen. Da in diesem Jahr die Exportmenge um 4,5 Mio. t über dem Vorjahr rangiert, wird Russland länger am Markt sein als 2015/16. Der Ausbruch der AfrikanischenSchweinepest in Russland könnte jedoch wegen Quarantäneauflagen zwei Schwarzmeerhäfen behindern. Die beiden Häfen zeichnen für 9 Prozent der Exporte der laufenden Saison verantwortlich. Die ukrainischen Weizenexporte laufenaktuell schneller als im Vorjahr. Empfänger sind unter anderem Indien, Bangladesch, Indonesien, die Philippinen, Libyen und Libanon. Die Exporte in Richtung EU dagegen hinken hinterher. Hat die EU aufgrund des schwachen Euros nicht Vorteile?Strebel: Die EU hatte Mitte Dezember 11,1 Mio. t Weizen exportiert. Geplant sind für 2016/17 rund 25 Mio. t. Das sind also bereits 44 Prozent. Es verbleiben für die laufende Saison noch Exporte von rund 13,9 Mio t. Daher sollte die Konkurrenz aus der Schwarzmeerregion zwar weitervorhanden sein, die Exporte aus der EU sollten sich jedoch relativ problemlos platzieren lassen, gerade bei dem aktuell schwächeren Euro und festeren Rubel. Wie sehen die Aussaatflächen in den Schwarzmeerländern für 2017 aus? Strebel: Bei der Wintergetreideaussaat in Russland erwarten Analysten ein Anwachsen um rund 1,1 Mio. ha auf 17,4 Mio. ha. Das wäre die größte Fläche seit 2009. 86 bis 87 Prozent davon entfallen auf Weizen. Die gesamte Weizenanbaufläche inklusive Sommerweizen lag laut US- Agrarministerium in 2016/17 bei 26,9 Mio. ha, bei einem durchschnittlichen Hektarertrag von 2,8 t/ha. Prognosen für 2017/18 gibt es bislang keine. Der bisherige Witterungsablauf ist aber sehr positiv. Bei normalen Voraussetzungen rechnen wir mit einer weiteren Steigerung der Produktion in Russland auf circa 74 bis 76 Mio. t Weizen zur Ernte 2017, also ein Plus von 2 bis 4 Mio. t gegenüber 2016. Die Winterweizenaussaat in der Ukraine lief nach anfänglich zu trockenen Bedingungen durchschnittlich. Analysten prognostizieren für 2017/18 eine Gesamtweizenproduktion in der Ukraine von 25,2 Mio t, in der Spanne von 19,7 bis 28 Mio. t. Zum Vergleich: In der laufenden Saison 2016/17 stehen 27 Mio. t Weizen zur Verfügung. Regional wurde von heftigen Regenfällen im Oktober mit Schäden an den Saatenbeständen berichtet. Temporär waren auch sehr niedrige Temperaturen verzeichnet worden. Profitieren könnten davon die Ölfrüchte, allen voran die Sonnenblumen, die im April und Mai gesät werden. Erwarten Sie für 2017 und kommende Jahre ähnlich gute Getreideernten wie 2016?Strebel: Ja. Beide Länder haben mittelfristig eine deutliche Produktionssteigerung als Primärziel in Aussicht gestellt. Gerade für die Ukraine trägt der Agrarsektor massiv zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei und hat damit für die Regierung Priorität. Die Agrarexporte führen wertmäßig die Exportstatistiken an. Im Jahr 2015 lag der Anteil der Agrargüter an den Gesamtexporten bei 38,2 Prozent. Die Politik desukrainischen Agrarministeriums wird als verstärkt unternehmer- und exportorientiert bezeichnet. Das Wachstumspotenzial der ukrainischen Agrarproduktion ist allgemein als hoch einzustufen. Auch Putin hat eine klare Agrarstrategie. Die russische Landwirtschaft profitiert von den Handelsembargos. Die Produktionssteigerungen betreffen alle Bereiche der Landwirtschaft. Drei Viertel der russischen Getreide- und Sonnenblumenproduktion stammt von großen Agrarholdings, welche ausreichendes Fachwissen haben und die nationalen Förderprogramme optimal nutzen können. Aktuell beeinträchtigt der stockende Ausbau der Infrastruktur und die hohen Kreditzinsen die wirtschaftlichenDynamik des Landwirtschaftssektors in beiden Ländern. Könnte 2017 ein ähnliches Exportvolumen zur Verfügung stehen wie 2016 und damit den deutschen Bauern die Weizen- und Gerstenpreise kaputtmachen? Strebel: Wir erwarten ein ähnlich großes Exportvolumen auch in der Kampagne 2017/18, sofern nicht massive Wetterereignisse die Ernten einschränken. Jedoch machen diese unseres Erachtens den deutschen Bauern nicht die Weizen- und Gerstenpreise kaputt. Wichtig ist immer die globale Betrachtung der Angebots- und Nachfragesituation. Die Preise orientieren sich stark an der Chicagoer Leitbörse CBoT, welche in erster Linie die Situation der US-Exportwirtschaft beziehungsweise Versorgungs- und Verbrauchssituation widerspiegelt. Starken Einfluss auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit für deutsche Agrarrohstoffe haben auch die Devisenkurse. Wie groß ist in diesen Ländern die Gefahr von Wetterrisiken?Strebel: Die Landwirtschaft in der Ukraine ist geprägt von langen, kalten Wintern, einem späten Vegetationsbeginn und oft trockenen Bedingungen im Mai/Juni. Dadurch ist die Ukraine anfällig für Auswinterungsschäden und schwierige Aufwuchsbedingungen im Frühjahr. Die landwirtschaftlich dominierenden Regionen Russlands weisen kontinentales Klima mit langen, kalten Wintern und kurzen, heißen Sommern auf. Dadurch entfällt ein großer Teil des Anbaus auf Sommerkulturen. Aufgrund der kurzen Vegetationsphase ist das Ertragspotenzial der Flächen eingeschränkt und die Anfälligkeit für Schäden aufgrund Trockenheit ist hoch. Dies spiegelt sich auch in den unsteten Produktionsmengen dieser Länder in den letzten Jahrzehnten wider. Wie schätzen Sie die Produktionspotenziale von Russland und der Ukraine im Getreidesektor ein?Strebel: Wir erwarten in den nächsten Jahren, abgesehen von extremen Wetterphänomenen, eine kontinuierliche Steigerung der Produktionsmengen und Exportpotenziale, vor allem für Russland. Es bestehen weitreichende Förderprogramme für die Landwirtschaft, zum Beispiel um Brachflächen in Nutzung zu bringen oder Kreditzinsen zu verbilligen. In Russland werden aktuell erst 13 Prozent der Fläche landwirtschaftlich genutzt, jedoch liegen etwa 55 Prozent der weltweiten Schwarzerdeböden in Russland. Der Klimawandel dürfte zudem weitere Flächen, in Produktion bringen, die bisher nicht genutzt werden können. Die Ukraine hat noch größere wirtschaftliche Probleme, die die Produktion beschränken. Die Grundvoraussetzungen sind jedoch auch hier gegeben, um die Produktionen zu steigern. Wo haben diese Länder konkret Schwächen ?Strebel: Die

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Kurze Momente zum Verkaufen

Weizen: Der Getreidemarkt ist voll mit Ware. Das ist bekannt. Umso wichtiger ist es, die kurzen Zeiträume, in denen ein paar Euro mehr drin sind, mitzubekommen und zum Verkauf zu nutzen. Oder Instrumente nutzen, die gute Preise sicherstellen. Alle Getreidemarktmeldungen,die es gut mit den Landwirten meinen, haben derzeit eines gemeinsam: Sie nennen die leisesten Anzeichen irgendeiner Verbesserung. Hier ein Kleiner ,,Ausschlag´´ oder eine ,,Prämie”, dort eine winzige Möglichkeit zum ,,Geldverdienen”. Es geht um wenige Euro je Tonne und nicht je Doppelzentner, es sind die ganz kleinen Brötchen, die momentan gebacken werden. Aber es hilft nichts, wir sind gefangen in der Riesenmenge an Getreide der letzten vier Ernten. Die Ackerbauern rings um den Globus kommen mit den Anbaubedingungen offenbar sehr gut zurecht und es scheint auch das Kapital für die Betriebsmittel nicht zu fehlen. Russland kommt 25 fahre nach Ende der Sowjetunion richtig in Fahrt und übernimmt den Welthandel nicht nur in einzelnen Jahren, sondern offenbar über längere Zeiträume hinweg. Zwar wächst die Weltbevölkerung und mit für der Verbrauch, doch die Produktion bleibt keineswegs dahinter zurück. In dieser Situation gilt es, sich zu besinnen, wo die Stärken und Schwä­chen liegen. Der deutsche Ackerbau schafft Hektarerträge wie nirgendwo sonst und er kann in den meisten Jah­ren ganz hervorragende Weizenqua­litäten ernten. Das ist eine Stärke. Sie sollten wir unbedingt erhalten. Es gilt auch unter dem Regime einer neuen Düngeverordnung, die Qualitätswei­zenproduktion zu erhalten. Qualität wird in Zukunft den Unterschied an den Weltmärkten machen und im­mer wieder Chancen bieten. Eine Schwäche könnte darin liegen, dass viele Landwirte mit den moder­nen Vermarktungs-Instrumenten zu wenig vertraut sind. Eine Niedrig­ preisphase wie jetzt sollte auch da­ für dienen, sich darin weiterzubilden. Denn das Geschäft des Ackerbauern ist nicht nur, viele gute Ackerfrüchte zu ernten, er muss sie auch gut verkaufen können. Hoffentlich bald wie­ der in Zeiten, wo mehr als ein paar dürre Euro drin sind. Es gibt sie immer wieder: ,,gute” Preise. Aber nicht immer und nicht für jeden. Und nicht jeder gute Preis ist für jeden ein guter Preis. Was womöglich etwas verwir­rend klingt, lässt sich durchaus ent­ wirren und erklären. Stefanie Strebei hat das beim KWS-Ackerbauforum im mittelfränkischen Herrieden für die rund 150 Teilnehmer getan. Strebel stammt selbst von einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mit­telfranken, hat aber nach dem Stu­dium in Triesdorf gemeinsam mit einem Kompagnon die KS Ag­rar GmbH gegründet. Als Brokerin sind die Warenterminbörsen und der weltweite Agrarhandel ihr Ge­schäftsfeld. Wer die Getreidemärkte durchleuchten will, kommt, so sagt sie, nicht um den globalen Blick herum. Die Meinungsführerschaft rund um Angebot und Nachfrage hat derzeit das US-Landwirtschaftsministerium, kurz USDA’ inne. Zwar versucht die EU mit ihrem Prognosedienst MARS ein eigenes System zu installieren, doch noch hält der internationale Handel dann ,,die Luft an”, wenn das USDA seinen Bericht veröffentlicht. Das ist immer Mitte jeden Monats der Fall. Was derzeit den europäischen Weizenpreis stützt, ist aber eine Sache, die in keiner Mengenschätzung zu finden ist der schwache Euro. Bis Mitte 2016 lagen die US-Getreidepreise und die europäischen Preise fast deckungsgleich übereinander (siehe Grafik). Doch dann gab der Euro nach und verschaffte dem europäischen Weizen bei den internationalen Geschäften, die in US-Dollar abgerechnet werden, einen Vorteil. Seitdem klafft zwischen den europäischen Börsenpreisen und den Preisen an der Chicagoer CBoT eine Lücke von 25 bis 35 €/t. Was genau ist der gute Preis? Doch in diesem Vermarktungs­jahr werden die Preise keinesfalls noch in den Himmel wachsen. Es gibt schlicht und einfach zu viel Getreide und es kommt andauernd neue Ware hinzu. Australien hat gerade eine her­ vorragende Ernte eingebracht, die Südamerikaner haben gerade ange­fangen, Getreide zu dreschen. International fallen die in Europa fehlenden rund 15 Mio. t (zu einem üblichen Jahr) kaum ins Gewicht. Es gibt übrigens auch in Europa der­ zeit Gewinner: Es ist Rumänien. Die dortigen Händler verschiffen die gute Weizenernte der rumänischen Bau­ern über das Schwarze Meer und konnten bis jetzt schon mehr Weizen exportieren als im gesamten letzten Wirtschaftsjahr. Das ist auch einer der Gründe, warum das Exportziel der EU, wie Strebei sagte, heuer „lo­cker erreicht wird”. Sie erinnerte an die”Kernkompetenz” des deutschen und vor allem auch bayerischen Ackerbaus: der Qualitätsweizen, der auch auf den Exportmärkten immer geschätzt sei. In diesem Zug übte sie Kritik an der bevorstehenden Dünge­ verordnung und an der Debatte, die bislang dazu geführt wurde. Der Blick auf die Preiskurve des Weizens (siehe Grafik) im vergan­ genen Jahr zeigt Spitzen und Täler. Deutlich ist im Nachhinein abzu­lesen, wann günstige(re) Verkaufs­ momente gewesen wären. Doch was heißt günstig, wann ist ein Preis ein guter Preis für einen Ackerbauern? Dafür gibt es laut Stefanie Strebel eigentlich nur eine Möglichkeit, die Antwort zu finden: Man muss seine Kosten kennen. Der Ackerbauer muss wissen, wieviel der Doppelzentner Weizen ihn selbst gekostet hat. Dazu kommt er nicht umhin, seine Vollkosten zu kalkulieren. Das Ziel sollte dann sein, die Vollkosten (ohne dass die EU Flächenprämie abgezogen ist) über den Weizenpreis erstattet zu bekommen. Die Flächenprämie wäre in diesem Fall der Unternehmensgewinn. Wird die Flächenprämie in der Vollkostenkalkulation bereits berücksichtigt und sind selbst dann die Kosten nicht zu decken, bleibt die Arbeit des Betriebsleiters ohne Lohn. Mit Strategie das Vermarkten angehen Diese Rechnung wird derzeit viele ernüchtern, doch sie ist nicht zu ersetzen, wenn der Blick in die Zu­kunft gerichtet werden soll. Nur mit dem Wissen über die eigenen Kos­ten können die Instrumente genutzt werden, mit denen die Chancen auf den Zukunftsmärkten aufgedeckt werden können. Denn eines ist klar: Eine Marktbetrachtung wie oben an­ gestellt hilft nur für einen begrenz­ten Zeitraum von vielleicht zwei Wo­chen, um den Marktverlauf erahnen zu können. Doch landwirtschaftli­che Unternehmer haben noch mehr Möglichkeiten, um strategisch zu vermarkten, wie dies Stefanie Stre­bel nennt. Zum einen ist dies Bei einem Prämienkontrakt vereinbart der Ackerbauer mit seinem Landhändler eine Prämie, etwa Matifpreis minus 15 €. Zu einem späteren Zeitpunkt fixiert der Landwirt den hoffentlich dann günstigen Matifkurs. Damit ist der Wert der Ware festgelegt. Nach der Ernte liefert der Landwirt die Ware bei seinem Erfasser ab. Die Vorteile für den Landwirt sind, dass er zum einen an den Warenterminbörsen mitmacht, zugleich hat er

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Gut versorgt

Zuletzt sorgte die Trockenheit im Juni/Juli in Südeuropa und in Teilen Osteuropas für Nervosität am Braugerstenmarkt. Die Bestände in Skandinavien und im Vereignigten Königreich entwickelten sich demgegenüber sehr gut. Die Kommission schätze Ende Juni die EU-Gesamtgerstenernte für 2017/18 auf 57,5 Mio. t weniger als 2016. Dies ist somit in beiden Fällen niedriger als im Vorjahr. Jedoch führen deutlich bessere Selektionsraten als in der Vorsaison zu höheren Braugerstenmengen in der EU. Die Sommerbraugerste sehen die Schätzer von Strategie Grains für die kommende Saison mit 8,65 Mio. t rund 600.000 t höher als im Vorjahr. Die Winterbraugersten-Produkti­ on liegt bei knapp über 4 Mio. t und damit um 1,5 Mio. t höher. Das Angebot an brau­ fähiger Ware wird also EU-weit deutlich besser als in der Vorsaison bewertet. So wird 2017/18 mit einem Braugersten-Überhang in der EU von 2,2 Mio. t gerechnet, während 2016 nahezu keine Braugerste zu viel war. Braugerste scheint demnach EU-weit mehr als ausreichend vorhanden zu sein und auch im Exportmarkt kann die EU nach dem Aussetzen letzte Saison wieder mitmischen. Das Bild zeigt sich jedoch in den wichtigsten EU-Anbauländern Frankreich, Deutschland, Dänemark, Vereinigtes Königreich (UK) und Tschechien differenzierter. Frankreich ist der größte Gerstenanbauer der EU. Es wird eine Gesamtgerstenernte von 12 Mio. t erwartet. Hiervon entfallen auf Sommergerste 2,6 Mio. t, also 23 Prozent über dem schlechten Vorjahreswert. Gründe sind die Ausdehnung der Anbaufläche, aber auch bessere Bel dingungen als in der Vorsaison. Die Druschergebnisse der Wintergerste deuten auf zufriedenstellende Qualitätswerte hin, jedoch ist der Proteingehalt etwas höher als normal. Franzosen trumpfen auf Die Befürchtung, dies könne sich auch in der Sommergerste fortsetzen und so die Selektionsraten für Braugerste reduzieren, bestätigte sich bisher nicht. Die Anfang Juli stark schwankenden Braugerstenprei­se waren der Nervosität im Zuge der ersten Druschergebnisse in Frankreich geschul­det. Bei den angesetzten Selektionsraten stehen an braufähiger Sommergerste 1,71 Mio. t zur Verfügung, ein Plus von 0,6 Mio. t; an braufähiger Wintergerste stehen mit 2,8 Mio. t gar 1,5 Mio. t mehr an. Damit ist Frankreich als größter An­ bieter bei Winter- und Sommerbraugerste nach dem Ausfall in der letzten Saison zurück im Markt. Deutschland wird als zweitgrößter Gerstenproduzent in der EU rund 10,7 Mio. t ernten. Der Sommergersten­ anteil liegt mit geschätzten 1,94 Mio. t leicht über dem Vorjahr. Dies ist der aus­ gedehnten Anbaufläche in diesem Jahr zu verdanken. Die Selektionsrate ist üblicher­ weise in Deutschland sehr hoch. So rech­net die Branche mit einer braufähigen Sommergerste von 1,23 Mio. t, ein Plus von 100.000 t. Trotzdem ist Deutschland ein Nettoimporteur für Braugerste. In die­ser Saison wird ein Importbedarf von knapp 0,8 Mio. t für Sommerbraugerste und 0,15 Mio. t für Winterbraugerste ge­schätzt. Die Qualitäten sehen bisher in Deutschland gut aus. Am Oberrhein ka­men die ersten Sommerbraugersten mit etwas hohen Proteinwerten in die Lager, das ist aber noch nicht repräsentativ. Deutschland erwartet also eine gute Brau­ gerstenernte und wird etwas weniger Im­ portbedarf haben als 2016. Tschechien braucht Ware In Tschechien zeigt sich ein anderes Bild, Die Gesamtgerstenernte wird aktuell 1,68 Mio. t geschätzt. Dies sind 7 Prozent weniger als im Vorjahr und ist vor allem der Vorsommertrockenheit geschuldet. Die Sommergerste macht hier einen Anteil von knapp über 1,22 Mio. t aus. Die Winter­ gerste geht komplett ins Futter, sodass nur Sommerbraugerste selektiert wird. Hier wird, wie im Vorjahr, mit einer Produkti­onsmenge von knapp über 0,52 Mio. t gerechnet. Aufgrund der stetig gestiegenen Inlandsnachfrage wird Tschechien dieses Jahr rechnerisch keine Ware für den Export zur Verfügung haben und selbst auf Im­ porte angewiesen sein. Dies ist vor allem für die grenznahen süddeutschen und ost­deutschen Mälzereien von Bedeutung. Die billige tschechische Braugerste der letzten Jahre dürfte dieses Jahr also weniger zur Verfügung stehen. Dänemarkt: mehr Export Dänemark erwartet eine Gesamtgersten­ ernte von 3,8 Mio. t, der überwiegende Teil davon ist Sommergerste. Hier sollen in der kommenden Saison 3 Mio. t zur Verfügung stehen. Die Selektionsrate liegt aber deutlich über dem Vorjahr, sodass Marktexperten mit einem höheren Angebot an braufähiger dänischer Sommergerste rechnen. So sollen 1,23 Mio. t zur Verfügung stehen, ein Plus von 0,1 Mio. t. Über die Qualitäten lässt sich hier noch keine Aussage treffen, da die Ernte später, im August/September, erfolgt. Da Dänemark über wenig eigene Malzka­ pazitäten verfügt, steht viel für den Export zur Verfügung. So sollen 0,92 Mio. t aus­ geführt werden können, fast 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies ist auch für die deutschen Mälzereien relevant. Gerade die ostdeutschen Mälzereien, die stark aus Tschechien versorgt wurden, dürften ihr internationales Sourcing stärker auf Skan­ dinavien konzentrieren. Nach einem guten Saisonverlauf steht im Vereinigten Königreich (UK) mehr Gesamtgetreide zur Verfügung als im Vor­ jahr. Der überwiegende Teil ist auch hier Sommergerste. Durch die Selektion sehen Schätzer die verfügbare Sommerbraugers­ tenmenge bei 1,87 Mio. t gegenüber 1,78 Mio. tim Vorjahr. Die Winterbrau­ gerste liegt bei 0,74 Mio. t, das sind rund 0,13 Mio. t mehr als 2016. Diese größere Produktionsmenge sorgt auch für ein grö­ ßeres Exportpotenzial aus UK für das eu­ ropäische Festland. So könnte das Land mit 0,72 Mio. t gut 200.000 t mehr ausfüh­ ren. Hiervon dürften auch norddeutsche und oberrheinische Mälzer profitieren. EU bleibt gefragter Exporteur Global dürfte das Angebot in der kommen­ den Saison kleiner ausfallen als in der Vor­ saison. Sowohl in der Ukraine als auch in Australien, Kanada und den USA wurden die Produktionsmengen trockenheitsbe­ dingt nach unten korrigiert. In Südameri­ ka wurde die Gerste für die kommende Saison erst im Juli ausgesät. Die Fläche im größten Anbauland Argentinien soll um 10 Prozent kleiner ausfallen. Global dürf­ te die Versorgung für Braugerste also eher knapp und die EU als Exporteur gefragt sein. Dies dürfte den Preisen zusätzlich Stabilität verleihen. Noch sind die Aufgelder hoch Das Preisniveau auf der Erzeugerebene liegt aktuell bei 175 bis 180 Euro/t ex Ern­ te franko Erfassungsbetrieb in Süd- und Westdeutschland. In Ostdeutschland dürf­ te der Markt rund 5 bis 8 Euro/t niedriger notieren. Der Termin ab Oktober wird mit einem Aufgeld von 10 Euro/t über dem Ex-Ernte-Preis besprochen. Die Fut­tergerste hingegen wird bei einem Erzeugerpreis von 115 bis 120 Euro/t Ex

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Gut versorgt

Zuletzt sorgte die Trockenheit im Juni/Juli in Südeuropa und in Tei­len Osteuropas für Nervosität am Braugerstenmarkt. Die Bestände in Skandinavien und im Vereinigten Königreich entwickelten sich demgegenüber sehr gut. Die EU-Kommission schätzte Ende Juni die EU-Gesamtgerstenernte für 2017/18 auf 57,5 Mio. t, was rund 4 Prozent weni­ger als im Vorjahr wären. Der Anteil der Sommergerste liegt bei 27,2 Mio. t, also um 2,8 Mio. t weniger als 2016. Dies ist somit in beiden Fällen niedriger als im Vorjahr. Jedoch führen deutlich bessere Selektionsraten als in der Vorsaison zu höheren Braugerstenmengen in der EU. Die Sommerbraugerste sehen die Schätzer von Strategie Grains für die kommende Saison mit 8,65 Mio. t rund 600.000 t höher als im Vorjahr. Die Winterbraugersten-Produkti­on liegt bei knapp über 4 Mio. t und damit um 1,5 Mio. t höher. Das Angebot an brau­fähiger Ware wird also EU-weit deutlich besser als in der Vorsaison bewertet. So wird 2017/18 mit einem Braugersten-Überhang in der EU von 2,2 Mio. t gerechnet, während 2016 nahezu keine Braugerste zu viel war. Braugerste scheint demnach EU-weit mehr als ausreichend vorhanden zu sein und auch im Exportmarkt kann die EU nach dem Aussetzen letzte Saison wieder mitmischen. Das Bild zeigt sich jedoch in den wichtigs­ten EU-Anbauländern Frankreich, Deutschland, Dänemark, Vereinigtes Königreich (UK) und Tschechien differenzierter. Frankreich ist der größte Gerstenan­bauer der EU. Es wird eine Gesamtgers­tenernte von 12 Mio. t erwartet. Hiervon entfallen auf Sommergerste 2,6 Mio. t, also 23 Prozent über dem schlechten Vor­ jahreswert. Gründe sind die Ausdehnung der Anbaufläche, aber auch bessere Be­ dingungen als in der Vorsaison. Die Druschergebnisse der Wintergerste deuten auf zufriedenstellende Qualitätswerte hin jedoch ist der Proteingehalt etwas höher als normal. Franzosen trumpfen auf Die Befürchtung, dies könne sich auch in der Sommergerste fortsetzen und so die Selektionsraten für Braugerste reduzieren, bestätigte sich bisher nicht. Die Anfang Juli stark schwankenden Braugerstenprei­se waren der Nervosität im Zuge der ersten Druschergebnisse in Frankreich geschul­det. Bei den angesetzten Selektionsraten stehen an braufähiger Sommergerste 1,71 Mio. t zur Verfügung, ein Plus von 0,6 Mio. t; an braufähiger Wintergerste stehen mit 2,8 Mio. t gar 1,5 Mio. t mehr an. Damit ist Frankreich als größter An­ bieter bei Winter- und Sommerbraugerste nach dem Ausfall in der letzten Saison zurück im Markt. Deutschland wird als zweitgrößter Gerstenproduzent in der EU rund 10,7 Mio. t ernten. Der Sommergersten­ anteil liegt mit geschätzten 1,94 Mio. t leicht über dem Vorjahr. Dies ist der aus­ gedehnten Anbaufläche in diesem Jahr zu verdanken. Die Selektionsrate ist üblicher­ weise in Deutschland sehr hoch. So rech­net die Branche mit einer braufähigen Sommergerste von 1,23 Mio. t, ein Plus von 100.000 t. Trotzdem ist Deutschland ein Nettoimporteur für Braugerste. In die­ ser Saison wird ein Importbedarf von knapp 0,8 Mio. t für Sommerbraugerste und 0,15 Mio. t für Winterbraugerste ge­schätzt. Die Qualitäten sehen bisher in Deutschland gut aus. Am Oberrhein ka­men die ersten Sommerbraugersten mit etwas hohen Proteinwerten in die Lager, das ist aber noch nicht repräsentativ. Deutschland erwartet also eine gute Brau­gerstenernte und wird etwas weniger Im­portbedarf haben als 2016. Tschechien braucht Ware In Tschechien zeigt sich ein anderes Bild. Die Gesamtgerstenernte wird aktuell 1,68 Mio. t geschätzt. Dies sind 7 Prozent weniger als im Vorjahr und ist vor allem der Vorsommertrockenheit geschuldet. Die Sommergerste macht hier einen Anteil von knapp über 1,22 Mio. t aus. Die Wintergerste geht komplett ins Futter, sodass nur Sommerbraugerste selektiert wird. Hier wird, wie im Vorjahr, mit einer Produktionsmenge von knapp über 0,52 Mio. t gerechnet. Aufgrund der stetig gestiegenen Inlandsnachfrage wird Tschechien dieses Jahr rechnerisch keine Ware für den Export zur Verfügung haben und selbst auf Importe angewiesen sein. Dies ist vor allem für die grenznahen süddeutschen und ostdeutschen Mälzereien von Bedeutung. Die billige tschechische Braugerste der letzten fahre dürfte dieses Jahr also weniger zur Verfügung stehen. Dänemarkt: mehr Export Dänemark erwartet eine Gesamtgersten­ ernte von 3,8 Mio. t, der überwiegende Teil davon ist Sommergerste. Hier sollen in der kommenden Saison 3 Mio. t zur Verfügung stehen. Die Selektionsrate liegt aber deutlich über dem Vorjahr, sodass Marktexperten mit einem höheren Angebot an braufähiger dänischer Sommergerste rechnen. So sollen 1,23 Mio. t zur Verfügung stehen, ein Plus von 0,1 Mio. t. Über die Qualitäten lässt sich hier noch keine Aussage treffen, da die Ernte später, im August/September, erfolgt. Da Dänemark über wenig eigene Malzka­ pazitäten verfügt, steht viel für den Export zur Verfügung. So sollen 0,92 Mio. t aus­geführt werden können, fast 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies ist auch für die deutschen Mälzereien relevant. Gerade die ostdeutschen Mälzereien, die stark aus Tschechien versorgt wurden, dürften ihr internationales Sourcing stärker auf Skan­dinavien konzentrieren. Nach einem guten Saisonverlauf steht im Vereinigten Königreich (UK) mehr Gesamtgetreide zur Verfügung als im Vor­jahr. Der überwiegende Teil ist auch hier Sommergerste. Durch die Selektion sehen Schätzer die verfügbare Sommerbraugers­ten menge bei 1,87 Mio. t gegenüber 1,78 Mio. t im Vorjahr. Die Winterbrau­ gerste liegt bei 0,74 Mio. t, das sind rund 0,13 Mio. t mehr als 2016. Diese größere Produktionsmenge sorgt auch für ein grö­ßeres Exportpotenzial aus UK für das eu­ropäische Festland. So könnte das Land mit 0,72 Mio. t gut 200.000 t mehr ausfüh­ren. Hiervon dürften auch norddeutsche und oberrheinische Mälzer profitieren. EU bleibt gefragter Exporteur Global dürfte das Angebot in der kommen­den Saison kleiner ausfallen als in der Vor­saison. Sowohl in der Ukraine als auch in Australien, Kanada und den USA wurden die Produktionsmengen trockenheitsbe­dingt nach unten korrigiert. In Südameri­ka wurde die Gerste für die kommende Saison erst im Juli ausgesät. Die Fläche im größten Anbauland Argentinien soll um 10 Prozent kleiner ausfallen. Global dürf­te die Versorgung für Braugerste also eher knapp und die EU als Exporteur gefragt sein. Dies dürfte den Preisen zusätzlich Stabilität verleihen. Noch sind die Aufgelder hoch Das Preisniveau auf der Erzeugerebene liegt aktuell bei 175 bis 180 Euro/t ex Ern­te franko Erfassungsbetrieb in Süd- und Westdeutschland. In Ostdeutschland dürf­te der Markt rund 5 bis 8 Euro/t niedriger notieren. Der Termin ab Oktober wird mit einem Aufgeld von 10 Euro/t über dem Ex-Ernte-Preis besprochen. Die Fut­tergerste hingegen wird bei einem

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Rapssaat bewegt sich im Bärenmarkt

Der Agraranalyst Martin Hares von der KS Agrar GmbH sieht den derzeitigen Rapsmarkt in Bärenstimmung. Die Folge der EU-weit eingefahrenen Rekordernten war zunehmender Preisdruck, den der Markt jetzt spürt. Mittelfristig sieht der Marktexperte für die Nachfrageseite den Energiesektor an Bedeutung gewinnen, auch wenn dabei viel von politischen Entscheidungen abhängt. Für Raps sprach Mechthilde Becker-Weigel vom wirtschaftsdienst agrar mit Martin Hares über die aktuellen Marktentwicklungen. Raps: Was sind zurzeit die wichtigsten Einflüsse auf den europäischen und deutschen Rapsmarkt? Martin Hares: Angesichts der mehr als guten Ernten in weiten Teilen Europas (Deutschland 6,08 Mio. Tonnen; Frankreich 5,4 Mio. Tonnen;EU-27 20,5 Mio. Tonnen) entstand vor der Ernte zunehmender Preisdruck. Die Versorgungslage der Mühlen bis in den Winter hinein ist sehr gut. Gerade auf den vorderen Terminen waren und sind die Preisabschläge gegenüber der MATIF sehr hoch. Ein reiner Käufermarkt entstand. In der Europäischen Union zeichnet sich bis ins Frühjahr hinein eine knappe Versorgungslage auf dem Sojasektor ab. Aufgrund der „Null-Toleranzpolitik“ für noch nicht in der EU genehmigte genetisch veränderte Mais- und Sojabohnensorten fallen die USA als Lieferant weitestgehend aus. Die EU benötigt aber im Zeitraum Oktober bis März eine Menge von 5 bis 6,5 Mio. Tonnen Bohnen aus den USA, da Südamerika bereits heute nahezu ausverkauft ist. Dies würde für eine steigende Verarbeitung von Raps in den kommenden Monaten sprechen, um Sojaschrot im größeren Umfang durch Rapsschrot zu ersetzen. Die Entwicklung der Sojapreise bleibt mittelfristig schwer auszurechnen, da viel von den Erträgen der südamerikanischen Ernten im Frühjahr 2010 abhängen wird. Sollten sich die Prognosen für die US-Sojabohnenernte bewahrheiten (optimistische Schätzungen gehen von bis zu 90 Mio. Tonnen aus) und es zu Erntedruck und Engpässen bei der Exportlogistik kommen wird, dürfte sich der Preisdruck auch an der MATIF bemerkbar machen. Raps: Bildet die Matif aus ihrer Sicht als Makler derzeit (Mitte September) ein realistisches Preisniveau ab? Martin Hares: Jein. Für die vorderen Termine ist die MATIF derzeit wohl etwas überbewertet. Die Ölmühlen haben sich aus der Ernte heraus ordentlich eingedeckt und sind nur noch sporadisch und widerwillig als Käufer am Markt. Dies findet natürlich auch Ausdruck in den Preisen.Bei Abschlägen von 15 bis 20 €/t für Septemberlieferung gegenüber dem Novembertermin kann wohl kaum von einem realistischen Preisniveau gesprochen werden. Auf den hinteren Terminen sieht die Lage wieder anders aus. Berücksichtigt man die gängigen Fracht- und Umschlagsparitäten des physischen Marktes gegenüber der MATIF, passen die Notierungen schon zusammen. Mittelfristig sollte sich dieSchieflage am Kassamarkt aber wieder einrenken und die MATIF wird auch auf den vorderen Terminen wieder ein Abbild der physischenMärkte darstellen. Raps: Wie können Erzeuger für ihre Restmengen aus der Ernte 2009 noch eine optimale Preissicherung betreiben in dieser Saison? Martin Hares: Das ist natürlich zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer. Wir befinden uns in einem Bärenmarkt. Dass die Preise zumindest kurzfristig den Boden noch nicht gefunden haben ist nicht auszuschließen. Die Frage die sich stellt ist, was man unter „optimal“ versteht. Umdas bestmögliche Ergebnis zu erzielen ist der Zug längst abgefahren. Statt wieder auf Höchstpreise zu spekulieren, sollte vielmehr Schadensbegrenzung betrieben werden. Die Frage muss lauten, zu welchem Preis kann noch gewinnbringend vermarktet werden? Umdieses Ziel zu erreichen, sollten angesichts der niedrigen Prämien auch börsengestützte Vermarktungsatrategien ins Auge gefasst werden.Aber unabhängig vom Weg der Vermarktung sollten Phasen der Markterholung für eine Vermarktung genutzt werden. Raps: Die Ernte 2009 brachte für die EU die bislang größte Rapsernte, aber der Markt verläuft sehr zäh.Was können die Marktteilnehmeraus dem diesjährigen Marktverlauf lernen? Martin Hares: Die Rekordernte in der EUbrachte mit sich, dass sich aus der Ernte herausein deutlicher Angebotsüberhang entwickelteund ein reiner Käufermarkt entstand. Druckpartien und Preiseingeständnisse von derVerkäuferseite waren die Folge. Dies hat einmalmehr gezeigt, dass sich die Abgeber frühzeitigum die Vermarktung kümmern müssen. Dabeigeht es weniger um die preisliche Ausgestaltung,als vielmehr darum, den Warenfluss sicherzustellenum Druckpartien zu vermeidenund den Erntedruck zu lindern. Dabei werdenKontraktmodelle wie Prämienkontrakte, EFP oder Optionen und eine stetige Marktbeobachtung einen stetig wachsenden Stellenwert einnehmen. Raps: Die Rapsaussaat für die nächste Saison ist abgeschlossen.Worauf sollten Landwirte bei der Vermarktung und beim Abschluss Vorkontrakten für die Ernte 2010 achten? Martin Hares: Angesichts der aktuellen Marktlage ist es natürlich schwer, jetzt schon über die Vermarktung der Ernte 2010 zu diskutieren.Wichtig wird aber sein, klar seine betrieblichen Kostenstrukturen zu kennen und sich daraus einen Mindestpreis abzuleiten. Liegt der aktuelle Marktpreis oberhalb dieses Mindestpreises sollte über den Verkauf von Teilmengen nachgedacht werden. Gerade Prämienkontrakte bieten sich für eine frühzeitige Vermarktung an. Diese haben den Vorteil gegenüber Vorkontrakten, dass die Preisliche Fixierung bis zur Ernte erfolgen kann. Raps: An der Matif werden auch Optionen auf Rapsfutures gehandelt. Unter welchen Voraussetzungen Könnte das Optionsgeschäft in dieKontraktgestaltung Einzug nehmen? Martin Hares: Derzeit gestaltet sich der Optionshandel auf Weizen, Raps und Mais an der MATIF noch sehr illiquide. Dies kann sich für Marktteilnehmer durchaus negativ auswirken. Zusätzlich gestaltet sich der Marktzugang derzeit noch schwierig. Kaum eine Bank oder einBroker bietet den Handel an. Solange es keinen einfachen und direkten Zugang zum Markt gibt und der Markt nicht an Liquidität gewinnt, sollte noch Abstand vom Optionshandel genommen werden. Gleichzeitig besteht auf fast allen Stufen des Agrargewerbes noch ein deutlicher Aufklärungsbedarf über die Funktionsweise und die Anwendungsfelder. Bis sich der Optionshandel als eigenständiges Handelsinstrument etabliert hat, wird wohl noch einige Zeit vergehen. Raps: Welche Vorteile würden sich für die Erzeugerstufe, Handel und Verarbeiter ergeben? Martin Hares: Für den Landwirt stellen Optionen nichts anderes dar als ein Mindestpreismodell. Das bedeutet, dass er sich einen bestimmtenVerkaufspreis sichern kann und abhängig von der jeweiligen Marktentwicklung zu diesem Preis die Option ausübt oder bei steigenden Preisen diese verfallen lässt. Dies bietet dem Landwirt eine Preissicherung nach unten bei gleichzeitiger Partizipation an steigenden Preisen. Für den Handel und Verarbeiter sind dies natürlich interessante Dienstleistungen zur Kundenbindung. Raps: Was werden aus Ihrer Sicht mittel- und langfristig die größten Veränderungen am Ölsaatenmarkt sein, auf die die Marktteilnehmer sich einstellen sollten? Martin Hares: Für die Nachfrageseite wird der Energiesektor eine immer weiter steigende Bedeutung einnehmen. Dabei wird viel von politischen Entscheidungen abhängen. In mehreren EU-Mitgliedsstaaten stehen für 2010 Erhöhungen der Beimischungsquoten für Diesel zur Debatte. Hinzu kommt, dass Fragen

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Direkt oder über den Händler

Das Spektrum der Möglichkeiten, vom Geschehen an Warenterminmärkten zu profitieren, ist vielfältig. Neben der direkten Preisabsicherung über denTerminmarktbietet auch der Landhandel zunehmend Alternativen an. In der Regel nutzen Landwirte Warenterminbörsen, um Preisinformationen einzuholen und um ihre Produktion gegen starke Preisschwankungen abzusichern. Letzteres können sie auf verschiedene Weise handhaben je nachdem, wie vertraut sie mit dem Börsengeschehen sind. Direkt an die Börse Wollen Landwirte direkt an der Börse handeln, müssen sie sich an einen Börsenmakler (Broker) wenden. Derzeit gibt es in Deutschland rundzehn Telefonbroker, die sich auf den Agrarbereich spezialisiert haben. Nach entsprechenden Anmeldeformalitäten und Konteneröffnungenwird die Börsenorder dann jeweils per Telefon an den Broker gegeben und von diesem in das Börsensystem. Der Broker kann bei der Orderstellung Tipps geben, weist darauf hin, wann Kontrakte auslaufen, und stellt meist auch regelmäßige Marktinformationen bereit.Die Preisstruktur dieser Börsenmakler ist weitestgehend homogen. Ein Vergleich der Angebote kann sich aber durchaus lohnen. Je nach Umsatz besteht schon die Möglichkeit Rabatte und niedrigere Gebührensätze auszuhandeln. Eine andere Variante, direkt an die Börse zugehen, sind Online-Handelsplattformen. Hier wird über eine entsprechende Handelssoftware die Order direkt von den Landwirten eingegeben. Bei diesen Systemen stehen ganz klar die niedrigen Transaktionskosten im Vordergrund. Entsprechend gering ist das zusätzliche Dienstleistungsangebot. Im alltäglichen Handel ist man meist auf sich alleine gestellt. Empfehlenswert sind diese Systeme nur für Landwirte die bereits über Börsenerfahrung verfügen und selbstständig mit den Börsengegebenheiten umgehen können und wollen. Für eine Preisabsicherung muss man nicht zwingend selbst an der Börse aktiv werden. Der Landhandel bietet inzwischen mehrere Modelle an, die für beide Seiten Vorteile ergeben. Für den Landwirt entfallen die Margin-Anforderungen und er muss kein Konto bei einem Broker unterhalten. Zudem entfällt der Handel um den Preis, da sich die Verträge an den Börsennotierungen orientieren. Der Landhändler kann sich frühzeitig den Weizen sichern, erhöht seine Planungssicherheit und kann dem Landwirt auch eine Vermarktungsmöglichkeit bieten, wenn der physische Markt dies nicht hergibt. Das ist möglich über EFP, Optionsmodell oder den Prämienkontrakt. EFP – jeder sichert seinen Preis Noch wenig bekannt, aber durchaus interessant ist ein EFP-Geschäft (Exchange of Futures for Physicals). Auch hier wird über die Basis ein Preis von den Notierungen der Euronext abgeleitet. Der Vorteil dieses Modells ist, dass beide Vertragsparteien unabhängig voneinander eine Preissicherung betreiben. Hierfür müsssen aber beide Vertragspartner an der Börse aktiv werden. Das EFP Geschäft umfasst immer eine Warenkomponente und eine Futureskomponente. Ein privatrechtlicher Vertrag wird geschlossen, der Qualität, Menge, Lieferort, Zeitpunkt und die Basis enthält. Vor Abschluss des EFP muss dieses Geschäft der Börse gemeldet werden. Nehmen wir wieder das Weizenbeispiel (Abbildung 1). Beide Vertragspartner vereinbaren den gleichzeitigen Austausch von Terminkontrakten und physischer Ware im November Als Preis für die Ware wird dabei der zum Lieferzeitpunkt gültige Kurs des entsprechenden Warenterminkontraktes vereinbart. Nun können beide Parteien bis zum Lieferzeitpunkt einen für sich günstigen Preis an der Börse fixieren. Der Landwirt wird dies tun, wenn der Preis hoch und der Händler, wenn er niedrig ist. Geht es wie im vorherigen Beispiel um 200 t B-Weizen, würden Landwirt und Händler jeweils vier Kontrakte mit gleichem Termin an der Börse fixieren. Somit besitzt der Landwirt vier Short Positionen und der Händler vier Long-Positionen des gleichen Futures. Bei Ablauf des Geschäfts liefert der Landwirt den Weizen beim Landhändler ab und tauscht mit diesem die vier Warenterminkontrakte, sodass beider Positionen an der Börse glattgestellt sind. Somit hat das EFP-Geschäft den Vorteil, dass beide Parteien unabhängig voneinander einen für sich günstigen Preis sichern können. Sie reduzieren damit neben dem Preis-, Absatz- bzw. Bezugsrisiko auch das mit dem Futureshandel verbundene Basisrisiko. Da die Positionen der Vertragspartner außerhalb des Börsenhandels gegeneinander ausgetauscht werden, beseht auch keine Gefahr, dass nicht genügend Kontrakte zum Glattstellen der Position vorhanden sind. Option sichert Mindestpreis Optionsmodelle ermöglichen dem Landwirt sich einen Mindestpreis zu sichern. Mit Zahlung der Optionsprämie erwirbt der Landwirt dasRecht seine Ware zu einem vorher festgelegten Preis (Ausübungspreis) vermarkten zu können. Er hat aber nicht die Pflicht dies auch zu tun.Somit hat sich der Landwirt gegen fallende Preise abgesichert und gleichzeitig die Option an steigenden Preisen zu partizipieren. Steigt der Preis während der Laufzeit über den Ausübungspreis, lässt er die Option verfallen und vermarktet zum aktuellen Tagespreis. Fällt der Preis unter den Ausübungspreis, macht der Landwirt von seinem Recht Gebrauch und der Landhändler muss ihm die Ware zum vereinbarten Preis abnehmen (Abbildung 2). Das Optionsgeschäft wird also in zwei Phasen abgewickelt. Der erste Teilakt besteht aus dem Abschluss des Optionsvertrages und der Zahlung des Optionspreises. Macht der Optionskäufer von seinem Gestaltungsrecht Gebrauch, kommt es zu dem Handel. Derzeit liegen die Kosten für eine solche Option bei ca. 10 €/t liegen. Angeboten werden Verträge für Mais und Raps. Wie die Abbildung 3 zeigt, beschränkt sich das Risiko darauf, dass man seinen Raps entsprechend der Kosten der Option (hier 10 €/t) unter dem aktuellen Marktpreis vermarktet. Steigt jedoch der Börsenpreis über die Gewinnschwelle (fixierter Preis + Kosten = 320 €/t), partizipiert man von der Aufwärtsbewegung. Man kann die Option verfallen lassen und zum aktuellen Marktpreis vermarkten. Interessant ist dieses Modell vor allem dann, wenn man die erste Fixierung in Relation zu den Produktionskosten setzt. Deckt die erste Fixierung die Vollkosten, ist das Risiko einer verlustbehafteten Produktion deutlich minimiert. Der Prämien- oder Basiskontrakt Das gebräuchlichste Modell, als Landwirt die Börse zu nutzen, aber nicht direkt dort zu handeln, ist allerdings der sogenannte Prämienkontrakt, manche bezeichnen ihn auch als Basiskontrakt, weil die Basis hierbei eine wichtige Rolle spielt (siehe Kasten auf S. 25 und NL 5/2009, S. 21 ff.) Er funktioniert im Prinzip so: Beide Vertragspartner einigen sich auf den Lieferzeitpunkt, die Basis, die Qualität der Ware und auf das Zeitfenster, in dem der Landwirt den Preis fixieren kann. In der Praxis könnte das wie folgt aussehen: Ein Landwirt würde gerne 200 t B-Weizen vermarkten. Grundlage für die Preisfindung ist der November 2009-Termin für Mahlweizen an der Euronext. Beide Vertragsparteien einigen sich auf eine bestimmte Prämie (–15 €/t), die vom Börsenpreis abgezogen wird. Steht also der November kontrakt derzeit bei 160 €/t, würde sich daraus ein Verkaufspreis von 145 €/t für den Landwirt ableiten. Weiterhin wird vereinbart,

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Auf die Prämien setzen

Preisabsicherung Getreide­ und Rapspreise schwanken sehr stark. Wie Landwirte die derzeit hohen Preise für sich nutzen können, sagt Ihnen Lars Kuchenbuch. Keine Frage, die Agrarrohstoff­ märkte werden volatiler darü­ber sind sich die Experten einig. Das beste Beispiel zeigt die Entwicklung der Getreidepreise zur Ernte 2007. Die Reduzierung der staatlichen Marktregu­lierung verstärkt auch den Einfluss des Weltmarktpreisniveaus auf die europäi­sche Agrarproduktion. Früher musste mit Exporterstattungen das aufgrund der Intervention künstlich hohe Preisni­veau der EU reduziert werden, um Dritt­ landsexporte zu ermöglichen. Heute ist dies nicht mehr nötig, da sich die Preis­niveaus einander angeglichen haben. So zahlt die EU für Drittlandsexporte vor­erst keine Erstattungen mehr. Die Märk­te werden also in Zukunft im Getreide­ bereich kaum noch einer staatlichen Re­gulierung unterliegen und sich selbst re­gulieren über Angebot und Nachfrage. Die Klimaveränderung und die damit verbundenen Wetterkapriolen sorgen dafür, dass auf den Märkten die Stim­mungen und Marktmeinungen schwanken, sich also so genannte Wettermärk­te bilden, die zu einem raschen Preisan­stieg oder Preisverfall führen können. Agrarpreise werden stärker schwanken Zudem haben Finanzinvestoren und In­vestmentbanken am Agrarsektor ein stärkeres Interesse. Aufgrund der Tatsa­che, dass zwischen dem Rohstoffmarkt und dem Aktienmarkt kaum eine Korre­lation besteht, entdecken viele Banker den Agrarbereich als interessantes Anla­gefeld zur Risikodiversifizierung ihres Portfolios. Dies bringt zum einen den Vorteil der höheren Liquidität der Wa­renterminmärkte mit sich, aber im Gegensatz dazu auch das Risiko stärke­rer Preisausschläge nach allen Seiten. An der Chicago Board of Trade wird über Futures beispielsweise die weltweite Ge­treide- und Ölsaatenernte von 2,4 Mio. t 25 mal umgeschlagen. Für die Rohstoffzukaufsbetriebe ist es wichtig, sich bei einem interessanten Preisniveau Mengen für ihre Rohstoff­ versorgung zu sichern. Dies ist aber auf dem physischen Markt oft nicht mög­lich, da zum Zeitpunkt niedriger Preise oft keine Verkäufer bereit sind, Ware ab­zugeben weder am Spotmarkt (sofort), noch auf spätere Termine. Auch der Rohstoffabgeber hat das Pro­blem, dass zum Zeitpunkt hoher Preise die Preise sofort oder auf Termin schwie­riger durchzusetzen sind, da der Händ­ler oder Verarbeiter auf billigere Kurse wartet oder mit ihnen rechnet. Eine Lösung für dieses Dilemma bieten die Warenterminmärkte für Agrarroh­stoffe, wie sie an der Euronext (früher Matif) oder der RMX Hannover existie­ren. Die Preisnotierungen an den Wa­renterminmärkten haben seit der Re­duzierung des staatlichen Einflusses auf die Preisgestaltung eine Leitfunktion für die Preisgestaltung am physischen Markt übernommen. Terminbörse hat Leitfunktion Für die Agrarproduktion in der EU ist vor allem die europäische Warenbörse Euronext die Leitbörse. Hier werden Fu­tures auf Raps, Mahlweizen, englischen Futterweizen, Körnermais, Zucker, Ka­kao, Rapsöl etc. gehandelt. Die Raps­ preise am physischen Markt richten sich schon jetzt an den täglichen Börsennotierungen an der Euronext aus und auch die Korrelation zwischen dem Kassa­ markt für Weizen und dem dazugehö­renden Future-Preis ist sehr hoch, wie die Grafik unten links zeigt. Ein Future ist ein standardisierter Ver­trag, eine festgelegte Menge einer Ware in der Zukuft zu kaufen oder zu verkau­fen. Beim Mahlweizen-Future an der Eu­ronext stehen beispielsweise 50 Tonnen einer definierten Qualität hinter dem Kontrakt. Es werden die Termine Sep­tember, November, Januar, März und Mai gehandelt. Allerdings wird im näch­sten Jahr der September-Termin durch August ersetzt. Immer acht Termine können gleichzeitig gehandelt werden, so dass man bereits jetzt Weizen mit Lie­fertermins Januar 2009 kaufen oder verkaufen kann. Schweinehalter oder Milchviehbetriebe können dies für ihre Preiskalkulation nutzen, um sich auf dem Papier den Rohstoff, zum Beispiel Weizen, auf Ter­min dann zu kaufen, wenn die Preise interessant sind. Momentan dürfte dies eher nicht der Fall sein. Bei reellem Kauf der Ware am physischen Markt wird das Papiergeschäft wieder glattgestellt, der Weizen, der auf dem Papier gekauft wur­de, wird also wieder verkauft. Die Preis­ differenz zwischen Einkauf und Verkauf am Warenterminmarkt ist bei steigen­ den Märkten der Gewinn für den Zukaufsbetrieb. Mit diesem Gewinn kann er den Preis für die am physischen Markt jetzt verfügbare, aber teurere Wa­re ausgleichen. Dies nennt man sichern (engl. hedgen.) Der Zukaufsbetrieb kann natürlich auch versuchen, sich alle benötigten Rohstoffmengen in der Ernte von anderen Landwirten zu kau­fen oder Lieferverträge abzuschließen. Dies ist jedoch mit einem hohen Kapi­taleinsatz, Erfüllungsrisiko und nicht zuletzt Lagerrisiko verbunden. Ackerbauern sollten hohe Preise absichern Für den Marktfruchtbetrieb gilt das glei­che umgekehrt. Wenn er der Meinung ist, dass der Preis für seine Ware gut ist, kann er seine Ware am Warentermin­ markt verkaufen, sich somit also den Verkaufspreis sichern. Wenn er die Ware an den Landhändler oder den Verarbei­ter physisch verkauft, stellt er parallel dazu seinen Verkaufskontrakt an der Börse wieder glatt. Er kauft die Ware auf dem Papier wieder ein. In fallenden Märkten hat er somit einen Gewinn am Warenterminmarkt erzielt, mit dem er dann den schwächeren Preis am physi­schen Markt ausgleichen kann. In stei­genden Märkten macht er zwar an der Börse Verluste, diese kann er aber wieder über die höheren Preise am physischen Markt zumindest teilweise wettmachen. Er hat den Vorteil, sich unabhängig der aktuell für die verschiedenen Termine vorhandenen Käufer, am physischen Markt einen zusätzlichen Marktpartner geschaffen zu haben. Bei der Preissicherung über einen entsprechenden Future an der Warenter­minbörse fallen geringe Kosten an, da man beim Kauf eines Futures lediglich eine Margin leisten muss. Sie entspricht einem Bruchteil des Warenwertes. So ist beim Kauf eines Weizen-Futures an der Euronext eine Einschussmargin von rund 875 € pro Kontrakt (je nach Bro­ker) zu hinterlegen. Bei einer Kontrakt­ größe von 50 Tonnen macht dies 17,5 €/t aus. Die Margin kann in verschienden For­men hinterlegt werden, als Bareinlage oder als Bürgschaft. Die Margin dient zur Sicherheit der gegenseitigen Kontrakt­ partner. Sie wird mit glattstellen des Kontraktes wieder dem Konto gutge­schrieben. Daneben fallen aber unter­ schiedlich hohe Makler- und Börsenge­ bühren an. Prämienkontrakte sind sinnvoller Um nun den Warenterminmarkt mit dem physischen Markt zu kombinieren, bieten sich Prämienkontrakte an, bei de­nen auf Basis der Preise am Warenter­minmarkt ein Auf- oder Abschlag festge­legt wird. Es wird beispielsweise für Fut­terweizen franko Veredelungsbetrieb ei­ne Prämie von -X €/t auf den entsprechenden Euronext-Future für Mahlweizen (milling wheat) festgelegt. Die Vermarktungspartner können dann zeitlich unabhängig voneinander ihren Preis über die Basis der Euronext fixie­ren. Der Marktfruchtbetrieb hingegen kann einen Prämienkontrakt mit seinem Er­fassungsbetrieb festlegen, zum Beispiel eine Prämie für A-Weizen zur Euronext Notierung für Mahlweizen

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